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Ab auf die Loipe!

Die gesundheitlichen Vorteile von Skilanglauf 

Mann und Frau beim Langlaufen in winterlicher Waldlandschaft
Beim Skilanglauf kommt fast jede Muskelgruppe zum Einsatz – das ist gut für die Durchblutung und damit auch gesund fürs Herz Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

06.12.2022, 16:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Entspanntes Gleiten im Wald statt rasante Schussfahrt auf der Piste: Skilanglauf ist ganz anders als Ski Alpin und für die Gesundheit für viele Menschen die bessere Wahl. Anfänger müssen aber trotzdem einiges beachten.

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Hauptsache Bewegung, oder? Gesund ist erst einmal fast jeder Sport – und doch gibt es Sportarten und Disziplinen, die in dieser Hinsicht besser sind als andere. Ganz oben auf der Rangliste vieler Sportmediziner ist der Skilanglauf – was macht das Gleiten in der Loipe so gesund und gut für den Körper?

Warum ist Skilanglauf so gesund?

Das hat gleich mehrere Gründe, erklärt Hubert Hörterer, Sportarzt und langjähriger Mannschaftsarzt der Deutschen Ski-Nationalmannschaft. Erster Grund: das Herz. „Beim Skilanglauf werden alle Muskelgruppen beansprucht“, sagt er. Und das trainiert nicht nur diese Muskeln, die allumfassende Beanspruchung fördert auch die Durchblutung und stärkt damit das Herz.

Gleichzeitig sorgt die gleichmäßige Verteilung der Belastung auch dafür, dass die einzelne Muskelgruppe – und das einzelne Gelenk – eher wenig belastet wird. „Dadurch ist die Sportart auch für Patienten mit Arthrose zum Beispiel ideal, anders als alpines Skifahren“, sagt Hörterer.

Dritter Grund ist der psychologische Faktor. Anders gesagt: Langlauf macht glücklich. „Wie bei anderen Ausdauersportarten wird auch beim Langlauf Serotonin ausgeschüttet, das sogenannte Glückshormon“, erklärt Hörterer.

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Breite Ski schützen vor Stürzen

Frei von Risiken ist der Sport natürlich trotzdem nicht, allen segensreichen Faktoren zum Trotz. So ist die Verletzungsgefahr beim Langlauf zwar sehr gering, sagt Hörterer – gerade im Vergleich zum alpinen Skifahren. Stürze zum Beispiel kommen aber auch abseits der Abfahrt vor. „Da kann man aber Vorsorge treffen, mit breiteren Ski zum Beispiel und indem man auf steilere Abfahrten verzichtet.“

Trotzdem kann es natürlich nicht schaden, sich vor dem Start in die Langlauf-Karriere oder die -Saison einmal sportmedizinisch untersuchen zu lassen. Dazu rät Hörterer nicht nur den älteren Freizeitsportlern – gerade Jüngere überschätzen sich schnell.

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Langlauf: Klassische Technik oder Skaten?

Die körperliche Belastung beim Skilanglauf ist allerdings auch eine Frage der Technik. Zwei Varianten stehen dabei zur Wahl: der Klassik-Langlauf mit Diagonaltechnik und das sogenannte Skating. Letzteres könnte man als „Schlittschuhlaufen auf Schnee“ mit zusätzlichem Vortrieb durch die Stöcke nenne. Der Bewegungsablauf ist also ein ganz anderer, und damit ändert sich auch die Belastung für den Körper. Der Klassik-Langlauf ist körperlich weniger belastend als das Skating. Das allerdings auch von der Ausführung ab.

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Stöcke müssen passen

Die Wahl der Technik bestimmt auch die Wahl der Ausrüstung, auch bei den Stöcken. Die Ideallänge definiert das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz folgendermaßen1:

  • Diagonaltechnik: 85 Prozent der Körperlänge. Der Schlaufenaustritt liegt damit ungefähr auf Achselhöhe.
  • Skatentechnik: 90 Prozent der Körperlänge. Der Schlaufenaustritt läge auf Kinnhöhe.

Wer flexibel bleiben will, bekommt auch verstellbare Langlaufstöcke – sie sind allerdings oft etwas schwerer.

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Langlauf-Tipps für Anfänger

Welche Ausrüstung wie am besten passt, erfahren Langlauf-Anfänger in einer Skischule. Dort erhalten Neulinge nicht nur wichtige Tipps, in der regel steht auch Leihmaterial zur Verfügung – perfekt, wenn man noch nicht weiß, ob man überhaupt Freude an der Sportart hat. Auch Schnupperkurse sind für Einsteiger zu empfehlen. Skischulen gibt es in allen Wintersportregionen – von Mittelgebirgen bis Alpen.

Wer auf professionell ausgebildetes Skilehrer-Personal wert legt, kann sich bspw. auf Zertifizierung durch den Deutschen Skilehrer Verband oder den Deutschen Skiverband verlassen.

Zu viel ist nie gesund – auch beim Skilanglauf

Wer nach den ersten Probestunden vom Langlauf-Virus befallen ist, braucht dann nur noch zwei Dinge: Erstens etwas Geduld – denn übertreiben sollte man es nicht, so gesund die Sportart auch sein mag. „Wichtig ist auch beim Langlauf, dass man sich nicht jeden Tag auspowert, sondern Regenerationstage einplant – je älter man ist, desto mehr“, sagt Hörterer.

Und zweitens müssen es für Langlauf nicht unbedingt die Alpen sein – Schnee ist aber unverzichtbar. Langläufer brauchen also einen Ausgleichssport für die wärmere Jahreszeit. Naheliegend sind da Nordic Walking und der Cross Trainer im Fitness-Studio, sagt Hörterer. Eine weitere gute Ergänzung und dabei ähnlich schonend für die Gelenke: Radfahren.

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Quelle

  • Verbraucherportal Bayern. Stocklänge. (aufgerufen am 06.12.2022)
Themen: #noom Wintersport
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