
27. Juni 2025, 21:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Löwenzahn als Pusteblume kennen manche Erwachsene noch aus Kindheitstagen. Noch nicht allzu bekannt sind die vielseitigen gesundheitsfördernden Wirkungsweisen des Löwenzahns. Als Tee zubereitet, gewinnt die Pflanze zunehmend an Beliebtheit. FITBOOK verrät, welche besonderen Wirkstoffe im Löwenzahntee enthalten sind, wie er zubereitet wird und sogar beim Abnehmen helfen kann.
Löwenzahntee wird – wenig überraschend – aus Löwenzahn gewonnen. Dieser ist auch unter dem Fachbegriff Taraxacum Ruderalia bekannt und gehört zur Familie der Korbblütler. Löwenzahn kann eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern erreichen und durchläuft dabei verschiedene Stadien, die von einer verknoteten Knospe, über die sattgelbe Blüte bis hin zur zarten Pusteblume reichen. Die Hauptblütezeit der Pflanze reicht in Europa von April bis Mai und entspricht auch dem Zeitraum, in dem Löwenzahn idealerweise geerntet werden sollte. In dieser Zeitspanne ist Löwenzahn besonders aromatisch, aber auch farbintensiv, was sich im goldenen Farbton des Aufgusses widerspiegelt.
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Übersicht
- Anwendung: Bei diesen Beschwerden soll Löwenzahntee helfen
- Welche Wirkstoffe stecken dahinter?
- Welche Wirkung soll Löwenzahntee auf die Gesundheit haben und was sagen Studien?
- Gibt es mögliche Nebenwirkungen oder Risiken?
- Wo ist Löwenzahntee erhältlich und wie wird er zubereitet?
- Wie schmeckt Löwenzahntee?
- Quellen
Anwendung: Bei diesen Beschwerden soll Löwenzahntee helfen
Löwenzahntee wird in der Phytotherapie und auch in der traditionellen chinesischen Medizin, insbesondere bei Verstimmungen des Magen-Darm-Trakts sowie Blasen– und Nierenbeschwerden empfohlen. Er soll eine beruhigende, krampflösende und entgiftende Wirkung haben. Löwenzahntee kann die Verdauung unterstützen, ein unangenehmes Völlegefühl und Blähungen lindern. Zudem wirkt er durch seine verdauungsfördernde und harntreibende Wirkung entschlackend und entwässernd. Daher wird Löwenzahntee auch besonders gerne während Fasten- und Entschlackungskuren zur Unterstützung des Entgiftungsprozesses verzehrt.
Welche Wirkstoffe stecken dahinter?
Löwenzahntee ist reich an Flavonoiden und Cumarinen. Diese Sterole bewirken eine biochemische Bindung des Wassers und sollen für eine bessere Durchblutung sorgen. Mineralstoffe wie Kalium sowie die Bitterstoffe Eudesmanolid und Tetrahydroiridentin B der Blüten katalysieren die Ausschüttung von Verdauungshormonen. Außerdem beinhaltet die Wurzel des Löwenzahns zahlreiche komplexe Kohlenhydrate, aber auch Insulin, weshalb der Tee auch für Diabetiker zu empfehlen ist.
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Welche Wirkung soll Löwenzahntee auf die Gesundheit haben und was sagen Studien?
Da Löwenzahn auch in Europa eine weitverbreitete Pflanze ist, sind die biochemischen Zusammensetzungen inzwischen weit erforscht. So auch die verdauungsfördernde Wirkung der Pflanze. Der in der Löwenzahnwurzel enthaltene präbiotische Ballaststoff Inulin fördert laut Studien nachweislich die Verdauung, lindert Verstopfung und trägt zu einer gesunden Darmflora bei. Neben dem verdauungsfördernden und harntreibenden Effekt soll auch die Leber vom Löwenzahntee profitieren. Studienergebnisse einer Untersuchung von 2017 deuten darauf hin, dass die im Löwenzahn enthaltenden Polysacchariden tatsächlich die Leberfunktion bei ihrer Entgiftung unterstützen könnten.1,2,3
Darüber hinaus können die im Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe eine unterstützende Rolle beim Abnehmen spielen. Bitterstoffe wie Eudesmanolid regen nicht nur die Verdauungssäfte an, sondern wirken auch Appetit zügelnd, da sie bereits beim Kontakt mit den Geschmacksknospen eine hormonelle Reaktion auslösen, die das Hungergefühl dämpft. Studien deuten darauf hin, dass bittere Aromen die Sättigung früher einsetzen lassen und so helfen können, die Kalorienzufuhr zu reduzieren.4 Zudem kann der leicht bittere, würzige Geschmack von Löwenzahntee Heißhunger auf Süßes dämpfen und den Wunsch nach stark aromatisierten Lebensmitteln verringern. Das ist ein Effekt, der besonders in der Umstellung auf eine bewusstere Ernährung von Vorteil ist.
Gibt es mögliche Nebenwirkungen oder Risiken?
Prinzipiell gilt der Verzehr von Löwenzahn als sehr sicher. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Ebenso kann Löwenzahn mit manchen verschreibungspflichtigen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Menschen, die verschreibungspflichtige Mittel einnehmen, sollten daher vorher mit ihrem Arzt besprechen, inwieweit der Verzehr von Löwenzahntee sicher ist.
Wo ist Löwenzahntee erhältlich und wie wird er zubereitet?
Löwenzahntee ist in vielen gut sortierten Supermärkten, aber auch online problemlos zu erwerben. Da er während seiner Blütezeit und möglichst kurz nach der Ernte sein stärkstes Aroma hat, empfiehlt es sich, saisonal einzukaufen und gerade während der warmen Monate frischen Löwenzahntee zu genießen.
Für einen Liter des leckeren Heißgetränks werden ein Teelöffel Teemischung oder knapp fünf Gramm frischer Löwenzahn mit heißem Wasser verkocht, zehn Minuten ziehen gelassen und anschließend durch ein Sieb gegossen. Löwenzahntee ist heiß oder kalt in Form von Eistee eine gesunde und geschmackvolle Alternative zu klassischen Kräutertees.

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Wie schmeckt Löwenzahntee?
Am besten schmeckt Löwenzahntee, wenn er aus frisch geernteten Blüten zubereitet wird. Da diese kurz nach dem Pflücken das intensivste Aroma haben, empfiehlt es sich auch beim Einkauf entsprechend auf das Erntedatum zu achten. Löwenzahntee hat, wie für Kräutertees üblich, einen bitteren Grundgeschmack. Besonders charakteristisch ist für ihn allerdings die würzige Note, die Löwenzahn auch zum beliebten Gewürz gutbürgerlicher Küche macht und prima mit Kartoffel- und Fleischgerichten harmoniert.