04.12.2023, 11:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Brustkrebs ist eine komplexe Krebserkrankung der Brustdrüsen. Eine frühzeitige Erkennung führt zu einer deutlichen Verbesserung der Heilungschancen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die Kenntnis über Symptome und die aufmerksame Beobachtung von Veränderungen im eigenen Körper können dazu beitragen, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen.
Während Brustkrebs bei Frauen mit etwa 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung darstellt, liegt die Erkrankungsrate bei Männern deutschlandweit bei 700 Fällen pro Jahr.1 Hier erfahren Sie mehr über mögliche Symptome, Ursachen und Risikofaktoren.
Übersicht
Die Symptome der Krebserkrankung
Die Symptome, die mit der Erkrankung einhergehen, sind vielfältig, und es ist wichtig zu beachten, dass nicht bei allen Frauen eindeutige Symptome auftreten. Deswegen sind neben dem regelmäßigen Abtasten der Brust und dem aufmerksamen Beobachten von Veränderungen, auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Mammografien empfehlenswert, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen.
Folgende Symptome können auf Brustkrebs hinweisen:2
Ein häufig erstes Anzeichen kann das Spüren eines Knotens oder einer Verdickung in der Brust oder Achselhöhle sein. Weiterhin sollte man aber auch auf folgende Veränderungen achten, da dies ebenfalls Hinweis auf eine Brustkrebserkrankung sein können:
- Veränderungen in der Brustform oder -größe: Diese können zum Beispiel plötzliche Entwicklungen zur asymetrischen Form oder Veränderungen in der Kontur der Brust sein
- Hautveränderungen an der Brust: Dazu gehören Rötungen, Schuppenbildung, Anschwellung oder Dellenbildung (wie eine Orangenhaut)
- Veränderungen der Brustwarze: Diese können sich als plötzlich eingezogene Brustwarze, als Absonderungen von klarer oder blutiger Flüssigkeit oder als Veränderungen in der Farbe der Brustwarze äußern
- Schmerzen in der Brust oder im Brustbereich: Schmerzen können diverse Ursachen haben, darunter eben auch Brustkrebs
Tritt eines der beschriebenen Symptome bei Ihnen auf, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es sich um Brustkrebs handelt. Dennoch sollten Sie zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen und die Veränderung abklären lassen.
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Was sind mögliche Ursachen?
Wie bei den meisten Krebsarten sind auch bei Brustkrebs die eigentlichen Ursachen nicht bekannt.3 Verschiedene Faktoren können jedoch das Risiko erhöhen.
Die Risikofaktoren sind vielschichtig und schließen genetische Faktoren, Hormonungleichgewichte, Umwelteinflüsse sowie familiäre Vorbelastungen ein. Speziell bestimmte genetische Veränderungen wie die Mutationen im BRCA1- und BRCA2-Gen sind bekannt dafür, das Risiko für eine Brustkrebserkrankung zu erhöhen. Ebenso scheinen hormonelle Veränderungen im Lebensverlauf, wie etwa die Menopause und hormonelle Therapien, eine Rolle bei der Entstehung dieser Krebserkrankung zu spielen.
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Folgende Lebensstil Faktoren erhöhen das Risiko, zu erkranken
Ernährung und Übergewicht: Besonders risikoreich ist dabei eine fettreiche Ernährung
- wenig Bewegung: Besonders nach den Wechseljahren erhöht geringe körperliche
Bewegung das Brustkrebsrisiko - Alkohol: Je mehr Alkohol konsumiert wird, desto größer ist das Risiko
- Hormonersatztherapie: Eine Behandlung mit einer Hormonersatztherapie kann das Erkrankungsrisiko erhöhen und sollte daher sehr sorgfältig abgewägt werden
- Hormonelle Verhütungsmittel: Die Pille und Hormonspirale können ebenfalls zu den möglichen Risikofaktoren gezählt werden
- Rauchen: Auch regelmäßiges passives Rauchen ist ein Risikofaktor
Das Führen eines gesunden Lebensstils kann zwar statistisch betrachtet das Risiko von Brustkrebs reduzieren, aber die Entstehung der Krankheit nicht komplett verhindern.4
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Wann ist ein Gentest sinnvoll?
In den letzten Jahren hat die öffentliche Aufmerksamkeit für genetische Tests zur Früherkennung von Brustkrebs erheblich zugenommen, nicht zuletzt durch prominente Persönlichkeiten wie Angelina Jolie, die sich aufgrund einer genetischen Veranlagung für eine präventive Brustamputation entschied. Doch wann ist ein solcher Gentest wirklich sinnvoll?
Experten empfehlen Frauen, bei denen bestimmte Erkrankungskonstellationen in der Familie vorliegen, eine eingehende Beratung und ggf. eine genetische Testung in spezialisierten Zentren. Für den genetischen Test wird eine Blutprobe entnommen und auf bekannte Genveränderungen untersucht. Das Testergebnis ist nicht als eine endgültige Aussage zu verstehen, ob Brustkrebs auftreten wird oder wie der Verlauf der Erkrankung sein wird. Viel mehr sagt ein positives Ergebnis ein deutlich erhöhtes Risiko für Brust- und/ oder Eierstockkrebs aus. Ein negatives Testergebnis bietet auch keinen absoluten Schutz vor Brustkrebs, da trotz fehlender Nachweise von typischen Genveränderungen ein erhöhtes familiäres Brustkrebsrisiko vorliegt.5
Risikokonstellationen, bei denen ein Beratungsgespräch und ein Gentest empfohlen wird
Unter bestimmten Voraussetzungen raten Mediziner, sich auf die Veranlagung für Brustkrebs testen zu lassen. Die Empfehlung erfolgt, wenn in der Familie (väterlicher- oder mütterlicherseits):
- drei Frauen in der Familie bereits an der Krebsart erkrankten
- zwei Frauen an Brustkrebs erkrankten und eine der beiden Erkrankungen vor dem 51. Lebensjahr auftrat
- eine Frau an Brustkrebs erkrankte und eine Frau an Eierstockkrebs
- zwei Frauen an Eierstockkrebs erkrankten
- eine Frau vor ihrem 36. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankte
- eine Frau beidseitigen Brustkrebs vor ihrem 51. Lebensjahr hatte
- ein Mann an Brustkrebs und eine Frau an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankte
Die Entscheidung für einen Brustkrebs-Gentest sollte immer in Absprache mit Fachleuten getroffen werden. Diese können individuelle Risiken bewerten und individualisierte, präventive oder frühdiagnostische Maßnahmen empfehlen.
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Mythen rund um Brustkrebs
Ein zu kleiner BH löst Brustkrebs aus
Bisher gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass BHs das Risiko für Brustkrebs beeinflussen.6
Aluminiumsalze im Deo fördern Brustkrebs
Ein kontrovers diskutiertes Thema. Bislang existiert jedoch keine wissenschaftliche Evidenz dahingehend, dass Frauen, die regelmäßig Deodorants mit Aluminiumsalzen verwenden, ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs haben. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft Aluminium nicht als krebserregend ein.7