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Von innen und außen

8 nachweislich effektive Tipps, um den Körper bei Hitze herunterzukühlen

Körper herunterkühlen bei Hitze
Alle Methoden, den Körper bei Hitze herunterzukühlen, kennen Sie bestimmt noch nicht. Das Beste: unsere sind wissenschaftlich belegt. Foto: Getty Images/Maskot
Isabell Kilian Freie Autorin

13. August 2024, 13:06 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Puh, ist das heiß! Obwohl unser Organismus die Körpertemperatur gut selbst regulieren kann, braucht er im heißen Sommer dennoch ein wenig Unterstützung. Hierzulande wird die Hitze häufig zu sehr unterschätzt – dabei führt sie zu immer mehr Herzinfarkten. FITBOOK sagt, welche wissenschaftlich belegten Tipps helfen, den Körper bei Hitze herunterzukühlen.

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Hohe Temperaturen und große Temperatursprünge machen vor allem dem Herz-Kreislauf-System zu schaffen. Die Folge: vermehrte Herzinfarkte, Studien belegen diesen Zusammenhang. Da man gegen Temperaturschwankungen und Hitze nichts tun kann, benötigt man Tipps, um zum Herunterkühlen des Körpers. FITBOOK sagt, was dabei nachweislich hilft. Wetten, Sie kennen noch nicht alle Methoden?

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Nachweislich belegte Tipps, um den Körper bei Hitze herunterzukühlen

Menthol in Pfefferminze ruft Kältegefühl hervor

In Ländern wie Marokko gehört frische Minze zum Alltag dazu, bevorzugt in Form süßer Tees. Diese Tradition hat nicht nur einen geschmacklichen Grund: tatsächlich hilft die Pflanze auch dabei, den Körper bei Hitze von innen herunterzukühlen. Wie funktioniert’s? Das in Pfefferminz enthaltene Menthol ruft ein Kältegefühl hervor, indem es unsere Kälterezeptoren in Mund- und Rachenraum stimuliert.1 Thermorezeptoren sind freie Nervenendigungen in der Haut und in den Schleimhäuten, die der Wahrnehmung von Temperatur oder Temperaturänderungen dienen. Menthol erleichtert überdies die Atmung.

Kokoswasser, um mehr trinken zu „können“

Die oberste Devise während eines heißen Sommertages lautet natürlich: Wasser trinken und hydriert bleiben! Bei manchen Menschen jedoch löst Wasser ein so starkes Sättigungsgefühl aus, dass sie es in größeren Mengen nicht trinken können bzw. wollen. Hier könnte die Kokosnuss helfen bzw. ihr Kokoswasser: Es besteht zwar zu 94 Prozent aus Wasser, soll aber, im Vergleich zu Wasser, ein geringeres Völlegefühl auslösen.2 Damit ist es in großen Mengen leichter zu konsumieren als Wasser. Weiterer Vorteil: Kokoswasser enthält überdies viele Vitamine, Mineralien und Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Chlorid – und die brauchen wir an heißen Sommertagen dringend, weil wir sie durchs Schwitzen verlieren.

Keine zweilagige Kleidung tragen

Dass sich Kleidung auf hitzebedingte Erkrankungen (etwa das Hitzschlagrisiko) auswirken kann, haben Forscher gemeinsam mit 200 Zuckerrohrbauern in der thailändischen Provinz Kamphaeng Phet nachgewiesen: Zweilagige Hemden erhöhten demnach das Risiko für hitzebedingte Erkrankungen.3 Natürlich muss man dazu sagen, dass diese Bauern unter extrem heißen Bedingungen arbeiten – das trifft für die meisten Menschen in Deutschland wohl nicht zu. Dennoch unterstreicht die Studie, dass die richtige Kleidung bei Hitze sehr wohl einen Effekt hat. Am besten sind übrigens Kleidungssstücke aus Materialien wie Viskose, Leinen, Seide oder dünner Baumwolle. Darunter kann die Luft gut zirkulieren.

Die Studie fand übrigens noch etwas heraus: Das geringste Risiko für hitzebedingte Erkrankungen hatten Landwirte, die täglich zwischen 3,1 und 5,0 Litern Flüssigkeit zu sich nahmen. Um welche Getränke es sich dabei handelte, wird nicht berichtet. Aber wie soll ich drei Liter und mehr trinken, fragen sich einige womöglich. Hier hilft unser nächster Tipps zum Herunterkühlen des Körpers bei Hitze.

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Wasseranteil im Körper steigern durch Tomaten, Zucchini, Wassermelone …

Erstaunlich: Tatsächlich kann der Körper etwa einen Liter Flüssigkeit allein über die Nahrung aufnehmen! Das haben Forscher der Uni Bonn 2013 nachgewiesen.4 Demnach steigt der Wasseranteil im Körper, wenn man viel Obst und Gemüse mit einem hohen Wassergehalt isst. Diese Gemüse- und Obstsorten eignen sich im Sommer:

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Pulspunkte mit einem kalten Waschlappen abdecken

Den Körper herunterkühlen kann man auch, indem man am eigenen Thermostat dreht: unserem Temperaturzentrum, dem sogenannten präoptische Areal am vorderen Pol des Hypothalamus. Durch Kühlen bestimmter Körperstellen (kalter Waschlappen, Eisbeutel) wird diesem Zentrum im Gehirn das Signal übermittelt, die Körpertemperatur herunterzuschrauben. Forschung zeigt, dass dieser thermoregulatorische Mechanismus auch der Stoffwechselregulierung und stressbedingten Hyperthermie dient. Welche Körperstellen übermitteln das Signal zum Herunterkühlen? Handgelenke, Schläfen und Nacken. Auch Pulspunkte genannt, weil die Haut hier so dünn ist, dass man den Blutfluss in den Gefäßen fühlen kann.5

Torso statt Hände und Füße in Wasser eintauchen

Kommen wir zu einer gezielten Maßnahme, um die Körperkerntempertur nachweislich schnell zu senken: Das zeigt eine Studie mit Sportlern, die drei Trainingseinheiten hintereinander in einer beheizten Umgebung bei 39 Grad Celsius absolvierten. Anschließend unterzogen sie sich unterschiedlichen Behandlungen zur Kühlung der (deutlich erhöhten) Körperkerntemperatur: Eintauchen des Oberkörpers in kaltes Wasser; Eintauchen der Hände und Füße in kaltes Wasser; Sitzen im schatten bei einer leichten Brise. Ergebnis: Zum stärksten Abfall der Körperkerntemperatur (wurde rektal gemessen) führte das Eintauchen des Oberkörpers. Am schwächsten wirkte das Schattensitzen.6

Achtung: Plötzliches Eintauchen in kaltes Wasser kann – besonders bei Ungeübten – zu einem Kälteschock führen: Durch plötzliches Eintauchen in eiskaltes Wasser wirken in den ersten ein bis drei Minuten auf den menschlichen Körper lebensbedrohliche Reflexe ein. Deshalb sollten man beim Abkühlen lauwarm bis kühl anpeilen statt eiskalt.

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Nasse Handtücher in der Wohnung aufhängen

Auch im Homeoffice ist Abkühlung im Sommer ein wichtiges Thema: Untersuchungen zeigen, dass die Produktivität von Unternehmen und ganzen Volkswirschaften während hoher Hitzebelastungen um bis zu zwölf Prozent sinkt.7 Wenn man in den eigenen vier Wänden vor Hitze zerfließt, kann man nasskalte Handtücher, Vorhänge oder Bettlaken aus Baumwolle in der Wohnung aufhängen. Dabei kommt nämlich der Effekt der Verdunstungskälte zum Tragen: Wenn die Tücher trocknen, wird der Raumluft Wärme entzogen. Damit kann man die Temperatur des Zimmers und folglich auch die des Körpers herunterkühlen. Besser konzentrieren kann man sich dann auch wieder. Auch noch hilfreich ist es, die Wohnung an heißen Tagen schon morgens zu verdunkeln. Wie man das richtig macht, lesen Sie bei den Kollegen von myHOMEBOOK.

Bei einem Hitzschlag: zerstoßenes Eis essen

Ist es für all diese Tipps schon zu spät und man erleidet einen Hitzschlag, sollte schnell gehandelt werden. Als effektivste Methode, die Körpertemperatur zu senken, soll darin bestehen, zerstoßenes Eis zu essen.8 Dazu einfach eine Handvoll Eiswürfel in einen Plastikbeutel packen und auf einer harten Oberfläche zerschlagen.

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Auch die Aufnahme von kalter Flüssigkeit kann als als Wärmesenker fungieren, um den Anstieg der Körperkerntemperatur zu dämpfen. Weiterhin verbessert der Zusatz von zerstoßenem Eis zu Getränken das Wärmespeicherpotenzial erheblich, was ebenfalls zu einer Senkung der Kerntemperatur führt. Allerdings wird auch betont, dass diese Maßnahmen als Behandlung eines Hitzschlags und nicht zur Vorbeugung eingesetzt werden sollten.

Ein Hitzschlag tritt auf, wenn der Körper seine Temperatur nicht mehr kontrollieren kann. Zu den Warnzeichen gehören eine Körpertemperatur, die auf 40 Grad ansteigt und eine rote, heiße und trockene Haut – aber kein Schwitzen. Weitere Anzeichen sind ein schneller Puls, pochende Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verwirrung oder gar Bewusstlosigkeit. Mehr zum Thema sowie dem Unterschied zum Sonnenstich lesen Sie hier.

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Quellen

  1. McKemy D.D., Neuhausser W.M., Julius D. (2002). Identification of a cold receptor reveals a general role for TRP channels in thermosensation. Nature. ↩︎
  2. Saat, M., Singh, R., Sirisinghe, R.G. & Nawawi, M. (2002). Rehydration after exercise with fresh young coconut water, carbohydrate-electrolyte beverage and plain water. Journal of Physiological Anthropology and Applied Human Science. ↩︎
  3. Kiatkitroj, K., Arphorn, S., Tangtong, C. et al. (2021). Risk factors associated with heat-related illness among sugarcane farmers in Thailand. Industrial Health. ↩︎
  4. Montenegro-Bethancourt, G., Johner, S.A., Reimer, T.(2013). Contribution of fruit and vegetable intake to hydration status in schoolchildren. The American Journal of Clinical Nutrition. ↩︎
  5. Nakamura, K. (2011). Central circuitries for body temperature regulation and fever. The American Journal of Physiology-Regulatory, Integrative and Comparative Physiology. ↩︎
  6. Sharma, H.S., Westman, J. (2004). The Heat Shock Proteins and Hemeoxygenase Response in Central Nervous System Injuries. Blood-Spinal Cord and Brain Barriers in Health and Disease. ↩︎
  7. Kjellstrom, T., Holmer, I., Lemke, B. (2009). Workplace Heat Stress, Health and Productivity – an Increasing Challenge for Low and Middle-Income Countries during Climate Change. Global Health Action. ↩︎
  8. Brearley, M. (2012). Crushed ice ingestion – a practical strategy for lowering core body temperature. JMVH. ↩︎
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