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Studie

Risiko für Blutungen! Mit diesem Medikament sollte man Aspirin nicht kombinieren

Aspirin Warfarin: Aspirin
Aspirin bietet viele Vorteile, doch immer mehr Studien zeigen, dass das Mittel eine schädliche Wechselwirkung mit anderen Medikamenten entwickeln kann Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

23.09.2022, 13:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Es besteht ein erhebliches Risiko für Blutungen, wenn Aspirin und der Blutverdünner Warfarin zusammen eingenommen werden, warnen Forscher.

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Forscher der University of Michigan haben kürzlich die Wirkung von Aspirin bei der gleichzeitigen Einnahme von Warfarin untersucht. Sie können bestätigen: Beide Medikamente zusammen können fatale Folgen haben. Denn zwei Blutverdünnungsmittel auf einmal lassen das Risiko für Blutungskomplikationen erheblich steigen.

Daten von 6700 Patienten analysiert

Die Forscher untersuchten Daten von 6700 Patienten, bei denen ein erhebliches Schlaganfallrisiko bestand. Sie alle wurden in verschiedenen Kliniken im Bundesstaat Michigan wegen Blutgerinnseln, venöse Thrombembolie, Vorhofflimmern oder unregelmäßigem Herzrhythmus mit dem Blutverdünner Warfarin behandelt. Die Patienten nahmen ebenfalls Aspirin ein, heißt es in der Studie.1 Nachdem die Probanden für die Untersuchung ihren Aspirinkonsum um durchschnittlich 46 Prozent reduziert hatten, sank das Risiko einer Blutungskomplikation um 32,3 Prozent. Das entspricht einer verhinderten größeren Blutung pro 1000 Patienten.

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Aspirin ist kein Allheilmittel

„Wir wissen, dass Aspirin kein Allheilmittel ist, wie früher gern angenommen, und bei einigen Patienten tatsächlich zu mehr Blutungsereignissen führen kann. Deshalb haben wir mit den Kliniken zusammengearbeitet, um die Verwendung von Aspirin bei Patienten zu reduzieren“, erklärt Studienleiter Dr. Dr. Geoffrey Barnes in einer Universitätsmitteilung.2 Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass das Absetzen oder Reduzieren von Aspirin bei gleichzeitiger Einnahme von Warfarin schwere Blutungskomplikationen verhindert. Ein Umstand, der lebensrettend sein kann. „Es ist wirklich wichtig, dass Ärzte und Gesundheitssysteme besser darauf achten, wann Patienten, die ein Blutverdünnungsmittel einnehmen, Aspirin verwenden sollten und wann nicht.“

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Schon frühere Studien gaben Hinweise

Dass Aspirin in Verbindung mit anderen Blutverdünnern problematisch werden kann, wurde bereits bei früheren Studien der University of Michigan festgestellt. Eine Untersuchung berichtet, dass Patienten, die Warfarin und Aspirin gegen Vorhofflimmern und venöse Thrombembolie einnahmen, mehr schwere Blutungen erlitten und häufiger deswegen in die Notaufnahme mussten als Patienten, die Warfarin allein einnahmen.3 „Obwohl Aspirin ein unglaublich wichtiges Medikament ist, spielt es eine weniger große Rolle als noch vor einem Jahrzehnt“, führt Barnes weiter aus. „Mit jeder Studie sehen wir, dass weniger Patienten von der zusätzlichen Einnahme von Aspirin profitieren als lange vermutet.“

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Wann Aspirin sinnvoll ist

Für manche Menschen kann Aspirin lebensrettend sein. Viele Patienten mit ischämischem Schlaganfall, Herzinfarkt oder einem im Herzen eingesetzten Stent zur Verbesserung des Blutflusses sowie Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren von dem Medikament.

Viele nehmen Aspirin jedoch als Gewohnheit ein oder weil sich davon erhoffen, weniger anfällig für Schlaganfälle oder Herzinfarkt zu sein. Dementsprechend machen sie mit Aspirin auch weiter, wenn sie Warfarin verschrieben bekommen haben. „Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Aspirin nur auf Anweisung des Arztes einzunehmen.“ Denn auch, wenn es ohne Rezept käuflich ist, ist das Medikament keineswegs frei von lebensbedrohliches Wechsel- und Nebenwirkungen.

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Quellen

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