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Hausmittel

Brennnesseltee hilft bei Blasen- und Nierenbeschwerden

Brennnesseltee
Die Wirkung von Brennnesseltee ist vor allem für die Blasen- und Nierengesundheit förderlich. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

31.01.2023, 17:17 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Brennnesseln sind vielen aus der Kindheit noch als Gefahr für ungeschützte Kinderbeine bekannt. Man kann aus der stechenden Pflanze aber auch wunderbar Tee herstellen. FITBOOK erklärt, welche zahlreichen gesunden Wirkstoffe in dem Tee enthalten sind.

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Brennnesseln wachsen als krautige Pflanzen oder seltener als Halbsträucher einjährig oder auch dauerhaft. Abhängig vom Standort und der Versorgung mit Nährstoffen erreichen sie Wuchshöhen von 10 bis 300 Zentimetern. Bekannt sind die Brennnesseln besonders für ihre charakteristischen Brennhaare, die bei Berührung auf der Haut brennende und unangenehme Quaddeln entstehen lassen. Bereitet man aus dem Kraut allerdings Brennnesseltee zu, kann man von der gesundheitsfördernden Wirkung profitieren.

 

 

Anwendung: Bei diesen Beschwerden soll Brennnesseltee helfen

 

Laut dem Volksmund soll Tee aus Brennnesseln vor allem bei Erkrankungen der Niere und der Harnwege helfen. Auch bei Verdauungsstörungen und der Förderung des Entgiftungsprozesses kann der Tee förderlich sein. Dementsprechend empfehlenswert ist es bei Beschwerden, wie einer Blasenentzündung oder Magen-Darm-Problemen zu dem Tee zu greifen.

Daneben kommen Brennnesseln auch bei Beschwerden von der Galle, Magen und Leber zum Einsatz. Da in den Nesseln Stoffe enthalten sind, die zur Verengung von Blutgefäßen führen, werden sie auch bei Hämorrhoiden und Blutungen verschiedener Art eingesetzt.

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Welche Wirkung hat Brennnesseltee auf die Gesundheit?

 

Die Wirkung von Brennnesseltee ist durch verschiedene wissenschaftliche Studien belegt worden. Brennnesseln haben unter anderem einen positiven Effekt auf Prostataerkrankungen. Forscher konnten einen positiven Effekt bei 81Prozent der Probanden im Rahmen einer klinischen Studie nachweisen. Besonders für Männer höheren Alters ist demnach der regelmäßige Konsum von Brennnesseltee empfehlenswert.1

Darüber hinaus konnte in einer anderen Studie gezeigt werden, dass Brennnesseln einen positiven Einfluss auf Arthritis haben. Forscher von den Universitäten Frankfurt und München belegten, dass die regelmäßige Einnahme von Brennnesselmus dazu führte, dass Patienten weniger Medikamente gegen ihre Arthritis nehmen mussten, um den gleichen gesundheitlichen Effekt zu erzielen. Im Gegensatz zu den Medikamenten hat die Pflanze dabei den großen Vorteil, dass sie keine Nebenwirkungen bei den Betroffenen hervorruft.2

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Welche Wirkstoffe stecken dahinter?

Die in Brennnesseln enthaltenen Wirkstoffe sind zahlreich. Sie enthalten Flavonoide, die zum Schutz der Körperzellen beitragen. Daneben enthalten sie auch die Vitamine A und C, die wichtig für das Immunsystem des Körpers sind. Weitere Inhaltsstoffe sind zahlreiche Gerbstoffe, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Darüber hinaus sind in der Brennnessel auch viele ätherische Öle enthalten, die die körpereigenen Abwehrkräfte unterstützen.3

Wie hoch ist die maximale Tagesdosis?

Brennnesseltee ist für die meisten Menschen zwar sehr gut verträglich, allerdings sollte man den Tee im Rahmen einer Entgiftungs- oder Harnwegs-Kur nur in Absprache mit einem Arzt zu sich nehmen. Außerdem sollte die Tagesdosis nicht 12 Gramm Brennnesselblätter, das heißt, ungefähr drei Tassen am Tag, überschreiten, und die Kur nicht länger als sechs Wochen dauern. Hat sich die unterstützende Wirkung von Brennnesseltee in diesem Zeitraum nicht ausreichend bewiesen und die Beschwerden sind geblieben, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Mögliche Nebenwirkungen von Brennnesseltee

In seltenen Fällen kann Brennnesseltee zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, starker Entwässerung, Unruhe und Muskelschmerzen führen. Lange wurde der Tee gegen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft empfohlen. Kommt es bei der Einnahme des Tees allerdings einer zu starken Entwässerung bei der werdenden Mutter, kann sich das negativ auf die Schwangerschaft auswirken, weshalb viele Ärzte heutzutage von der Einnahme während dieser Zeit abraten.

Außerdem kann es mit bestimmten Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen. Dazu zählen:

  • Blutverdünner: Die Wirkung von Blutverdünnern kann verstärkt und das Blutungsrisiko erhöht werden
  • Diuretika: Brennnesseltee kann die Wirkung von Diuretika verstärken
  • Lithium: Brennnesseltee kann die Aufnahme von Lithium behindern
  • hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung: Brennnesseltee kann die Wirksamkeit beeinträchtigen

Sollten Sie regelmäßig eines oder mehrere dieser Medikamente einnehmen, sprechen Sie unbedingt vor dem Konsum von Brennnesseltee mit Ihrem Arzt.

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Wie wird Brennnesseltee zubereitet?

Brennnesseltee ist in jedem Supermarkt sowie in Apotheken erhältlich. Auch verschiedene Onlinehändler sowie -apotheken bieten das Getränk mittlerweile an. Optional können Brennnesseln selbst gesammelt und zu Tee verarbeitet werden. Beim Sammeln muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, direkten Körperkontakt zu vermeiden, damit kein Juckreiz ausbrechen kann. Für den Tee eignen sich im Übrigen sowohl die Blätter als auch die Stängel. Für die richtige Zubereitung werden drei bis vier Teelöffel frische oder getrocknete Brennnesselblätter mit etwa 200 Milliliter kochendem Wasser übergossen. Die Ziehzeit des Tees beläuft sich auf zehn bis 15 Minuten. Danach können die Blätter geseiht werden.

Und wie schmeckt Brennnesseltee?

Brennnesseltee hat einen sehr eigenen und charakteristischen Geschmack, der dabei vor allem vom Alter der verarbeiteten Blätter und Stängel abhängig ist. Junge Teile der Pflanze schmecken angenehm nach Kräutern, während ältere Blätter und Stängel dagegen viel Gerbsäure enthalten und unangenehm schmecken. Es empfiehlt sich daher oftmals, die Brennnesseln mit anderen Kräutern zu mischen und gegebenenfalls mit Honig zu süßen.

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Quellen

  1. Lopatkin, N., Siskov, A., Schläfle, S. et al. (2005). Long-term efficacy and safety of a combination of sabal and urtica extract for lower urinary tract symptoms–a placebo-controlled, double-blind, multicenter trial. World Journal of Urology
  2. Chrubasik, S., Enderlein, W., Bauer, R. et al. (1997). Evidence for antirheumatic effectiveness of Herba Urticae dioicae in acute arthritis: A pilot study. Phytomedicine
  3. Memorial Sloan Kettering Cancer Center. Nettle. (aufgerufen 02.12.2021)
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