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Für Filmrolle

Mark Wahlbergs jüngste Transformation – wie schädlich sind 11.000 Kalorien pro Tag?

Mark Wahlberg in einem grauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte
Für seinen Film „Stu“ nahm Mark Wahlberg innerhalb von 4 Wochen 9 Kilogramm zu (Foto aus 2020) Foto: Getty Images

09.08.2021, 05:07 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Schauspieler tun so einiges, um sich perfekt auf eine Filmrolle vorzubereiten. Häufig gehört auch eine körperliche Veränderung dazu. Die neueste Transformation präsentiert nun Mark Wahlberg (50): Er hat innerhalb von 4 Wochen deutlich an Gewicht zugelegt – nämlich 9 Kilogramm. Dafür nahm er täglich bis zu 11.000 Kalorien zu sich. FITBOOK wollte wissen, wie schädlich das eigentlich ist und hat bei einem Experten nachgefragt.

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Mit fachlicher Beratung von
Dr. Matthias Riedl, Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg

Mark Wahlbergs Filmrolle in „Stu“ verlangt dem Hollywood-Star viel ab. Er spielt einen Boxer, der später seine Berufung als Priester findet und musste diese Verwandlung auch körperlich darstellen. Das bedeutete, der 50-Jährige musste zunächst fit und durchtrainiert sein, um seinen Part als Boxer glaubwürdig darstellen zu können. Im Anschluss bestand Mark Wahlbergs Transformation darin, Gewicht zuzunehmen – und das in kurzer Zeit. Mit bis zu 11.000 Kalorien pro Tag schaffte der 50-Jährige das Unglaubliche und futterte sich innerhalb von vier Wochen neun Kilogramm an.

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Transformation – wie schaffte Mark Wahlberg es, 9 Kilogramm in 4 Wochen zuzunehmen?

Mal nicht wie verrückt trainieren und beim Essen richtig schlemmen – klingt doch eigentlich schön entspannt. Wahlberg erklärte im Interview mit US-Talkmaster Jimmy Fallon jedoch, dass seine starke Gewichtszunahme innerhalb weniger Wochen alles andere als lustig war. „Leider musste ich dafür in den ersten zwei Wochen 7.000 Kalorien zu mir nehmen, in den nächsten zwei Wochen dann 11.000 Kalorien. Das hat vielleicht eine Stunde lang Spaß gemacht.“ Um die Kalorienmenge zu schaffen, musste der 50-Jährige alle drei Stunden eine Mahlzeit zu sich nehmen – auch, wenn er sich eigentlich noch satt fühlte. Zudem habe der Schauspieler, der im Juni seinen 50. Geburtstag feierte, gemerkt, dass es ihm mit zunehmenden Alter immer schwerer falle, ab- oder zuzunehmen.

Schnelles Zu- und Abnehmen – das sagt der Experte

Für Schauspieler wie Wahlberg und andere Hollywood-Stars bleibt es oft nicht beim einmaligen Zu- oder Abnehmen. Zum Beispiel Renée Zellweger („Schokolade zum Frühstück“) oder Christian Bale, der im Laufe seiner Karriere schon diverse Mal krass zu- oder abgenommen hat (zuletzt für „Vice – Der zweite Mann“) – es sind vor allem die starken Verwandlungen in kürzester Zeit, die das Publikum immer wieder in Staunen versetzen. Doch was macht das eigentlich mit dem Körper? „Der Wechsel von Zu- und Abnehmen an sich ist erst mal nicht problematisch. Es gibt zumindest keine Studien, die belegen, dass das Auf und Ab des Gewichts ein für sich isolierter Risikofaktor für eine schlechtere Gesundheit ist“, erklärt Dr. Matthias Riedl, Diabetologe, Ernährungsmediziner und Internist. Der Körper des Menschen sei sogar dafür gemacht, mit Gewichtsschwankungen umzugehen. „Wir wissen, dass der Mensch solche Zeiten immer gehabt hat. Das heißt, er hatte mal viel zu essen und dann war die Versorgung mal etwas magerer. Es ist daher sogar gut, wenn wir Reserven immer mal wieder auf null runterfahren. Das braucht der Körper“, so Dr. Riedl.

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Wie schädlich sind 11.000 Kalorien pro Tag?

Was Wahlberg nun zuletzt gemacht hat, war das genaue Gegenteil von auf null runterfahren. Im Gegenteil: Er fuhr seine tägliche Kalorienzufuhr stark hoch. Zum Vergleich: Männer ab 50 Jahren brauchen laut Stiftung Gesundheitswissen je nach Aktivitätslevel 2.200 bis 2.800 Kalorien an Energie pro Tag. Da Wahlberg in den Wochen seiner Gewichtszunahme auch auf Sport verzichtete, nahm er also mit den 11.000 Kalorien täglich das Fünffache der normalen Kalorienmenge zu sich. Eine enorme Belastung für den Körper. „11.000 Kalorien sind wirklich extrem viel, einfach viel zu viel. Da müsste man eigentlich nebenher schon irre Ausdauersport machen“, betont Dr. Riedl. Bei Wahlbergs Verhalten handele es sich daher tatsächlich bereits um „eine Mast“. Und das hinterlasse auch direkt Spuren im Körper: „Dabei wird man schon merken, dass innerhalb weniger Tage die Leber verfettet. Ein Effekt, den man übrigens schon über Weihnachten merkt, aber das baut man ja dann auch schnell wieder ab.“

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Riskant wird es, wenn das Gewicht bleibt – Folgeschäden drohen

Nicht die Gewichtsschwankung bzw. das Zu- und Abnehmen an sich sei grundsätzlich negativ für die Gesundheit, erläutert Dr. Riedl. Riskant werde es, wenn man am Ende mehr wiege als vorher. Denn dann könnten aus den kurzfristigen gesundheitlichen Auswirkungen der Gewichtszunahme dauerhafte werden und sich zu möglichen Folgeschäden ausweiten. „Wenn das Leberfett verbleibt, erhöht sich das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfette und am Ende auch für Leberkrebs. Denn eine verfettete Leber wird irgendwann umgebaut in eine Leberzirrhose und daraus entsteht dann später ein erhöhtes Leberkrebsrisiko“, so Dr. Riedl.

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Zunehmen mit Ü 50 – welche Rolle das Alter spielt

In Wahlbergs Fall kommt noch der Faktor Alter hinzu. Der Hollywood-Star ließ bereits selbst durchblicken, dass er beim Zu- und Abnehmen Unterschiede zu seinen jüngeren Jahren bemerke. Ein Eindruck, den Dr. Riedl nur bestätigen kann: „Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind in dem Alter nicht mehr so ausgeprägt. Die Stoffwechselaktivität des Fettgewebes nimmt leicht ab. Der Energiebedarf wird im Alter immer geringer. Das heißt, im Vergleich zu vor 30 Jahren hat er jetzt schon einen um 10 bis 15 Prozent verminderten Energiebedarf. Dadurch wird es für ihn schwieriger, die Kilos wieder abzutrainieren – und so steigt jedes Mal die Gefahr, dass Gewicht zurückbleibt.“

Erhöht werden könnte dieses Risiko durch altersbedingte Erscheinungen wie Gelenkschäden. Wenn diese dann noch sportliche Aktivitäten erschwerten, werde es noch wahrscheinlicher, dass das frühere Gewicht nicht wieder erreicht werden kann – mit den genannten möglichen Folgen für die Gesundheit.

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Fazit: Bitte nicht nachmachen!

Letztendlich lässt sich nicht pauschal sagen, dass schnelles Zu- und Abnehmen gesundheitsschädigend ist. Kann man also Mark Wahlbergs Transformation zum Spaß mal ausprobieren? Davon rät Dr. Riedl ganz klar ab. Denn was Schauspieler von vielen Menschen unterscheidet: Er ist supersportlich. Ein entscheidender Faktor. Denn vor allem bei der Gewichtszunahme kommt es darauf an, die Kilos auch wieder loszuwerden. Wahlbergs Fettgewebe habe aufgrund seiner Sportlichkeit einen vielfach erhöhten Stoffwechsel. Deshalb werde das Fettgewebe nach einer inaktiven Phase auch schnell wieder mobilisiert. Ein wichtiger Grund, warum Wahlberg und seine Hollywood-Kolleg*innen es normalerweise gut schaffen, schnell zu- und anschließend wieder abzunehmen.

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