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Soleus-Training heizt noch Stunden später den Stoffwechsel an

Forscher entdeckt

Wer diesen Muskel trainiert, heizt noch Stunden später im Sitzen den Stoffwechsel an

Musculus Soleus Illustration
Der Musculus soleus (oder auch Schollenmuskel) hat seinen Ursprung am Wadenbeinköpfchen und Schienbein und zieht über die Achillessehne bis zum Fersenbein

Der Soleus-Muskel macht nur ein Prozent des Körpergewichts aus, bringt aber laut Studie den Stoffwechsel gehörig in Schwung – sogar im Sitzen. Der Grund: Dieser wundersame Muskel verhält sich ungewöhnlich.

Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Enrico Zessin, Arzt in Weiterbildung für Innere Medizin und Sportmedizin, Verbandsarzt Deutscher Leichtathletik Verband und Diplom-Molekularbiologe

Er befindet sich in der Wade, ist vergleichsweise klein, kann aber Großes bewirken: der Soleus-Muskel. Richtig trainiert bzw. aktiviert ist der Soleus in der Lage, den Stoffwechsel anzukurbeln und somit Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herzkrankheiten und sogar Übergewicht abzuwehren. Marc Hamilton, Professor für Gesundheit und menschliche Leistungsfähigkeit an der University of Houston, spricht über seine Entdeckung von einer medizinischen Sensation.

Was den Soleus-Muskel so einzigartig macht

Etwa 600 Muskeln befinden sich im menschlichen Körper. Sind diese beansprucht, baut der Körper Glykogen ab. Glykogen ist normalerweise die vorherrschende Art von Kohlenhydraten, die beim Muskeltraining involviert sind. Der Soleus-Muskel, der knapp unterhalb des Knies bis zur Ferse verläuft, verhält sich auf wundersame Weise anders. Anstatt Glykogen abzubauen, verwendet der Soleus Blutzucker und Fette als Brennstoffe. Er hat also die Fähigkeit, einen erhöhten oxidativen Stoffwechsel aufrechtzuerhalten, was wiederum die Fettverbrennung ankurbelt. „Wir hätten uns nie träumen lassen, dass dieser Muskel diese Art von Kapazität hat. Er war die ganze Zeit in unserem Körper, aber bis jetzt hat noch niemand untersucht, wie wir ihn nutzen können, um unsere Gesundheit zu optimieren“, so Hamilton in einer Universitätsmitteilung.1 „Bei korrekter Aktivierung kann der Soleus-Muskel den lokalen oxidativen Stoffwechsel stundenlang auf ein hohes Niveau bringen.“

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So aktiviert man den „Wundermuskel“

Aufbauend auf jahrelanger Forschung entwickelten Hamilton und sein Team den Soleus-Push-up, der den Soleus-Muskel anders aktiviert als beim Stehen oder Gehen. Wie funktioniert er?

  • Gerade hinsetzen, mit beiden Füßen flach auf dem Boden.
  • Die Ferse so weit wie möglich anheben, während die Zehen und Ballen weiterhin den Boden berühren
  • Ferse absetzen und wiederholen

Im Prinzip erinnert der Soleus-Pushup an eine Hibbel-Bewegung, nur langsamer und bewusster ausgeführt. „Es sieht von außen einfach aus, aber manchmal ist das, was wir mit bloßem Auge sehen, nicht die ganze Geschichte. Es ist eine sehr spezifische Bewegung, um die gesundheitlichen Vorteile zu optimieren“, so Hamilton.

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Schneller Stoffwechsel, bessere Fettverbrennung dank Soleus-Training

Für seine begleitende Studie, deckte Hamilton ein weiteres interessantes Detail auf: Beim Gehen ist der Körper darauf ausgelegt, den Energieverbrauch des Soleus zu minimieren.2 Beim gezielten Training verhält es sich genau umkehrt: Es lässt den Soleus über einen langen Zeitraum so viel Energie wie möglich verbrauchen.

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Durchbruch im Gesundheitswesen

Hamilton nennt seine Untersuchung die „wichtigste Studie“, die jemals in seinem Metabolic Innovations-Labor an der UH durchgeführt wurde. „Die Entdeckung könnte eine Lösung für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen sein, die durch langes Sitzen verursacht werden.“ Die damit einhergehende niedrige Stoffwechselrate hat weitreichende Folgen. So beweisen zahlreiche Studien, dass zu wenig Bewegung das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes oder Demenz erhöht. „Trotz der Tatsache, dass der Soleus nur ein Prozent des Körpergewichts ausmacht, ist er in der Lage, den Stoffwechsel nachhaltig zu aktivieren.“ Dieses Potenzial sollte unbedingt genutzt werden.

Haben Sie eine Frage aus dem Bereich Fitness oder Ernährung? Schicken Sie uns diese gerne zu – per Mail an info@fitbook.de. Wir wählen die interessantesten Fragen aus und beantworten sie mit Unterstützung unseres Experten-Teams und der aktuellen Studienlage. Wir sind gespannt!

Quellen

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