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Risikofaktoren erkennen und vermeiden

Die Diagnose, Ursachen und Symptome von Magenkrebs

Magenkrebs – Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Magenkrebs hat in frühen Stadien keine bis wenig Symptome. Was kann man tun, um sein Risiko zu minimieren, den Krebs zu bekommen? Foto: Getty Images
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Anna Echtermeyer
Olivia Dittrich,

23.04.2024, 10:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

In Deutschland erkranken jährlich ca. 15.000 Menschen an Magenkrebs, 8.000 sterben an den Folgen dieser Erkrankung. Symptome treten in der Regel erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Umso wichtiger ist es, auf erste Anzeichen zu achten und einen Lebensstil zu pflegen, der das Risiko einer Erkrankung möglichst gering hält. FITBOOK klärt auf.

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Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Dr. med. Rainer Lipp, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie – Geschäftsführer der Stiftung Deutsche Onkologie

Bei Magenkrebs lässt sich in den letzten Jahrzehnten sowohl in Deutschland als auch in anderen Industrieländern einen Rückgang der Erkrankungs- und Sterberate beobachten. Dennoch ist die Krankheit tückisch, weil sie häufig erst spät diagnostiziert wird und daher mit einer schlechten Prognose verbunden ist. FITBOOK sagt, was über die Ursachen bekannt ist, welche Risikofaktoren es gibt, was die Symptome sind und wie Magenkrebs diagnostiziert sowie behandelt wird.

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Was sind Symptome von Magenkrebs?

In frühen Stadien verursacht Magenkrebs keine oder nur wenige leichte Symptome. Erst wenn der Krebs fortgeschritten ist, kann es zu Anzeichen und Beschwerden kommen, wie:

  • Schluckbeschwerden
  • Blähungen
  • Völlegefühl schon nach kleinen Mahlzeiten
  • Magenschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verdauungsstörungen
  • Blut im Stuhl
  • Sodbrennen
  • häufiges Aufstoßen
  • ständige Müdigkeit

Wenn sich der Krebs ausgebreitet hat (Metastasierung) und sich auch andere Gewebe und Organe befallen hat, können Symptome hinzukommen wie Knoten an der Oberseite des Magens, unerklärlicher Gewichtsverlust, Blutarmut und gegebenenfalls Gelbsucht, wenn der Krebs durch lokales Wachstum den Gallenabfluss behindert oder bereits in die Leber gestreut hat.

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Wie Magenkrebs entsteht

Magenkrebs entsteht, wenn Zellen im oberen Verdauungstrakt entarten, unkontrolliert wachsen und sich dann zu einem manifesten Tumor ausbilden. Verantwortlich dafür sind Veränderungen in der DNA der Zelle. Solche DNA-Veränderungen können u.a. zu einem Ausschalten des Regelmechanismus‘ gesunder Zellen führen, wodurch diese eigentlich vorprogrammiert nach einer gewissen Zeit absterben würden (sog. Apoptose). Die DNA-veränderten Zellen können länger weiterleben und sich unkontrolliert vermehren, wodurch letztendlich ein Tumorknoten entsteht. Dieser kann dann weiter in gesundes Gewebe einwachsen oder bei Anschluss an Blut- oder Lymphgefäße Tochterabsiedlungen in anderen Organen ausbilden (sog. Metastasierung).

Risikofaktoren für die Entstehung eines Magenkarzinoms

Was genau die DNA-Veränderungen verursacht, ist nicht ganz klar. Allerdings wurden mehrere Faktoren identifiziert, die das Risiko erhöhen, dass es zu einer Entwicklung von Krebszellen im Magen kommt. Dazu zählen bestimmte Krankheiten und Lebensstilfaktoren wie:

  • Bakterielle Infektionen mit Helicobacter pylori, eine Mageninfektion, die zu Magengeschwüren und Entzündungen führen kann
  • Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus
  • Magenpolypen
  • Tumore in anderen Teilen des Verdauungssystems
  • genetische Prädispositionen, wie eine bestimmte erbliche Veranlagung für Krebs, wie das Lynch-Syndrom
  • Magenkrebs in der Familie ersten Grades
  • vergangene Magenoperationen
  • starkes Übergewicht, Fettleibigkeit
  • hohes Alter
  • Rauchen
  • starker Alkoholkonsum
  • häufiger Verzehr von Fleisch, stark gesalzenem, verarbeitetem, gebraten und geräucherten Lebensmitteln
  • wenig bis kein Obst in der Ernährung

Eine Infektion mit Helicobacter pylori gilt als einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung von Magenkrebs. Denn das Bakterium kann Magenschleimhautentzündungen verursachen, die wiederum Magengeschwüre und in der Folge auf die Entstehung von Magenkarzinomen triggern können.

Aber auch ein familiäres Risiko ist zu sehen: Personen mit einer Verwandtschaft ersten Grades zu einem Magenkrebs-Patienten, also Eltern und ihre Kinder, haben im Vergleich zur Normalbevölkerung ein etwa zwei- bis dreifach höheres Risiko, selbst an Magenkrebs zu erkranken.

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Wann besteht Verdacht auf Magenkrebs?

Sobald man länger anhaltende Magen- oder Verdauungsbeschwerden hat, sollte man in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Nach einer ausführlichen Anamnese fragt dieser in der Regel nach der familiären Krankheitsgeschichte sowie nach Symptomen und Ernährungsgewohnheiten. Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wird gegebenenfalls der Bauchbereich nach Auffälligkeiten, wie z. B. lokaler Druckschmerz oder ein Geschwulst, abtastet.

Diagnose – diese Untersuchung verschafft Klarheit

Besteht der Verdacht einer Erkrankung des Magens, werden weitere diagnostische Tests durchgeführt. Das können bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen, CT-Scans oder Röntgenaufnahmen sowie auch Untersuchungen von Stuhlproben auf Blutbeimengungen sein.

Klarheit darüber, ob ein bösartiger Magenkrebs oder eine andere Erkrankung vorliegt, schafft jedoch vor allem die endoskopische Untersuchung (Magenspiegelung, Fachbegriff: Gastroskopie), über die auch Proben von auffälligem Gewebe (Biopsien) entnommen werden können. In dem Fall, dass es sich tatsächlich um Magenkrebs handelt, können die Untersuchungen außerdem definieren, in welchem Stadium sich der Krebs befindet.

Wenn aufgrund der familiären Krankheitsgeschichte oder der erblichen Veranlagung ein erhöhtes Magenkrebs-Risiko besteht – auch, ohne dass Symptome bestehen – können regelmäßige Screening-Tests durchgeführt werden.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Magenkrebs hängt maßgeblich vom Stadium der Erkrankung ab. Erst wenn klar ist, ob eine lokale oder bereits fortgeschrittene bzw. sogar schon metastasierte Erkrankung vorliegt, kann ein definierter Behandlungsplan mit einer oder mehreren Behandlungsmethoden erarbeitet werden.

Folgende Methoden werden dabei in der Regel angewandt:

  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie
  • Operationen, um den Krebs chirurgisch zu entfernen
  • Immuntherapie

Wie wird behandelt, wenn der Krebs weit fortgeschritten wird?

Wenn der Krebs sehr weit fortgeschritten und die betroffenen Patienten körperlich zu schwach für eine Operation sind oder eine Operation nicht mehr sinnvoll ist, sollte das Ziel einer Behandlung sein, den Krebs so lange wie möglich mit einer Therapie von weiterem Wachstum abzuhalten und verbundene Symptome wie Schmerzen bestmöglich medikamentös zu behandeln.

Wie häufig ist Magenkrebs?

Bei Magenkrebs konnte man in den letzten Jahrzehnten in Deutschland, aber auch in anderen Industrienationen bei sowohl Männern als auch Frauen einen Rückgang der Erkrankungs- und Sterberate beobachten kann.1 1999 erkrankten in Deutschland laut Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts noch mehr als 30.000 Menschen an einem bösartigen Tumor des Magens; 2020 waren es mit 14.490 nur noch halb so viele. Männer sind deutlich häufiger betroffen (5.370 Frauen; 9.120 Männer). Im Vergleich zu Frauen treten die Tumoren bei Männern etwa doppelt so häufig am Mageneingang auf (Kardia). Im Durchschnitt erkrankten Männer mit 71 Jahren und Frauen mit 76 Jahren.

Wie lange lebt man noch mit Magenkrebs?

Im Vergleich zu anderen Krebsarten sind die Prognosen bei Magenkrebs relativ ungünstig, was auch an den oft späten Diagnosen liegt. 2020 starben insgesamt 8.353 Menschen an einem Magenkarzinom. Die relative 5-Jahres Überlebensdauer über alle Stadien des Magenkrebses liegt bei Frauen bei 37 und bei Männern bei 34 Prozent; zehn Jahre nach der Diagnose leben noch 35 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer.

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Das kann man präventiv tun

Da es nicht klar ist, was genau Magenkrebs verursacht, gibt es auch keine Daumenregel, mit deren Hilfe man die Entwicklung der Krebsart gänzlich verhindern könnte. Man kann das Risiko einer Erkrankung allerdings minimieren, indem man:

  • keinen bis wenig Alkohol trinkt
  • nicht raucht
  • ein gesundes, „normales“ Gewicht hält
  • regelmäßig Sport treibt
  • eine ausgewogene, gesunde Ernährung pflegt, mit viel Obst und Gemüse und kein bis wenig Fleisch, stark gebratenes, geräuchertes sowie gesalzenes Essen

Ansonsten sollte man einen Arzt aufsuchen, wenn verdächtige Symptome aufkommen, die auf Magenkrebs hindeuten können. Wer eine familiäre Vorgeschichte mit Magenkrebs hat, sollte dagegen besonders auf seine Magengesundheit achten und regelmäßig Früherkennungstests durchführen lassen.

Sonstige Quellen

Themen Krankheiten Krankheiten A bis Z Krebs

Quellen

  1. Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts. Magenkrebs (Magenkarzinom) (aufgerufen am 23.04.2024). ↩︎
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