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Erreger

Was ist ein Virus und welche typischen Erkrankungen gibt es?

Viren sind klein und simpel, aber dennoch gefährlich
Viren sind klein und simpel aufgebaut, aber dennoch gefährlich Foto: Getty Images
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Celina-Madelaine Bergunde, Janek Hennicke

16.05.2023, 04:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wir alle werden ab und zu krank. Manche erleiden schwerwiegende Infektionen. Ausgelöst werden sie durch Bakterien oder Viren. Beide Arten von Erregern können uns das Leben schwer machen. Doch was genau ist eigentlich ein Virus und wo liegt der Unterschied zum Bakterium? FITBOOK klärt auf.

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Mit 39 Grad Fieber im Bett zu liegen, ist alles andere als schön. In der Nacht schwitzt man, am Tag kommt man nicht hoch. Während die Freunde von Party zu Party und genießen das Lebe, macht einem ein geschwächtes Immunsystem und eine vermaledeite Krankheit einen Strich durch die Rechnung. Doch was genau hat man sich da eigentlich eingefangen? Einen Virus, oder doch einfach einen bakteriellen Infekt? FITBOOK erklärt, was ein Virus ist und wie man ihn von anderen Missetätern unterscheidet.

Was ist ein Virus?

Ein Virus ist ein winziger Krankheitserreger und gilt zwar als organische Struktur, jedoch streng genommen nicht als Lebewesen. Grundvoraussetzung wären ein eigener Stoffwechsel oder Fotosynthese. Weil ihnen beiden fehlt, können Viren in der Natur nur durch eine Übertragung auf andere Lebewesen und innerhalb der sogenannten „Wirtszelle“ überleben. In nicht wenigen Fällen führen sie unbehandelt zum Tod. Außerdem sind sie in der Lage alle möglichen Organismen, das heißt sowohl Mensch und Tier als auch Pflanzen und Bakterien zu befallen.

Aufbau

Viren sind im Gegensatz zu lebenden Mikroorganismen kleiner und simpler aufgebaut. Sie können einen Durchmesser von etwa 16 bis 300 Nanometer erreichen. Damit sind sie um ein Vielfaches kleiner als etwa Bakterien. Zudem bestehen sie aus Molekülen, welche entweder DNA oder RNA enthalten, niemals beide.1 Das ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Obendrein besitzen sie keine Ribosomen, Mitochondrien oder anderweitige Organellen, was ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von ihnen darstellt. Sie sind also – wie bereits erwähnt – komplett und hundertprozentig auf ihre Wirtszelle angewiesen, um zu überleben.

Vermehrung

Anders als Bakterien, Hefen oder Zellen vermehren sich Viren nicht durch Teilung, sondern Replikation. Bedeutet, sie replizieren sich in lebenden Zellen, die sie infizieren.2 Diese Zellen können von einer Vielzahl von Lebewesen stammen – also Bakterien, Pflanzen, Tieren oder Menschen. Dabei verwenden Viren deren lebende Zellen als Wirtszellen: Das Virus dringt in den befallenen Organismus ein und beginnt sich zu vermehren. Das geschieht, indem es an der Wirtszelle andockt, seine benötigten Bausteine von ihr produzieren lässt und dadurch das Erbgut des Virus freigesetzt wird. Anschließend wird die Wirtszelle gezwungen, zahlreiche Viruspartikel herzustellen und zu neuen Viren zusammenzubauen. Sollte das Virus jedoch keine neue Wirtszelle finden, so stirbt es nach einiger Zeit aus.

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Woran man ein Virus erkennt

Um die Krankheitserreger erkennbar zu machen, benötigt man ein Elektronenmikroskop – ein normales Lichtmikroskop reicht nicht aus. Dabei weisen Viren unterschiedliche Formen auf: Einige besitzen einen langen Schwanz und ähneln Kaulquappen, während andere eher rund oder stäbchenförmig sind.

Anhand der Symptomatik einer Krankheit kann auch nicht gesagt werden, ob eine Infektion durch Bakterien oder Viren stattgefunden hat. Eine Virusinfektion kann nämlich genau dieselben Schemata, Krankheitsverläufe oder Symptome wie eine anderweitige Infektion hervorrufen. Das Tückischere am Virus ist seine Anpassungsfähigkeit. Das lässt gut am Beispiel der Grippeschutzimpfung sehen. Diese muss jährlich verändert und angepasst werden, da sich der Aufbau des Erregers ändert und so dem Immunsystem ständig einen Streich spielt.

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Machen alle Erreger krank?

Tatsächlich haben Viren nicht immer negative Effekte auf die Gesundheit eines Lebewesens. Sie können auch unentdeckt bleiben und keinerlei Symptome hervorrufen. Außerdem gibt es natürlich auch speziesspezifische Erreger. Das bedeutet, dass Infektionen, die etwa Hunde oder andere Tiere betreffen, uns Menschen nichts anhaben muss. Dasselbe gilt natürlich auch andersherum, oder für Pflanzen.

Ein weiterer Grund für eine Nichtinfektion kann unser Immunsystem sein. Diese handelt in der Regel schnell genug, um eine mögliche Erkrankung durch einen Erreger zu erkennen und zu bekämpfen.

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Typische Viruskrankheiten

Dennoch gibt es genügend Krankheiten auf der Welt, die durch Viren ausgelöst werden. Dazu zählen harmlose Erkrankungen genauso wie ernsthafte Infekte. Beispiele hierfür sind:

Infektionen vorbeugen und behandeln

Möglichkeiten zur Vorbeugung

Wie man sich verhalten sollte, hängt von der Art des Virus ab. So sollte man sich etwa grundsätzlich beim Geschlechtsverkehr schützen, also verhüten. Das kann einer Infektion mit Geschlechtskrankheiten vorbeugen. Gegen Erreger, die über Aerosole, also über die Luft, übertragen werden, empfehlen sich Luft filternde Masken, wie eine FFP-2-Maske. Ansonsten besteht die Möglichkeit zur Impfung, insofern es gegen den entsprechenden Erreger eine Schutzimpfung gibt.

Möglichkeiten bei Infektion

Falls eine Infektion bereits stattgefunden hat, kann man bei schlimmeren Verläufen versuchen, mit einem vom Arzt verschriebenen Antibiotikum zu arbeiten. Diese wirken jedoch nur selten und nur bei spezifischen Arten von Viren bzw. Infektionen. Sollte der Körper jedoch einmal fertig geworden sein mit den Erregern, so ist er in der Regel fürs Erste vor einer Neuinfektion geschützt.

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Quellen

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