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Aphrodisierende Lebensmittel

Übers Essen die Lust steigern? Experte erklärt, ob das funktioniert 

Aphrodisierende Lebensmittel: Granatapfel
Der Granatapfel gilt als Fruchtbarkeitssymbol. Ihm und anderen Lebensmitteln wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

14.02.2023, 11:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Feigen, Chili und nicht zuletzt Austern: Verschiedenen Lebensmitteln wird eine luststeigernde Wirkung nachgesagt. Aber ist da was dran? Und reicht vielleicht der Glaube daran schon aus, damit es funktioniert…?

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Die Idee von aphrodisierenden Lebensmitteln ist nicht neu, sondern von Aphrodite – der römischen Göttin der Liebe – abgeleitet. Seit der Antike findet man ihren Namen in der Bezeichnung für Ess- und Trinkbares, das die Lust steigern soll. Wenn sie Gäste empfing, ließ Aphrodite angeblich die Tische mit frischer Minze einreiben, um ein entspanntes, beschwingtes Miteinander zu fördern.

Können Lebensmittel wirklich die Lust steigern?

Aber ob das wirklich funktioniert, also: Ob sich jemand mit dem richtigen Obst-, Gemüse- und Kräutereinsatz (schneller) verführen lässt? Elvira Grudzielski sagt ja. Sie ist Heimatforscherin und Kräuterexpertin aus Thüringen und hat über das Thema ein ganzes Buch geschrieben: „Sinnliche Rezepte für schöne Stunden“. Fragt man sie, soll ein gekonnter Griff ins Kräuterregal genauso viel bewirken wie „die kleinen blauen Pillen“, also das chemische Potenzmittel Viagra.

Die Überzeugung, Aphrodisiaka könnten das ermüdete Lustempfinden aus dem Schlaf wecken und das sinnliche Vergnügen fördern, ist weit verbreitet.

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21 angeblich aphrodisierende Lebensmittel

1. Ananas

Laut Elvira Grudzielski ist Ananas die Spitzenreiterin in der Liebesküche: Sie soll die Laune heben und zu lustvollen Aktionen anregen.

2. Weintrauben

Das Plus an Lustenergie soll – zumindest laut der Kräuterexpertin – auch auf süße Weintrauben zutreffen, weil ihr Zucker direkt ins Blut gelangen und somit Power spenden soll.

3. Muskat

„Muskatnuss im Wein und du bist mein“ – schon einmal gehört? Vermutlich nicht. Dennoch: Muskat wird in Europa schon seit dem 16. Jahrhundert eine stark luststeigernde Wirkung nachgesagt.

4. Ginseng

Die angebliche Wunderwurzel soll das Immunsystem stärken und bei geistiger und körperlicher Beanspruchung helfen. Außerdem kann man(n) durch den Verzehr das männliche Sexualhormon Testosteron steigern, was sich positiv auf die Potenz auswirkt.

5. Erdbeeren

Erdbeeren und Champagner sind für viele spätestens seit dem romantischen Film-Klassiker „Pretty Woman“ der Inbegriff eines kulinarischen Vorspiels. Und tatsächlich: In den Beeren steckt viel Vitamin C und Zink. Ein hoher Vitamin C- und Zink-Spiegel begünstigt wiederum die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron.

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6. Chili

Dem Gewürz wird nachgesagt, das es die Ausschüttung von Endorphinen und die Durchblutung der Schleimhäute (also auch ganz bestimmter Schleimhäute) anregt.

7. Trüffel

Der Duft der Edelpilze kann schon sehr betörend wirken. Grund dafür soll der Sexuallockstoff Androstenol sein, den Trüffel enthalten und verströmen sollen.

8. Feigen

Feigen sehen, wenn man sie aufschneidet, ja schon irgendwie „sexy“ aus. Zudem soll ihr hoher Gehalt am Vitalstoff Phosphor die Lust steigern.

9. Austern

Das wohl bekannteste (angeblich) aphrodisierende Lebensmittel ist die Auster. Die luststeigernde Wirkung soll auf ihren hohen Zinkgehalt zurückzuführen sein. Eine Auster deckt den Tagesbedarf an Zink und das ist für die Produktion von Testosteron notwendig.

Frau schlürft eine Auster
Die sinnliche Art, Austern (gemeinsam) zu essen und zu zelebrieren, könnte zur angeblich luststeigernden Wirkung beitragen Foto: Getty Images

10. Schokolade

Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil (mindestens 70 Prozent) werden viele positive Eigenschaften nachgesagt und einige Menschen glauben auch, sie wirke luststeigernd. Tatsächlich könnten die im Kakao enthaltenen Stoffe Tryptophan und Phenylethylamin sich positiv auf die Libido auswirken. Aber ob ihr Gehalt in Schokolade beim Konsum normaler Mengen ausreicht, ist fraglich.

11. Granatapfel

Der Granatapfel gilt als Symbol für Fruchtbarkeit. Kein Wunder, wird den roten Kernchen im Inneren der Frucht auch eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Schuld daran ist insbesondere der Stoff Piperidin, der z. B. auch in schwarzen Pfeffer vorkommt, und besonders anregend sein soll.

12. Honig

Schon mal darüber nachgedacht, warum die Flitterwochen auf Englisch „honeymoon“ heißen? Honig enthält wertvolles Vitamin C und B-Vitamine, darunter auch Vitamin B6, das unter anderem zur Regulierung der Hormontätigkeit beiträgt. Daneben steckt in Honig auch Kalzium, das für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen wichtig ist. Wer spricht da noch von Bienchen und Blümchen?

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Aphrodisierende Lebensmittel – das sagt ein Experte

Man hätte die Liste gefühlt endlos weiterführen können. Vorher haben wir aber lieber bei Experten nachgefragt. Schließlich sollte sich das mit den Austern, genauer gesagt die vermeintliche Wirkung von Zink, aus medizinischer Sicht doch beurteilen lassen. Und tatsächlich kann ein Mangel an besagtem Spurenelement die Lust senken, wie der Münchner Sexualmediziner Dr. med. Axel-Jürg Potempa im Gespräch mit FITBOOK bestätigt. Allerdings: „Herrscht kein Mangel, bringt eine Extra-Portion des Spurenelements auch nichts.“ Das heißt aber nicht, dass der Arzt eine aphrodisierende Wirkung ganz abtun will. „Der Mythos um die Auster ist so stark, dass man den Placebo-Effekt nicht unterschätzen sollte“, erklärt Potempa.

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Weltweit gibt es mehrere hundert Gewächse, denen eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird, allerdings fehlt es meist an wissenschaftlichen Beweisen (das gilt auch für die oben vorgestellten Lebensmittel). Bei manchen Gewächsen glaubten Kräuterkundige auch, aus der Gestalt der Pflanze oder Blüte auf eine luststeigernde Wirkung schließen zu können, beispielsweise bei Spargel, Karotte, Meerrettich und ähnlichen Wurzelformen. Kann also klappen!

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Fazit

Der Placebo-Effekt kann natürlich auch Wirkung zeigen. Denn: Wenn man beim Essen an seine Lust und an Sex denkt, erledigt das Kopfkino den Rest. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die Wirkung des Gegenübers – egal, was beide vorher gegessen haben.

Themen Frauengesundheit Männergesundheit Sexuelle Gesundheit
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