US-Forschern zufolge könnte Vitamin D unsere Ausdauerleistungsfähigkeit positiv beeinflussen. Vorausgesetzt, die Dosis stimmt.
Vitamin D wird bekanntermaßen mit Knochengesundheit in Verbindung gebracht. So lautet die Faustregel: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel erhöht das Risiko für Knochenbrüche. Eine neue Studie legt nahe, dass insbesondere Sportler auch aus einem anderen Grund auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung achten sollten.
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So erschien im Oktober 2018 in der Fachpublikation European Journal of Preventive Cardiology eine Studie, die zu folgendem Ergebnis kommt: Menschen mit höherem Vitamin-D-Spiegel haben eine bessere Ausdauer. Das müssen Sie über die Untersuchung wissen.
Darum ging es in der Studie
Ein Forscherteam um Dr. Amr Marawan von der US-amerikanischen Virginia Commonwealth University hat sich einer möglichen Verbindung zwischen Vitamin D und Ausdauerleistungsfähigkeit angenommen.
Wie ScienceDaily schreibt, haben die Wissenschaftler untersucht, ob Menschen mit höherem Vitamin-D-Pegel auch eine bessere Ausdauerleistungsfähigkeit aufweisen. An der Studie nahmen 1.995 Menschen teil, die zwischen 20 und 49 Jahre alt waren. 13 Prozent von ihnen litten an Bluthochdruck, 4 Prozent an Diabetes. Den Teilnehmern wurde Blut abgenommen, um den jeweiligen Vitamin-D- und VO2max-Wert festzustellen. Basierend auf ihrem Vitamin-D-Spiegel wurden die Probanden dann in vier verschiedene Gruppen eingeteilt.
Die Gruppe mit dem höchsten Vitamin-D-Pegel erwies sich im Vergleich zu den „vitaminärmsten“ Probanden als 4,3 Mal leistungsfähiger. Wichtig: Selbst bereinigt um Faktoren wie Alter, BMI, Diabetes oder Bluthochdruck hatten die Probanden mit dem meisten Vitamin D im Blut immer noch eine 2,9-fach höhere Ausdauer. Dr. Marawan fasst die Ergebnisse so zusammen:
Unsere Studie zeigt, dass ein erhöhter Vitamin-D-Pegel mit besserer Ausdauerleistungsfähigkeit korreliert.
Zwar betont Dr. Marawan, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handle und man deswegen nicht daraus schließen könne, dass Vitamin D die Ausdauer verbessert. Gleichzeitig unterstreicht er die doch sehr deutliche Korrelation, die übrigens auch dann Bestand hatte, als man den Vitamin-D-Pegel erhöhte – was zu einer statistisch signifikanten Zunahme der Ausdauerleistungsfähigkeit führte. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer Dosis-Wirkungs-Beziehung.
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In Folgestudien gelte es Dr. Marawan zufolge, jetzt genauer zu untersuchen, wie viel Vitamin D das Herz braucht, um optimal zu funktionieren.
Bitte nicht übertreiben!
Brauchen Sie überhaupt mehr Vitamin D? Diese Frage kann nur Ihr Arzt beantworten (mehr dazu lesen Sie hier). Fakt ist: Man sollte es auch nicht mit Vitamin D übertreiben.
„Es ist nicht so, dass man sagen könne: Je mehr Vitamin D, desto besser“, warnt Dr. Marawan. Denn eine Vergiftung führt zu einem Kalzium-Überschuss im Blut, der mit Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit einhergehen kann. Diese toxischen Effekte entstünden aber in aller Regel nur durch eine zusätzliche Supplementierung über Tabletten – und nicht über die normale Ernährung oder Sonnenbestrahlung.