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Gesundes Heißgetränk

Wirkung und richtige Zubereitung von Fencheltee

Fencheltee ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen
Fencheltee ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen Foto: Getty Images
Julia Freiberger
Werkstudentin in der Redaktion

05.11.2023, 08:00 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Fencheltee gehört zu den beliebtesten Kräutertees. Wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe wird er schon seit Jahrhunderten als Heilmittel gegen Verdauungsbeschwerden oder leichte Erkältungen eingesetzt. FITBOOK erklärt seine Anwendung, Zubereitung und Wirkung.

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In umfassenden Teeregalen darf Fencheltee nicht. Die ätherischen Öle, Polyphenole und Vitamine des Tees sollen in der Lage sein, neben Erkältungen auch Atemwegserkrankungen und Menstruationsbeschwerden zu lindern. Sogar während der Schwangerschaft wird ihm eine beruhigende Wirkung zugesprochen.

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Was ist Fencheltee?

Das Geheimnis des Tees liegt in der Pflanze bzw. dem Samen, aus der er gewonnen wird: dem Fenchel (Foeniculum vulgare). In den Samen befinden sich neben zahlreichen Nährstoffen auch ätherische Öle wie Fenchon, Anethol und Estragol – die für das würzige Aroma des Tees verantwortlich sind.

Hierin liegt auch der Unterschied zu anderen Teesorten, wie beispielsweise Grüner Tee, Gelber Tee oder Schwarzer Tee. Während man für diese nämlich die Blätter und Blüten der jeweiligen Pflanzen verwendet und trocknet, stammen die Inhaltsstoffe des Fencheltees dagegen aus dem Samen der Fenchelpflanze. Fenchelsamen sind ovalförmig und haben eine grünlich-braune Farbe. Im Übrigen gibt es auch noch die Fenchelknolle, die man als Gemüse verwenden kann

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Herkunft des Fencheltees

Fencheltee war schon in der Antike bekannt. Als alte Kulturpflanze entstammt er einer verbreiteten Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Auch Sellerie, Karotte und Petersilie zählen zu der Pflanzengattung. Ursprünglich kommt der Fenchel aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Bereits die Griechen, Ägypter und Römer schätzten die Wirkungsweise der Pflanze sehr. Heutzutage wird der Tee aber vermehrt in Spanien, Griechenland, Südfrankreich, Italien und auch in Deutschland angebaut.

Wie schmeckt Fencheltee?

Der Fencheltee hat einen starken Eigengeschmack – mit seiner würzigen und frischen Note, schmeckt er etwas nach Lakritze. Für einen besonders süßen Geschmack ist es empfehlenswert, ihn mit etwas Honig zu mischen.

Anwendung: Wobei soll Fencheltee helfen?

Die ätherischen Öle und Bitterstoffe, die im Fencheltee enthalten sind, sollen entzündungshemmend, verdauungsfördernd und krampflösend wirken. Zudem sollen sie auch bei Husten eine schleimlösende Wirkung haben. Aufgrund seiner vielseitigen Inhaltsstoffe wird Fencheltee häufig bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt:

  • Atemwegserkrankungen: Fencheltee kann dabei helfen, festgesetzten Schleim zu lösen und ein Abhusten zu ermöglichen. Er wird ebenfalls dazu eingesetzt, Asthma-Symptome zu lindern.
  • Beschwerden bei der Verdauung: Gerade bei Bauchkrämpfen, Blähungen oder Verdauungsbeschwerden, soll Fencheltee wahre Wunder vollbringen. Mit seinen Wirkstoffen regt er nämlich den Magen-Darm-Trakt an und löst Krämpfe. Letzteres kann besonders hilfreich bei Menstruationsbeschwerden sein. Auch bei Durchfall und Kolikschmerzen wirkt der Tee beruhigend.
  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft bringt Fencheltee viele Vorteile mit sich. Er wirkt antibakteriell und kann auch in der Stillzeit getrunken werden. Ihm wird eine milchsekretfördernde Wirkung zugesprochen. Bei Kleinkindern wird er ebenfalls zur Behandlung von leichten Bauchschmerzen eingesetzt.

Die Bitterstoffe des Fencheltees können auch bei Babys hilfreich sein, die beispielsweise Blähungen haben. Allerdings sollte man darauf achten, nicht zu viel vom Fencheltee zu trinken, da ein übermäßiger Konsum auch zu Nebenwirkungen führen kann.

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Diese Nährstoffe enthält Fencheltee

Allgemein gilt, dass Fenchel und Fenchelsamen sehr kalorienarm sind. Dagegen haben sie zahlreiche Nährstoffe vorzuweisen: einer der größten Anteile in Fenchelsamen bilden die Ballaststoffe, die mit 15,7 Gramm pro 100 Gramm vorliegen. Sie sind deswegen so wichtig, weil sie die Verdauung anregen und auch für einen gesunden Blutzuckerspiegel sorgen.

Kalzium ist ebenfalls in großen Mengen im Fencheltee enthalten und essenziell für den Aufbau von Zähnen und Knochen sowie für die Blutgerinnung.

Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist Kalium, welches auch reichlich in Fencheltee enthalten ist. Dieses ist nicht nur wichtig für die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts des Menschen, sondern auch für die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Zudem stellen Magnesium, Eisen und Folsäure (in geringen Mengen) weitere Bestandteile des Tees dar.

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Ist die Wirkung wissenschaftlich belegt?

Linderung von Zyklusbeschwerden

Eine Studie belegte, dass Fenchel Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden (nach der Menopause) deutlich helfen und Schmerzen, die beispielsweise bei Zyklusstörungen auftreten, lindern konnte.1

Antioxidative Wirkung

In einer Studie wurde der Fencheltee hinsichtlich seiner ätherischen Öle (Transanethol, Estragol und Fenchon) untersucht. Die Ergebnisse ergaben, dass die im Tee enthaltenen ätherischen Öle und Phenolyverbindungen eine antioxidative und antimikrobielle Wirkung auf den menschlichen Körper haben. Aus diesem Grund wird Fencheltee auch oft zur Bekämpfung oder Vorbeugung von Erkältungen eingesetzt.2

Aufgrund seiner ätherischen Öle und Polyphenole kann Fencheltee bei Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein. Er soll verdaungsfördernd, beruhigend und krampflösend wirken. Auch soll er ein gutes Mittel gegen Durchfall und Blähungen sein.

Entzündungshemmender Effekt

Eine Studie untersuchte Fenchel als Nahrungsergänzung und kam zum Ergebnis, dass Fenchel einen entzündungshemmenden Effekt haben kann. Durch diesen soll die Nierenfunktion positiv beeinflusst und Nierenfunktionsstörungen abgeschwächt werden.3

Krebshemmende Wirkung

Das in dem Fencheltee vorkommende Anethol soll Studien zufolge eine krebshemmende Wirkung haben, indem es das Wachstum von Krebszellen stoppen kann. In einem Mäuse-Versuch hat sich gezeigt, dass Inhaltsstoffe des Fenchelsamenextrakts wirksam gegen Brust- und Leberkrebs sein könnten.4

Steigerung der Milchsekretion

Studien zeigten, dass das im Fenchel enthaltene Anethol in der Lage ist, die Produktion und Qualität der Muttermilch bei stillenden Müttern zu steigern.5

Einordnung der Studien

Allerdings sollte angemerkt werden, dass die Studienlagenur auf einem bestimmten Extrakt des Fencheltees beruht, welches stark konzentriert verabreicht wurde. Um genau sagen zu können, ob die beschriebenen Wirkungen tatsächlich so eintreten, benötigt man weitere Untersuchungen, die an Menschen durchgeführt werden. Zumal es ebenfalls nicht deutlich ist, wie viel von dem Extrakt im Fencheltee notwendig ist, um die erwünschten Effekte zu erreichen.

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Wie wird Fencheltee zubereitet?

Diesen Kräutertee kann man in Form von Teebeutel im Supermarkt oder in Drogerien kaufen. Alternativ kann man ihn auch ganz einfach selbst aus den Fenchelsamen herstellen. Dafür benötigt man ein bis zwei Teelöffel Fenchelsamen, die man dann mit einem Mörser zerkleinert. Anschließend werden die Samen mit 250 Milliliter gekochtem Wasser übergossen und sechs bis acht Minuten ziehen gelassen. Zum Ende den Tee absieben, mit Honig verfeinern und genießen.

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Mögliche Nebenwirkungen

Grundsätzlich gilt, dass Fencheltee gut verträglich ist. Allerdings ist er aufgrund seines von Natur aus eher intensiven und bitteren Geschmacks nicht für jedermann geeignet. Falls Nebenwirkungen auftreten, dann meistens in Form von allergischen Reaktionen, die sich auf der Haut oder über die Atemwege äußern können. Fencheltee sollte also immer nur in geringen Mengen getrunken werden. In diesem Fall eignet sich der Spruch „weniger ist mehr“ besonders gut.

Quellen

Themen Tee Teesorten

Quellen

  1. Rahimikian, Fatemeh., Rahimi, Roja. et al. (2017). Effect of Foeniculum vulgare Mill. (fennel) on menopausal symptoms in postmenopausal women: a randomized, triple-blind, placebo-controlled trial. The Journal of the Menopause Society. ↩︎
  2. Manzoor, A, Rather., Bilal, A, Dar. et al. (2016). Foeniculum vulgare: A comprehensive review of its traditional use, phytochemistry, pharmacology, and safety. Science Direct. ↩︎
  3. Shalby, AB., Hamza, AH. et al. (2012). New insights on the anti-inflammatory effect of some Egyptian plants against renal dysfunction induced by cyclosporine. European Review for Medical and Pharmacological Sciences. ↩︎
  4. Mohamad, RH., El-Bastawesy, AM. et al. (2011). Antioxidant and anticarcinogenic effects of methanolic extract and volatile oil of fennel seeds (Foeniculum vulgare). Journal of Medicinal Food
    ↩︎
  5. Badgujar, SB., Patel, VV. et al. (2014). Foeniculum vulgare Mill: a review of its botany, phytochemistry, pharmacology, contemporary application, and toxicology. BioMed Research International. ↩︎
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