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Lebenswichtiger Mineralstoff

Kalium – Funktion, Tagesbedarf, Symptome bei Mangel

Obst und Gemüse, das Kalium enthält auf einem Tisch und in der Mitte ein „K“
Kalium ist ein unterschätzter, lebenswichtiger Elektrolyt. FITBOOK weiß, wo er drin steckt und woran man einen Mangel erkennt. Foto: iStock / yulka3ice
Olivia Dittrich Stud. Aushilfe im Bereich redaktionelles SEO

13.10.2021, 04:43 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, dessen Bedeutung für den Körper oft unterschätzt wird. Der Elektrolyt ist maßgeblich an der Flüssigkeitsregulierung, Übertragung von Nervensignalen und Regulierung von Muskelfunktionen beteiligt. Befindet sich zu wenig Kalium im Blut, kann das insbesondere das Herz schwer belasten. FITBOOK zeigt mögliche Symptome und Ursachen eines Mangels auf.

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Der Mineralstoff Kalium wird als Elektrolyt eingestuft. Kaliumionen haben in Flüssigkeit nämlich eine positive Ladung und der Körper nutzt diese Elektrizität, um lebenswichtige Funktionen, unter anderem die Signalweiterleitung der Nerven und die Muskelkontraktion zu steuern. Ist das Gleichgewicht der Elektrolyte im Flüssigkeitshaushalt des Körpers aus der Balance, kann das die Funktionen des Organismus beeinträchtigen. Von einem Kaliummangel (Hypokaliämie) spricht man, wenn zu sich zu wenig Kalium im Blutserum befindet. Die Symptome eines Kaliummangels können ja nach Schwere des Defizits stark oder schwach ausfallen. Bleibt der Mangel zu lange unentdeckt, kann das fatale Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben.

Täglicher Kaliumbedarf – Tabelle

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt folgende Kaliumzufuhr täglich:1

Alter Kaliumbedarf mg/Tag
0 bis 4 Monate 400
4 bis 12 Monate 600
1 bis unter 4 Jahren 1100
4 bis unter 7 Jahren 1300
7 bis unter 10 Jahren 2000
10 bis unter 13 Jahren 2900
13 bis unter 15 Jahren 3600
15 bis unter 19 Jahren 4000
19 bis 65 Jahre und älter 4000
Schwangere4000
Stillende 4400

Kaliumreiche Lebensmittel

Dadurch, dass der Körper Kalium aber nicht alleine herstellen kann, ist er auf eine regelmäßige und ausreichende Zufuhr an Kalium durch die Nahrung angewiesen. Wer sich ausgewogen ernährt, erhält in der Regel genügend Kalium. Lebensmittel, die sich besonders gut als Kaliumquelle eignen, sind:2

  • Obst (z. B. Bananen, Organen, Kiwi)
  • getrocknete Früchte
  • Gemüse (z. B. Blattgemüse, Kartoffeln, Karotten, Avocado)
  • Vollkorngetreide
  • mageres Fleisch
  • Lachs
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse

Durch eine kaliumreiche Ernährung erfährt man laut Studien eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen. So kann es das Schlaganfallrisiko und den Blutdruck senken sowie die Knochengesundheit unterstützen, wenn man regelmäßig kaliumreiche Lebensmittel isst.3,4,5

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Wofür der Körper Kalium benötigt

Mehr Bananen, Avocado und Nüsse zu essen, schmeckt (vielen) also nicht nur gut, sondern trägt auch maßgeblich zu einem guten Gesundheitszustand bei. Der Körper braucht Kalium, um lebenswichtige Funktionen aufrechtzuerhalten.

Regulierung des Wasserhaushalts

Der Körper besteht zu 60 Prozent aus Wasser. 40 Prozent dieses Wasser befindet sich innerhalb der Zellen, was als intrazelluläre Flüssigkeit oder (ICF) bezeichnet wird. Der Rest befindet sich außerhalb der Zellen im Blut, der Rückenmarksflüssigkeit und zwischen den Zellen und wird als extrazelluläre Flüssigkeit bezeichnet.

Kalium ist der wichtigste Elektrolyt in der intrazellulären Flüssigkeit und reguliert die Menge an Wasser in den Zellen, während Natrium die Menge außerhalb der Zellen reguliert. Ist der Elektrolythaushalt unausgeglichen, kann das dazu führen, dass zu wenig oder zu viel Wasser aus den Zellen ausweicht und dadurch die Zellen schrumpfen oder platzen.6,7

Essenziell für das Nervensystem

Kalium ist maßgeblich an der Übertragung von Nervensignalen im Körper beteiligt. Diese Nervenimpulse, die Nachrichten zwischen Gehirn und Körper vermitteln, werden erzeugt, indem Natriumionen in die Zelle eindringen und Kaliumionen aus der Zelle austreten. Durch dieses Ein- und Austreten der Ionen wird die Spannung der Zellen verändert, wodurch ein Nervenimpuls entsteht.8

Regulierung von Muskel- und Herztätigkeitskontraktionen

Das Nervensystem unterstützt die Regulierung der Muskeln. Auch das Herz als wichtigster Muskeln im menschlichen Körper wird von dem Nervensystem in seiner Kontraktion unterstützt. Ist zu wenig oder zu viel Kalium im Blut und es treten zu viele Ionen in die Zellen ein und aus den Zellen aus, wird der Herzschlag unregelmäßig. Ist der Kaliumspiegel zu niedrig, wie es bei einem Mangel der Fall ist, kann das Herz nicht richtig schlagen und es gelangt zu wenig Blut ins Gehirn und die Organe.9,10

Symptome eines Kaliummangels

Der Mensch wäre ohne Kalium nicht überlebensfähig. Dementsprechend wichtig ist es, einen potenziellen Mangel des Mineralstoffes schnell zu erkennen. Symptome eines Kaliummangels können je nach Schwere des Mangels variieren und sind typischerweise:

  • extreme Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe, Schwäche oder Verkrampfungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Muskelschwäche
  • Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Missempfindungen wie Kribbeln oder Juckreiz
  • Hauttrockenheit, Akne
  • Wundheilstörungen
  • psychische Beschwerden wie Nervosität, Verwirrtheit und Angstzustände
  • Polyurie (erhöhte Urinausscheidung)

Symptome eines Kaliummangels können je nach Ursache auch nur kurzfristig auftreten.

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Mögliche Ursachen für einen Kaliummangel

Ein Kaliummangel entsteht unter anderem, wenn der Körper zu viel Flüssigkeit verliert. Wenn man zum Beispiel bei einem harten Training oder während eines Sauna-Besuchs sehr stark geschwitzt hat, kann es zu einem vorübergehendem Kaliummangel kommen. Nachdem man viel getrunken hat oder etwas gegessen, sollte sich der Elektrolythaushalt wieder normalisieren. Daneben gibt es noch andere Ursachen für den übermäßigen Verlust von Kalium.

Mangelernährung

Jeder, der eine einigermaßen ausgeglichene und gesunde Ernährung pflegt, sollte über die Nahrung genug Kalium aufnehmen. Allerdings gibt es auch die Fälle, bei denen eine starke Mangelernährung zu einem Kaliummangel führt, beispielsweise durch eine Essstörung oder eine sehr einseitige Ernährungsweise.

Übermäßige Ausscheidung von Kalium über die Nieren

Ein ausgeglichener Kaliumhaushalt hängt von einer gesunden Nierenfunktion ab. Liegt eine Erkrankung der Nieren oder eine Nierenschwäche vor, kann das ein Grund für starken Kaliumverlust sein. Auch Diabetes, das Cushing-Syndrom oder schlicht Stress können einen Kaliummangel auslösen. Durch eine übermäßige Ausschüttung der Hormone Aldosteron oder Cortisol (das Stresshormon) werden die Nieren angeregt, mehr Kalium auszuschütten als nötig.

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Außerdem gibt es bestimmte Medikamente sowie Hormonstörungen, die die Nieren anregen, mehr Kalium auszuscheiden, wie Entwässerungsmittel oder gewisse Antibiotika.

Kaliummangel durch Flüssigkeitsverlust über den Magen-Darm-Trakt

Auch durch Durchfall und Erbrechen können so viel Flüssigkeit und Mineralstoffe verloren gehen, dass sich ein Kaliummangel entwickelt. Häufiger Gebrauch bzw. Missbrauch von Abführmitteln führt ebenfalls zu einem Mangel.

Ungleichgewicht des Flüssigkeitshaushalts bzw. pH-Wertes

Ist der pH-Wert im Körper zu hoch, das heißt zu basisch, wird zu viel Kalium in die Zellen aufgenommen. Als Folge entsteht ein Ungleichgewicht des Elektrolythaushaltes und damit Kaliummangel im Blutserum.11,12,13

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Wie Kaliummangel diagnostiziert?

In den meisten Fällen entdeckt man einen Kaliummangel durch einen Bluttest, der bspw. zur Ursachenklärung anderer Erkrankungen gemacht wird oder eine offensichtliche Mangelernährung durch eine Essstörung vorliegt. Selten liegt ein Kaliummangel vor, bei dem der Betroffene nur ein Symptom hat und sich sonst bester Gesundheit erfreut.

Behandlung eines Kaliummangels

Zunächst muss die zugrunde liegende Ursache des Kaliummangels ermittelt werden. Steht die Ursache fest, kann der behandelnde Arzt beispielsweise die entwässernden Medikamente anpassen, Kalium-Präparate verschreiben oder einen Ernährungsplan erstellen. Bei einem akuten Mangel durch einen starken Flüssigkeitsverlust beispielsweise aufgrund einer eine Magen-Darm-Infektion muss intravenös Kaliumchlorid verabreicht werden.14

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Fazit

Kalium ist einer der wichtigsten Mineralstoffe für den Körper. Ohne die Elektrolyte ist der Mensch nicht lebensfähig. Umso wichtiger ist es auf eine ausreichende Zufuhr durch die Nahrung und auf Symptome zu achten, die auf einen Kaliummangel hindeuten könnten. In der Regel sind gesunde Nieren bestens in der Lage, den Kaliumhaushalt in Balance zu halten. Bei medizinischen Erkrankungen, die einen Mangel begünstigen, sollte man den Kaliumspiegel regelmäßig von einem Arzt überprüfen lassen.

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Quellen

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