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Milchzuckerunverträglichkeit

Laktoseintoleranz – Symptome, Ursachen und mögliche Behandlung

Laktoseintoleranz
Immer mehr Menschen scheinen an einer Laktoseintoleranz zu leiden. Das kann sich teils durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Foto: iStock/andreypopov_

20.12.2021, 04:14 Uhr | Lesezeit: 15 Minuten

Bei der Laktoseintoleranz kommt es nach dem Verzehr von Milchprodukten zu charakteristischen Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen. Auffällig bei dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit ist, dass die Anzahl der Betroffenen im letzten Jahrzehnt extrem zugenommen zu haben scheint.

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Warum führen Milchprodukte zu Unverträglichkeiten? Welche Symptome sind typisch bei einer Laktoseintoleranz? Wie kann eine mögliche Behandlung aussehen? Und welche laktosefreien Alternativen zu Milch, Käse, Joghurt und Co. gibt es?

Was ist Laktoseintoleranz?

Bei einer Laktoseintoleranz produziert der Körper nicht ausreichend des Enzyms Laktase (2002, Swagerty DL Jr et al.).1 Teilweise wird überhaupt keine Laktase mehr gebildet. Das körpereigene Enzym wird allerdings benötigt, um Laktose (Milchzucker) im Dünndarm abzubauen. Genauer gesagt wird das Disaccharid bzw. der Zweifachzucker Laktose in seine Bestandteile, die beiden Monosaccharide (Einfachzucker) Galaktose und Glukose gespalten.

Bei unzureichender Synthese von Laktase gelangt der ungespaltene Milchzucker in den Dickdarm. Das unerwünschte Ergebnis: Es kommt zu einer vermehrten Gasbildung im Verdauungstrakt, weil Darmbakterien die Laktose zu Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff vergären.

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Wie viele Deutsche sind laktoseintolerant?

Laut BZfE (Bundeszentrum für Ernährung) leiden in Deutschland ca. 15 Prozent der Bevölkerung an einer Laktoseintoleranz. Die Marktforschung ergab, dass der Umsatz von laktosefreien Lebensmitteln beispielsweise von 2014 auf 2015 um zehn Prozent gestiegen ist. Laut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) sind 80 Prozent der Käufer von laktosefreien Produkten nicht von einer Milchzuckerunverträglichkeit betroffen.

Symptome bei Milchzuckerunverträglichkeit

Die Darmgase führen laut BZfE nicht nur zu Blähungen und Völlegefühl, sondern auch zu krampfartigen Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen. Neben diesen spezifischen Symptomen können auch unspezifische Symptome wie Unwohlsein oder Kopfschmerzen auftreten.

Anzeichen für eine Laktoseintoleranz im Überblick

  • Bauchschmerzen
  • Bauchkrämpfe
  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Übelkeit*
  • Unwohlsein
  • aufgeblähter Bauch
  • Durchfall**
  • Kopfschmerzen
  • teils laute Darmgeräusche
  • Verstopfung**

* selten in Kombination mit Erbrechen
** Obwohl Durchfall ein typisches Symptom für Laktoseintoleranz ist, kann es auch zu Verstopfung kommen. Während Durchfall auf einem verstärkten Einströmen von Wasser in den Darm – aufgrund der bakteriellen Abbauprodukte von Laktose – basiert, entsteht Verstopfung, wenn Darmbakterien Laktose hauptsächlich zu Methan abbauen. Der Grund: Das Verdauungsgas führt über eine herabgesetzte Darmtätigkeit zu einem erhöhten Risiko für Verstopfung.

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Mögliche Ursachen einer Laktoseintoleranz

Es gibt verschiedene Auslöser und Ursachen, die zu einer Laktoseunverträglichkeit führen können. Als Folge kann es sowohl zu einem Mangel an Laktase als auch zur einer reduzierten Enzymaktivität kommen.

Hypolaktasie

Bei ca. 75 Prozent der Fälle handelt es sich um eine genetisch bedingte, herabgesetzte Enzymaktivität (Hypolaktasie). Diese Form besteht von Geburt an oder entwickelt sich erst im Laufe des Lebens.

Alaktasie

Neben der Hypolaktasie als Hauptvariante der Laktoseintoleranz gibt es auch einen angeborenen Enzymmangel (Alaktasie).

Sekundäre Laktoseintoleranz

Eine Milchzuckerunverträglichkeit kann laut DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund) nicht nur als Hypolaktasie bzw. Alaktasie, sondern auch vorübergehend als Sekundärerkrankung auftreten: Sobald die auslösende Erkrankung geheilt ist, wird Milchzucker wieder vertragen. Diese medizinisch auch als sekundäre Laktosemaldigestion bezeichnete Milchzuckerunverträglichkeit kann beispielsweise in Folge von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder bei Magen-Darm-Infektionen auftreten. Gleiches gilt für chronischen Alkoholmissbrauch und HIV (1997, Corazza GR et al.).2

Ursachen einer Laktoseintoleranz im Überblick

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Diagnose einer Laktoseintoleranz

Kommt es nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchkrämpfen, Durchfall, liegt der Verdacht nahe, dass Milchzucker der Auslöser ist. Da Verdauungsstörungen allerdings vielseitige Ursachen haben können, sind auch andere Faktoren wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Infektionen, psychosomatische Beschwerden und andere Nahrungsmittelintoleranzen oder Nahrungsmittelallergien möglich.

Achtung: Um ernste Erkrankungen auszuschließen, sollte bei möglichen Anzeichen einer Milchzuckerunverträglichkeit unbedingt eine professionelle Diagnose eingeholt werden. Schnelltests für zu Hause sind laut DAAB nicht aussagekräftig.

Ernährungsprotokoll und Anamnese

Anstatt einen Laktoseintoleranz-Test in den eigenen vier Wänden durchzuführen, ist es sinnvoll, bis zum Arzttermin ein Ernährungstagebuch zu führen und die Beschwerden zu protokollieren. Dieser kann die Diagnose erleichtern. Dank Ernährungsprotokoll und Anamnese (Gespräch zur individuellen Krankheitsgeschichte) können bereits Anzeichen erfasst werden, die für oder gegen eine Laktoseintoleranz sprechen.

H2-Atemtest

Bei Verdacht auf Laktose-Unverträglichkeit ist ein spezieller H2-Atemtest (H2 = Wasserstoff) unter medizinischer Kontrolle das Mittel der Wahl. Dabei wird unter ärztlicher Aufsicht ein Gemisch aus Wasser und Milchzucker getrunken. Im Anschluss wird der H2-Gehalt der Atemluft mithilfe eines Atemgerätes gemessen.

Provokations- bzw. Expositionstest

Eine weitere oder zusätzliche Möglichkeit der Diagnose ist der vorübergehende Verzicht auf laktosehaltige Lebensmittel. Gehen die Symptome bis zur Beschwerdefreiheit zurück, wird im Anschluss eine spezielle Lösung mit Milchzucker getrunken. Treten die Symptome erneut auf, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Milchzuckerunverträglichkeit vor.

Therapie einer Laktoseintoleranz

Wurde der Verdacht auf Laktoseintoleranz medizinisch bestätigt, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung.

Ernährungsumstellung

In erster Linie besteht die Therapie darin, den Konsum laktosehaltiger Produkte zu reduzieren. Zunächst wird aber empfohlen, vorübergehend ganz auf Milch und Milchprodukte zu verzichten und solche Nahrungsmittel zu meiden, die womöglich Laktose enthalten, um den Verdauungstrakt zu beruhigen.

Im Gegensatz zur Milcheiweißallergie oder der Glutenunverträglichkeit Zöliakie, bei der bereits Spuren an Milcheiweiß bzw. Gluten tabu sind, ist bei einer Milchzuckerunverträglichkeit jedoch eine versehentliche Aufnahme einer Extraportion Laktose zwar unangenehm, aber nicht riskant. Daher ist die Ernährungsumstellung bzw. der Ernährungsplan nach erfolgter Diagnose deutlich flexibler.

Die Toleranz, wie viel Laktose vertragen wird, ist individuell sehr unterschiedlich. Während einige Betroffene mittlere Dosen an Milchzucker problemlos tolerieren, führen bei anderen bereits kleine Mengen zu Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall.

Achtung: Bei ca. 75 Prozent der Betroffenen ist es zusätzlich sinnvoll, Fruktose und sonstige Zuckerarten sowie die Zuckeraustauschstoffe Sorbit und Xylit zu meiden (1997, Mishkin D et al.).3

Medikamentöse Therapie (Laktase-Tabletten)

Da es zahlreiche Alternativen zu Milchprodukten gibt, sind laktasehaltige Enzymtabletten in der Regel nicht nötig. Diese Nahrungsergänzungsmittel können zwar bei Essenseinladungen und Restaurantbesuchen hilfreich sein, um Speisen unbeschwerter zu genießen, allerdings sind die Enzymtabletten, die auch in Drogerien angeboten werden, nicht bei allen Personen wirksam.

Laktosehaltige Lebensmittel

Wer frische Lebensmittel bevorzugt und Fertigprodukte meidet, ist auf der sicheren Seite. Folgende Lebensmittel enthalten in unterschiedlichen Mengen von Natur aus Milchzucker. Je nach Ausmaß der Nahrungsmittelintoleranz sind diese komplett zu meiden oder zu reduzieren.

Laktosehaltige Lebensmittel im Überblick

  • Kuhmilch
  • Milch von Schaf, Stute & Ziege*
  • Joghurt, Dickmilch, Buttermilch & Kefir
  • Quark, Schmand & Crème fraîche
  • Schlagsahne, Saure Sahne & Molke
  • Butter & Halbfettbutter
  • Desserts (z. B. Pudding, Milchreis & Grießbrei)
  • Milchshakes & Kakao (z. B. heiße Schokolade)
  • Kondensmilch, Kaffeeweißer & Trockenmilchpulver
  • Proteinkonzentrate auf Milchbasis
  • Frischkäse, Hüttenkäse, Schmelzkäse & Kochkäse
  • Sahnesoßen
  • Camembert oder Brie
  • Milchspeiseeis
  • Süßigkeiten mit Schokolade oder Milch (z. B. Schokoriegel, Nugat, Pralinen, Sahnebonbons, Karamellbonbons)

* Auch Schafs-, Stuten- oder Ziegenmilch enthält Laktose.

Während Butter, lang gereifte Hart- und Schnittkäse wie Bergkäse oder Parmesan sowie einige weitere Käsesorten wie Feta oder Camembert oft gut vertragen werden, kommt es nach dem Verzehr kleiner bis größerer Mengen an Milch oder Sahne ausnahmslos zu Beschwerden. Bei Sauermilchprodukten wird die Verträglichkeit von Milchzucker aufgrund der enthaltenen Milchsäurebakterien verbessert.

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Lebensmittel, in denen sich oft Laktose versteckt

Während bei den oben genannten Milchprodukten und daraus zubereiteten Speisen wie Milchshakes, Schlagsahne oder Milchreis klar sein sollte, dass Laktose enthalten ist, gibt es zahlreiche Produkte, bei denen ein Zusatz von Laktose nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Zum Beispiel können Kartoffelprodukte, Brot, Müsli und sogar Margarine Laktose enthalten.

Wer frische Lebensmittel gelegentlich mit Fertigprodukten ergänzen möchte, sollte daher beim Kauf bzw. vor dem Verzehr immer die Zutatenliste checken oder sich beim Bäcker informieren.

  • zahlreiche Fertiggerichte
  • Gewürz- und Kräutermischungen
  • Kartoffelpüree (Fertigpulver)
  • Cremesuppen
  • Fleischprodukte (z. B. Aufschnitt, Brat- und Brühwürstchen)
  • Kroketten & Pommes
  • viele Kuchen, Kekse & Kuchenbackmischungen
  • Brot, Brötchen & Knäckebrot
  • Instant-Suppen
  • Salatdressing & Mayonnaise
  • Snacksoßen & Pesto
  • Fleisch- und Wurstwaren wie Schinken
  • Müsli & Cerealien
  • Konserven (z. B. Fischkonserven)
  • Brotaufstriche
  • Säuglingsmilchnahrung
  • Gemüsekonserven wie saure Gurken
  • einige Margarinesorten

Hinweis: Laktose kommt zudem in zahlreichen Medikamenten, Abführmitteln und künstlichen Süßstoffen wie Süßstofftabletten vor. Daher sollten Betroffene die Beipackzettel beachten bzw. sich in der Apotheke beraten lassen.

Laktosefreie Alternativen

Auch wenn die Diagnose einer Laktoseintoleranz zunächst einschränkend klingen mag, lassen sich Milch und Milchprodukte auf facettenreiche Weise ersetzen. Neben speziellen Diät-Lebensmitteln wie laktosefreier Milch sind vor allem pflanzliche Milchalternativen beliebt.

Laktosefreie Milchprodukte

Milchprodukte, bei denen die Laktose künstlich entzogen wird, stellen eine mögliche Alternative zu konventionellen Produkten dar. Bei laktosefreien Varianten wird laut DAAB Laktase künstlich zugesetzt, sodass die natürlich vorkommende Laktose abgebaut wird. Wer beispielsweise gerne mal ein Glas Milch trinken möchte, kann auf laktosefreie Milch zurückgreifen. Dieses diätetische Lebensmittel wird mittlerweile in fast allen Supermärkten angeboten.

Laktosefreie Milchprodukte sind oft teurer und haben einen stärkeren industriellen Verarbeitungsgrad. Sie können jedoch durch pflanzliche Milchalternativen ersetzt werden, die zum Verfeinern daher häufig die bessere Wahl darstellen.

Pflanzliche Milchalternativen ohne Laktose

Mittlerweile gibt es ein umfassendes Sortiment an Pflanzendrinks, die aus Getreide, Nüssen oder Hülsenfrüchten hergestellt werden. Während klassische Sojamilch mit einem besonders hohen Gehalt an essenziellen Aminosäuren punktet, überzeugen Milchalternativen auf Nussbasis mit einem angenehmen Aroma.

Insbesondere zum Verfeinern von Kaffee oder Tee oder als Basis für Pudding, Kuchen und Co. sind pflanzliche Drinks eine sinnvolle Alternative zu laktosefreier Milch. Zusätzlich werden auch spezielle Barista-Produkte für pflanzlichen, laktosefreien Milchschaum angeboten.

Tipp: Milch in Kuchen lässt sich auch durch Orangensaft, naturtrüben Apfelsaft oder Mineralwasser ersetzen.

Neben Milchalternativen gibt es ein zunehmend wachsendes Angebot an pflanzlichen Joghurt-, Quark- und Käsealternativen auf Basis von Soja, Cashewkernen, Kokos oder Mandel.

Milchalternativen selber herstellen

Pflanzliche Milchalternativen lassen sich nachhaltig und unkompliziert auch selber herstellen, indem Nüsse, Sojabohnen, Mandeln oder Haferflocken eingeweicht, mit Wasser – am besten in einem Hochleistungsmixer – püriert und durch ein feinmaschiges Sieb passiert werden. Im Gegensatz zu industriellen Milchalternativen kommen günstigere DIY-Drinks ohne Verpackungsmüll, Zucker und künstliche Zusatzstoffe daher.

Ein weiterer Vorteil: Haselnuss- oder Walnussmilch lassen sich je nach persönlicher Vorliebe mit Bourbon-Vanille, Kurkuma oder Zimt verfeinern und harmonieren besonders köstlich mit Tees wie Yogi-Tee oder Chai.

Kalziumversorgung bei Laktoseintoleranz

Obwohl Milch ohne Frage eine Extraportion Kalzium liefert, ist es unproblematisch, den Mineralstoff über andere Quellen zu decken. Genau wie bei einer veganen Ernährung eignen sich zahlreiche pflanzliche Lebensmittel als kalziumreiche Alternative. Grünes Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Spinat liefern nicht nur wertvolles Kalzium, sondern auch zellschützende Antioxidantien, Ballaststoffe und Eisen.

Tipp: Bei Verzicht auf (laktosefreie) Milchprodukte ist es zunächst sinnvoll, auf ein kalziumreiches Mineralwasser zurückzugreifen.

Wichtig ist es darüber hinaus, folgende Kalziumquellen regelmäßig zu servieren, die ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nicht notwendig machen.

Kalziumhaltige Lebensmittel im Überblick

  • Brokkoli & Grünkohl
  • Orangen & Orangensaft
  • Sojaprodukte (z. B. Tofu oder Sojamilch)*
  • Spinat & Mangold
  • Fenchel & Lauch
  • Nüsse, Samen & Kerne
  • Hülsenfrüchte (z. B. Kichererbsen & weiße Bohnen)
  • mit Kalzium angereicherte Obstsäfte

* Sojabohnen enthalten von Natur aus Kalzium. Teilweise werden Pflanzendrinks wie Soja- oder Hafermilch zusätzlich mit Kalzium angereichert.

Je nach individueller Verträglichkeit von Laktose können auch Milchprodukte in geringer Menge zur Kalziumversorgung beitragen.

Lebensmittel-Kennzeichnung laktosehaltiger Produkte

Da Milch und Laktose zu den möglichen Lebensmittelallergenen zählen, müssen sie auf Fertigprodukten bzw. verarbeiteten Produkten ausgewiesen werden. In der Zutatenliste sind die entsprechenden Allergene per Großschreibung (MILCH) gekennzeichnet oder fett markiert. Zusätzlich müssen allergieauslösende Inhaltsstoffe auch beim Bäcker, in der Kantine oder in Restaurants für Konsumenten ersichtlich sein.

Zur Kennzeichnung von laktosearmen oder laktosefreien Lebensmitteln gibt es bislang keine gesetzlichen Grenzwerte. Lebensmittel, die einen Laktosegehalt von weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm Lebensmittel besitzen, gelten als „laktosefrei“ – allerdings gibt es bisher keine gesetzlichen Grenzwerte und die Kennzeichnung ist freiwillig.

Das sagt die Ernährungsexpertin

„„Wie im Artikel beschrieben erfordert die Diagnose Laktoseintoleranz zwar zunächst die Bereitschaft einer Ernährungsumstellung, ist im Vergleich mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie allerdings vergleichsweise unproblematisch. Nur wenn das Enzym Laktase komplett fehlt, ist ein konsequentes Meiden von Laktose wichtig, um Verdauungsbeschwerden zu umgehen. Bei einem Enzymmangel reicht es häufig aus, den Konsum von Milchprodukten zu reduzieren.

Ich empfehle Betroffenen, die bestimmte Milchprodukte lieben bzw. nicht darauf verzichten möchten, ihre individuelle Verträglichkeit auszutesten. Insbesondere für Käseliebhaber gibt es darüber hinaus ein facettenreiches Sortiment an laktosearmen Sorten.

Ansonsten halte ich pflanzliche Milchalternativen – am besten naturbelassen oder selbst gemacht – für ein ideales Pendant zu Milch, da diese Produkte nicht nur von Natur aus laktosefrei, sondern auch nachhaltiger als konventionelle Milch bzw. spezielle laktosefreie Diätprodukte sind.

Auch die Kalziumversorgung stufe ich als unproblematisch ein: Es gibt zahlreiche Alternativen wie grünes Gemüse oder Hülsenfrüchte, die im Gegensatz zu Milch nicht nur Mineralstoffe und Vitamine, sondern noch dazu eine Extraportion verdauungsfördernder Ballaststoffe und sekundärer Pflanzenstoffe mit antioxidativer Zellschutzwirkung liefern. Parallel sollte der Konsum von Phosphorsäure aus Cola-Getränken gemieden werden, da diese die Einlagerung von Kalzium in Knochen und Zähne hemmt. Dieser Aspekt gilt natürlich auch für Personen, die nicht unter einer Laktoseintoleranz leiden.

Nicht zuletzt würde ich Betroffenen ans Herz legen, Fertigprodukte genau unter die Lupe zu nehmen und am besten ganz zu meiden - sowohl bezüglich der versteckten Laktose als auch im Sinne einer gesunden, vollwertigen und umweltgerechten Ernährung.

Darüber hinaus halte ich es für sinnvoll, eine gesunde Darmflora mit Probiotika aus fermentiertem (milchsauer vergorenem) Gemüse wie frischem Sauerkraut – oder auch mit Kombucha, Miso, Kimchi und Tempeh – aufzubauen.““Beke Enderstein, Diplom-Ökotrophologin

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Quellen

Sonstige Quellen

Themen Allergien und Unverträglichkeiten
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