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Studie aus Freiburg

Aspirin erhöht Risiko für Herzversagen unter bestimmten Bedingungen

Aspirin soll vor Herzinfarkt schützen
Bislang herrschte die Annahme, Aspirin könne vor Herzversagen oder Infarkt schützen. Eine neue Studie zeigt nun das Gegenteil Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

25.11.2021, 12:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Aspirin hat den Ruf, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen zu können. Neuere Untersuchungen konnten diese positive Wirkung nicht belegen. Ganz im Gegenteil: Laut einer aktuellen Studie aus Deutschland kann Aspirin unter besonderen Umständen das Risiko für Herzversagen sogar erhöhen.

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Der Zusammenhang zwischen Aspirin und Herzgesundheit ist umstritten. Lange hat man angenommen, dass die blutverdünnende Wirkung von Aspirin das Risiko für einen Herzinfarkt senkt. Vielen Menschen nehmen das schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel deswegen immer noch präventiv ein und hoffen, dadurch einen Infarkt verhindern zu können. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch eine geringe bis sehr geringe positive Wirkung.1 Nun ist eine Studie der Universität Freiburg erschienen, die sogar das Gegenteil offenbart.2

Aspirin kann Risiko für Herzversagen erhöhen

„Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass unter Personen mit mindestens einem Risikofaktor für Herzversagen diejenigen, die Aspirin einnahmen, mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Infarkt erlitten, als diejenigen, die das Medikament nicht einnahmen“, wird Studienautor Dr. Blerim Mujaj auf dem Wissenschaftsportal „Scitechdaily.com“ zitiert.

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Untersucht wurden insgesamt 30.827 Personen, die bereits in anderen Herzstudien unter jahrelanger Beobachtung standen. Alle Teilnehmer hatten bereits ein erhöhtes Risiko für einen Herzversagen.

Folgende Risikofaktoren wurden definiert

  • Rauchen
  • Fettleibigkeit
  • Bluthochdruck
  • hoher Cholesterinspiegel
  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Studienteilnehmer waren zu Studienbeginn mindestens 40 Jahre alt und hatten bis dahin kein Herzversagen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 67 Jahre, 34 Prozent von ihnen waren Frauen. Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die eine Gruppe nahm Aspirin ein, während die andere Gruppe auf Aspirin verzichtete. Insgesamt nahmen 25 Prozent der Teilnehmer Aspirin ein. Während des Beobachtungszeitraums von etwas mehr als fünf Jahren wurde bei insgesamt 1.330 Teilnehmer ein Herzversagen verzeichnet.

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Durch Aspirin stieg das Risiko um 26 Prozent

Unter Berücksichtigung aller anderen Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter, Body-Mass-Index, etc. stellten die Forscher einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Aspirin und Herzversagen fest. So hatten die Teilnehmer ein um 26 Prozent erhöhtes Risiko für Herzversagen, wenn sie Aspirin einnahmen. Als die Forschenden die Daten aller Personen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems ausschlossen, stieg das Risiko der verbleibenden Teilnehmer auf 27 Prozent.

Fazit

Daraus schlussfolgern die Forscher: Menschen, die zum Beispiel durch Rauchen, Fettleibigkeit oder hohen Bluthochdruck ein erhöhtes Risiko für Herzversagen haben, sollten vorsichtig mit der Einnahme von Aspirin sein. Denn in dieser Konstellation erhöht sich das Risiko. Jedoch seien weitere Studien nötig, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen.

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Quellen

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