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Superfoods

Was die Tropenfrucht Mangostane so gesund macht – und wie man sie richtig öffnet

Mangostane
Optisch erinnert das Fruchtfleisch der Mangostane an eine Knoblauchknolle Foto: Getty Images
Sophie Brünke
Ernährungsredakteurin

12.04.2024, 16:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Violette Schale, weißer Kern – das sind die Erkennungsmerkmale der tropischen Mangostane, ein Superfood aus Südostasien. Die Frucht hat die Größe eines kleinen Apfels und das Fruchtfleisch ist im Inneren in mehrere Segmente unterteilt. Welche Nährstoffe in ihr stecken und was aktuelle Studien über die ihr zugeschriebenen Gesundheitsversprechen sagen, erklärt FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke.

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Mangostane, Mangostan, Mangostin – das violettfarbene Obst trägt viele Namen. Den Beinamen „Königin der Früchte“ verdankt die Mangostane der britischen Monarchin Königin Victoria, welche nach einer Legende jedem, der ihr die Frucht von einer Seefahrt mitbrachte, den Ritterschlag versprochen habe. In der südostasiatischen Naturheilkunde wird die Mangostane und ihre Schale bei vielen Beschwerden und Krankheiten angewandt. So zum Beispiel für eine bessere Verdauung und gegen Hautausschläge. Auch bei Volkskrankheiten wie Adipositas, Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck soll die Frucht Wirkung zeigen. FITBOOK hat sich die Studienlage angeschaut und macht den Nähtstoff-Check.

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So schmeckt die Mangostane

Auch wenn die hierzulande bekanntere Mango im Namen steckt, haben die Früchte geschmacklich wenig gemeinsam. Genießbar ist lediglich das weiße Fruchtfleisch, die Schale nicht. Die einzelnen Segmente haben eine sehr weiche Konsistenz. Da die Mangostane mit der Litschi verwandt ist, erinnert ihr Geschmack auch an diese. Sie ist sehr saftig, schmeckt süß und leicht säuerlich. Teilweise wird ihr Geschmack auch mit dem von Pfirsichen und Ananas in Verbindung gebracht.

Wie man die Frucht öffnet und zubereitet

Um die Mangostane zu öffnen, schneiden Sie die Schale mittig mit einem Messer an oder drücken sie mit dem Fingernagel ein. Ist die Frucht reif, lässt sich die Schale leicht in zwei Hälften spalten und abtrennen – übrig bleibt der essbare Teil. Das weiße Fruchtfleisch ähnelt optisch zwar Knoblauchzehen, die einzelnen Segmente lassen sich jedoch leicht herauslösen und voneinander trennen. Achtung: In jedem Stück verbirgt sich ein ungenießbarer Kern. Sie können die Mangostane roh genießen oder tropische Fisch-, Fleisch- und Reisgerichte mit ihr aufpeppen. Auch in Desserts macht sich die süße Frucht gut.

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Diese Nährstoffe stecken in der Tropenfrucht

Die Mangostane ist nicht ohne Grund so saftig: Sie besteht etwa zu achtzig Prozent aus Wasser und kann so zur täglichen Flüssigkeitszufuhr beitragen. Neben ihrem hohen Wasseranteil steckt sie auch voller Vitamine und Mineralien. So liefert sie beispielsweise doppelt so viel Calcium wie eine Banane.

Nährwerttabelle Mangostane

Nährwertepro 100 g
Energie76 kcal
Eiweiß0,6 g
Fett0,6 g
Kohlenhydrate15,9 g
Ballaststoffe1,4 g
Vitamin C2,7 mg
Calcium15 g
Magnesium16 mg
Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel

Mangostane ist reich an Antioxidantien

Die Mangostane ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, welche antioxidativ wirken und auf diese Weise Entzündungsreaktionen und vorzeitige Zellalterung im Körper ausbremsen. Genauer ist hier von den sog. Xanthonen die Rede, welche zu den Polyphenolen gehören. Diese Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe wurde in der Vergangenheit bereits in Humanstudien mit positiven Effekten auf den Blutdruck und die kognitive Leistung in Verbindung gebracht.

Aktuelle Studien: Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Mangostane?

Die Xanthone sind auch der Grund, warum der Mangostane vielerlei gesundheitliche Vorteile nachgesagt werden. Doch was sagt die Wissenschaft dazu?

Die Tropenfrucht kann einen gesunden Blutzuckerspiegel fördern

Ein Review aus 2017 betrachtete die Ergebnisse aus Tierversuchen sowie solchen im Reagenzglas und schlussfolgerte, dass die Xanthonverbindungen aus der Tropenfrucht dazu beitragen können, einen gesunden Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten.1 In einer randomisierten, kontrollierten Pilotstudie mit 22 übergewichtigen Frauen wurde dieser Effekt bestätigt. Die 26-wöchige Studie zeigte, dass Frauen, welche täglich 400 Milligramm Mangostanextrakt erhielten, eine geringere Insulinresistenz als die Kontrollgruppe aufwiesen.2 Insulinresistenz ist neben Übergewicht ein Risikofaktor für Diabetes Typ 2.

Gelingt Abnehmen besser mit Mangostane?

In einem Tierversuch mit Mäusen wurde eine fettreiche Diät verfüttert – jedoch erhielt eine Hälfte der Mäuse zusätzlich Mangostanextrakt. Diese Tiere nahmen deutlich weniger Gewicht zu. Die Studienautoren vermuten einen regulierenden Einfluss von Mangostan auf den Energiestoffwechsel und die Lipidhomöostase in der Leber.3 Bei Probanden einer achtwöchigen Studie mit 40 Teilnehmern sank der BMI (Body-Mass-Index) im Vergleich zur Kontrollgruppe, wenn diese täglich Mangostanesaft getrunken hatten. Allerdings gab das Studiendesign keine konkreten Ernährungspläne vor.4

Die Wirkung der Xanthone auf Krebszellen

Ein Review, welches die Ergebnisse von mehreren Reagenzglas- und Tierversuchen zusammenfasst, zeigt, dass die Xanthone das Potenzial aufweisen, dem Wachstum der Krebszellen, ihrer Entwicklung und Verbreitung entgegenzuwirken. So zeigten einige Versuche an Brust-, Magen- und Lungengewebe eine Hemmung des Wachstums, während in einer Mäusestudie das Fortschreiten von Dickdarm- und Brustkrebs verlangsamt wurde.5

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Fazit zum gesundheitlichen Potenzial

Festzuhalten ist, dass die in der Mangostane enthaltenden Xanthone ein vielfältiges gesundheitliches Potenzial aufweisen, deren Wirkung jedoch noch weiterer Forschung bedarf – insbesondere in Form von randomisierten, kontrollierten Studien mit Menschen. Die bisherigen Ergebnisse liefern eher einen Ausblick auf das, was in Zukunft möglich sein könnte.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass Studien, welche den Extrakt verwenden, nicht ohne Weiteres mit dem Verzehr der Frucht gleichgesetzt werden dürfen. Denn Extrakte sind höher dosiert. Um diese Dosen durch das Essen der Früchte zu erreichen, wird die normale Verzehrmenge überschritten.

Sophie Brünke
Ernährungsredakteurin

Auch wenn mir Mangostane gut schmeckt, werde ich sie nicht zu oft essen – aus einem bestimmten Grund

Offen gestanden kannte ich die Mangostane die längste Zeit meines Lebens nicht, bis ich kürzlich einen Urlaub in Vietnam machte. Dort war ich begeistert von den vielen mir unbekannten Obst- und Gemüsesorten auf den zahlreichen Märkten. Es war klar, dass die violettfarbene Frucht sofort probiert werden musste. Das Aufbrechen der Schale mit den Fingern war überraschend einfach, ich konnte sie mit einem Griff halbieren und Stück für Stück die Segmente des Fruchtfleisches herausnehmen – herrlich süß! Da eine einzelne Frucht recht klein ist, kann man sich auch zwei oder drei gönnen, perfekt für jeden, der gerne snackt.
Doch auch wenn die Frucht wunderbar exotisch schmeckt und voller Antioxidantien steckt, werde ich sie mir zurück Zuhause nicht allzu oft kaufen. Zwar habe ich sie bereits in einigen Supermärkten erspäht, jedoch gibt mir ihr weiter Weg nach Deutschland und der damit verbundene CO₂-Ausstoß zu denken. Meine Antioxidantien werde ich in Zukunft lieber über heimische bzw. saisonale Früchte zu mir nehmen. Die Mangostane bleibt ein toller Snack, wenn ich mal Lust auf Abwechslung habe – oder mir ein wenig Urlaubsfeeling holen möchte.

Quellen

Themen Obst Superfoods

Quellen

  1. Tousian Shandiz, H., Razavi, B. M., Hosseinzadeh, H. (2017). Review of Garcinia mangostana and its Xanthones in Metabolic Syndrome and Related Complications. Phytotherapy Research. ↩︎
  2. Watanabe, M., Gangitano, E., Francomano, D. et al. (2018). Mangosteen Extract Shows a Potent Insulin Sensitizing Effect in Obese Female Patients: A Prospective Randomized Controlled Pilot Study. Nutrients. ↩︎
  3. Chae, H. S., Kim, Y. M., Bae, J. K. et al (2015). Mangosteen Extract Attenuates the Metabolic Disorders of High-Fat-Fed Mice by Activating AMPK. Journal of Medicinal Food. ↩︎
  4. Udani, J.K., Singh, B. B., Barrett, M.L. et al. (2009). Evaluation of Mangosteen juice blend on biomarkers of inflammation in obese subjects: a pilot, dose finding study. Nutrition Journal. ↩︎
  5. Kurniawan, Y.S., Priyangga, K. T.A., Pranowo, H. D. et al. (2021). An Update on the Anticancer Activity of Xanthone Derivatives: A Review. Pharmaceuticals . ↩︎
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