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Studie

Sterberisiko senkt sich offenbar um 61 Prozent, wenn man um diese Tageszeit trainiert

Training zu dieser Tageszeit senkt offenbar das Sterberisiko
Sport ist grundsätzlich förderlich für die Gesundheit – und zu einer bestimmten Tageszeit besonders effektiv Foto: Getty Images
Sophie Brünke
Ernährungsredakteurin

16.04.2024, 13:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Dass Sport gesund ist, dürfte allgemein bekannt sein. Regelmäßiges Schwitzen trainiert das Herz und sorgt für starke Muskeln und Knochen – das hält fit. Doch zu welcher Tageszeit ist es besonders vorteilhaft, sich zu bewegen? Eine australische Studie hat es untersucht und die ideale Zeit gefunden, um das Sterberisiko durch körperliche Aktivität zu senken. FITBOOK-Redakteurin Sophie Brünke stellt Ihnen die Studie vor.

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Chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dabei ist die koronare Herzerkrankung mit einem Anteil von 7,3 Prozent an allen Todesfällen 2021 führend. Insgesamt sind fünf der zehn häufigsten Todesursachen Herzerkrankungen zuzuordnen.1 Grund genug, um herauszufinden, wie das Sterberisiko gesenkt werden kann. Neben einer herzgesunden Ernährung spielt natürlich auch Bewegung eine zentrale Rolle. Eine mehrjährige Studie der Universität Sydney identifizierte kürzlich die ideale Tageszeit fürs Training.

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Studie untersuchte übergewichtige Erwachsene

Ein Forschungsteam der Universität Sydney untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt mäßiger bis starker körperlicher Aktivität (MVPA) und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mikrovaskulären Erkrankungen (z. B. Nierenerkrankungen, Sehstörungen; treten häufig bei Diabetikern auf) und der Gesamtmortalität bei Erwachsenen mit Adipositas, von welchen ein Teil an Typ-2-Diabetes erkrankt war.2

Insgesamt analysierten die Wissenschaftler die Daten aus einer Biobank von 29.836 Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 62,2 Jahren. Für die Art der Aktivität gab es keine Vorschrift. Die Aktivitäten umfassten Walken, Radfahren und andere Sportarten, aber auch beispielsweise Gartenarbeit – jegliche Bewegung, die das Herz höher schlagen lässt.

Die Probanden wurden in vier Gruppen eingeteilt

  1. Frühsportler (6 bis 12 Uhr)
  2. Nachmittagssportler (12 bis 18 Uhr)
  3. Abendsportler (18 bis 0 Uhr)
  4. Referenzgruppe, welche keinen Sport trieb

Diese Tageszeit eignet sich besonders fürs Training

Die Nachbeobachtungszeit betrug acht Jahre. Anhand der Krankheits- sowie Todesfälle in diesem Zeitraum wurde berechnet, welche der Gruppen ihr Sterberisiko am stärksten senken konnte.

Die Ergebnisse zeigten einen klaren Gewinner: Diejenigen, die sich abends körperlich betätigten, senkten ihr Risiko am stärksten. Im Vergleich zur Referenzgruppe konnten die Abendsportler ihr Risiko für eine mikrovaskuläre Erkrankung um 24 Prozent senken, jenes für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 36 Prozent und das Gesamtmortalitätsrisiko um stolze 61 Prozent.

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Aber auch die Früh- und Nachmittagssportler konnten Erfolge erzielen, wenngleich diese geringer ausfielen. So sank das Risiko für die Gesamtsterblichkeit um 33 (früh) bzw. 40 Prozent (Nachmittag) im Vergleich zur Referenzgruppe. Ebenfalls traten seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf: Bei den Frühsportlern sank das Risiko um 17 Prozent, bei den Nachmittagssportlern um 16 Prozent. Außerdem reduzierte Sport zu diesen Tageszeiten die mikrovaskulären Krankheitsfälle um 21 (früh) bzw. 16 Prozent (Nachmittag).

Interessanterweise schien die Häufigkeit der Trainingseinheiten für die Gesundheit wichtiger zu sein als die Gesamtdauer.

So erklären sich die Wissenschaftler diesen Effekt

Über den Tag hinweg gibt es physiologische Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Diese können durch Adipositas und Diabetes verstärkt werden. Abends steigt der Blutzuckerspiegel am stärksten an, insbesondere bei Diabetikern. Körperliche Aktivität hilft dabei, die im Blut zirkulierende Glukose schneller in die Muskeln zu transportieren und den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Dies trägt dazu bei, negative gesundheitliche Folgen, die durch einen hohen Blutzuckerspiegel entstehen können, zu vermeiden. So etwa wie etwa hohen Blutdruck, welcher in Folge zu einer Herzerkrankung führen kann.

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Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse, dass körperliche Aktivität am Abend besonders gesundheitsfördernd für Erwachsene mit (einem Risiko für) Diabetes Typ 2 ist – neben dem Gesamtvolumen der Bewegung. Allerdings sind diese Ergebnisse vorläufig und bedürfen einer Überprüfung in Form von klinischen Studien. Nichtsdestotrotz empfehlen die Studienautoren Menschen mit Übergewicht oder Diabetes körperliche Aktivitäten in die Abendstunden zu verlagern, da dies eine einfache Möglichkeit sei, den gesundheitlichen Nutzen zu maximieren.

Letztendlich gilt aber: Bewegung ist besser als keine Bewegung. Egal, wann Sport in ihre Tagesplanung passt, lohnt es sich immer, ihn zu integrieren.

Themen #Naturtreu Diabetes mellitus Typ 2 Herzgesundheit Training

Quellen

  1. Deutsche Herzstiftung. Deutscher Herzbericht 2022. (aufgerufen am 16.04.2024) ↩︎
  2. Sabag, A., Ahmadi, M., Francois, M. et al. (2024). Timing of Moderate to Vigorous Physical Activity, Mortality, Cardiovascular Disease, and Microvascular Disease in Adults With Obesity. Diabetes Care. ↩︎
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