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Vorhofflimmern – Symptome und mögliche Therapien

Tückische Krankheit

Vorhofflimmern – Symptome und mögliche Therapien

EKG: Vorhofflimmern erkennen
Bundesweit sind fast 2 Millionen Menschen von Vorhofflimmern betroffen, Tendenz steigend. Die Krankheit gilt als tückisch, weil sie einen Schlaganfall verursachen kann, aber nicht immer rechtzeitig erkannt wird.Foto: iStock/sudok1

Das Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Die Krankheit ist tückisch: Sie wird nicht immer rechtzeitig diagnostiziert und kann einen Schlaganfall verursachen. Es gibt eine einfache Methode, wie man zu Hause mögliche Symptome bemerken kann.

Das Vorhofflimmern ist bundesweit die häufigste Herzrhythmusstörung – mit fast 2 Millionen Betroffenen. Laut Deutscher Herzstiftung kommen jährlich etwa 150.000 Patienten hinzu. Wichtig ist, die Symptome von Vorhofflimmern rechtzeitig zu erkennen.

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Viele Patienten bemerken Symptome von Vorhofflimmern nicht

Die Krankheit gilt als tückisch, weil sie einen Schlaganfall verursachen kann. „Viele Patienten verspüren gar keine Symptome“, sagt der Berliner Herzspezialist Dietrich Andresen. Und weil bei vielen die Symptome auch nur hin und wieder auftreten, ist es schwer für Ärzte, sie zu erkennen. Die gängigste Methode – ein EKG – ist nur eine kurze Momentaufnahme. Wenn das Vorhofflimmern dann gerade ausbleibt, wird es nicht entdeckt.

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Herz schlägt deutlich schneller als normal

„Es ist ja eigentlich ein elektrischer Unfall der Vorhöfe“, erklärt Andresen. Er wird durch elektrische Störimpulse aus den Lungenvenen verursacht, die in den linken Vorhof einmünden. Dieser „Unfall“ sorgt dafür, dass das Herz plötzlich anfängt völlig unregelmäßig zu schlagen oder zu rasen – mit bis zu 160 Schlägen pro Minute, mitunter noch schneller. Normal sind 60 bis 100 Schläge. „Manche Patienten haben ein Schwindelgefühl oder können auch bewusstlos werden“, erläutert Andresen.

Symptome von Vorhofflimmern erkennen

Zu den Ursachen für das Vorhofflimmern zählen unter anderem auch Übergewicht, Schilddrüsen- und Herzkranzgefäßerkrankungen. Besonders häufig betroffen sind laut dem Kardiologen Patienten mit Bluthochdruck. Herzspezialist Andresen empfiehlt deshalb eine ganz einfache Methode, mit der sich das Vorhofflimmern erkennen lassen kann: „Diese Patienten sollten täglich neben dem Blutdruck auch den Puls messen, das geht mit günstigen Geräten aus der Drogerie oder der Apotheke“, rät der Experte.

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt Bluthochdruckpatienten ebenfalls das Pulsmessen zur Vorsorge sowie allgemein Männern und Frauen ab dem 65. Lebensjahr. Die Stiftung bietet eine kostenlose Pulskarte an, auf der erläutert wird, wie man misst.

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Vorhofflimmern behandeln

Medikamentöse Therapie

Ist die Diagnose gestellt, werden in der Regel zunächst Medikamente eingesetzt. Es kommen mit einem Antiarrhythmika gegen das Flimmern und ein Gerinnungshemmer fürs Blut zum Einsatz.

Letzterer ist wichtig, weil die Vorhöfe sich nicht mehr an der Pumparbeit des Herzens beteiligen. Dadurch können sich in einer kleinen Ausstülpung Blutgerinnsel bilden. Diese wiederum können – vom Blutstrom mitgeschleppt – unter anderem im Gehirn landen – ein Schlaganfall ist die Folge. Laut Deutscher Herzstiftung sind etwa 20 bis 30 Prozent aller Schlaganfälle auf Vorhofflimmern zurückzuführen.

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Katheterablation

Wenn die Medikamente nicht anschlagen, ist eine sogenannte Katheterablation die Chance, die Herzrhythmusstörungen in den Griff zu bekommen.

Bei diesem Eingriff werden Herzmuskelzellen im Übergangsbereich von Lungenvenen und linkem Vorhof mit Hitze oder Kälte verödet, damit rings um die Venen Narben entstehen. Den störenden elektrischen Impulsen wird dadurch der Weg abgeschnitten. „Mit den Narben bauen wir eine Mauer um das Gefängnis. Die bösen Buben sind dann eingesperrt“, sagt Andresen mit Blick auf die Signale.

Nicht bei allen Patienten seien die Eingriffe gleich beim ersten Mal dauerhaft erfolgreich, erläutert Andresen. Die Erfolgsrate beim ersten Mal liege bei bis zu 65 Prozent. Die Narben könnten sich zurückbilden und das Vorhofflimmern komme zurück. Bei einem erneuten Eingriff liege die Erfolgsquote dann bei bis zu 85 Prozent, so Andresen.

Allerdings sei dieser Eingriff nicht für jeden Patienten geeignet: „Bei einigen ist der Vorhof sehr groß, da lohnt die Ablation nicht“, so der Arzt. Ronald Voß freut sich über die erfolgreiche Operation. „Ich kann endlich wieder an mein altes Leben anknüpfen.“

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