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Pvolve-Training im Selbstversuch

Ich habe vier Wochen lang wie Jennifer Aniston trainiert – das Ergebnis

Nina Ponath trainierte 4 Wochen lang mit dem Pvolve-Workout – wie Jennifer Aniston
FITBOOK-Autorin Nina Ponath suchte ein sanftes, dennoch effektives Workout und blieb bei Pvolve hängen – darauf schwört offenbar auch Schauspielerin Jennifer Aniston Foto: Nina Ponath, Getty Images
Nina Ponath
Freie Autorin

17. November 2023, 17:03 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Trainieren wie Jennifer Aniston? Das hat unsere Autorin Nina Ponath versucht. Vier Wochen lang probierte sie die leichte Krafttrainingsmethode „Pvolve“ aus – und war am Ende positiv überrascht.

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Nur die Harten kommen in den Garten“, „Wer Muskeln aufbauen will, muss schwer trainieren“, „Immer mehr als beim letzten Mal“… So oder so ähnlich sehen wahrscheinlich meine Glaubenssätze aus, die mich beim Sport begleiten. Dies hat dazu geführt, dass ich in meiner Vergangenheit einen Bandscheibenvorfall nach mehreren Halbmarathonläufen und einen weiteren bei dem Versuch, mein eigenes Körpergewicht beim Kreuzheben hochzuhieven, hatte. Seitdem versuche ich mich zurückzuhalten und ziehe meistens die Yogamatte und andere Übungen vor, die nicht so stark belastend sind. Damit geht es mir ähnlich wie Schauspielerin Jennifer Aniston (54).

Fühlte mich wie Jen häufig ausgebrannt und hatte mit Verletzungen zu kämpfen

Auch Jennifer Aniston (54) hat sich bezüglich ihrer körperlichen Fitness mitunter sehr gegeißelt – diesem Eindruck kann man sich nicht verwehren, wenn man ihr Interview liest, welches sie im Juni 2023 der Britischen „Vogue“ gab (FITBOOK berichtete). „Ich bin einfach ausgebrannt und habe meinen Körper zerstört“, sagte sie damals – und wie ich hatte sie mit Verletzungen zu kämpfen. Nach einer schweren Rückenverletzung im Jahr 2021 machte Jennifer Aniston auf die Suche nach einer gesünderen Form des Trainings, um ihren Körper nicht mehr zu überlasten und fit und gesund zu bleiben. Hängen blieb sie offenbar bei „Pvolve“.

„Pvolve“ – das Workout, das es Aniston angetan hat

Das Workout, das es Aniston angetan hat, nennt sich „Pvolve“. Entwickelt hat es Stephen Pasterino, Personal Trainer zahlreicher Models der Modemarke Victoria’s Secret. Die Fitnessmethode erinnert mit ihren sanften Bewegungen ein wenig an Pilates; obwohl sie so anmutig und „harmlos“ aussieht, bringt sie Tiefenmuskulatur ganz schön ins Zittern. Die Idee: Muskeln nicht überlasten, aber ganz genau treffen. 

Selbstversuch im Bali-Urlaub – so sah mein Training à la Jennifer Aniston aus

Sanft und dennoch effektiv – das klang perfekt in meinen Ohren. Also beschloss ich, einen Monat lang mit dem Slow-Workout zu trainieren, auf das Jen schwört. Das Training passt perfekt in meinen dreiwöchigen Bali-Urlaub, denn für Pvolve benötigt man sehr wenig Equipment. Widerstandsband und Pilatesball passen in meinen Wanderrucksack, der mich im Urlaub begleitet, die Hotelhandtücher müssten als Yogamatten-Ersatz herhalten und kostenlose Workout-Videos gibt es zum Glück reichlich Youtube. Let’s Go!

Leider konnte ich trotz Google, ChatGPT und der ambitionierten Recherche meiner Kollegen nicht herausfinden, wie oft Jennifer Aniston trainiert. Da sie in früheren Interviews häufiger von fünf oder gar sechs Trainingstagen sprach und ich meistens genauso wenig stillhalten kann, habe ich mich also an diesem Pensum orientiert. Da der Körper auch Ruhetage benötigt, habe ich an drei bis vier Tagen Pvolve-Workouts absolviert. Dazu gab es zwei bis drei kurze, knackige Läufe und die eine oder andere Schwimmrunde im Pool, je nachdem, wonach mir war. Auf Intervallfasten habe ich verzichtet, da mir mein Frühstück heilig ist und mich persönlich eine Mahlzeit am Morgen weder belastet noch irgendwie müde macht.

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30 Minuten vs. 25 Minuten – Pvolve-Ganzkörperworkouts

Mein erstes Training mit Pvolve war das „Low-Impact High-Intensity 30 Minute Workout“. „Low Impact“ und „High Intensity“ klingt erst einmal widersprüchlich. Doch wer das Training einmal gemacht hat, weiß, was Sache ist: Es ist kein klassisches HIIT und kommt ohne die von mir so gehassten Übungen wie Burpees, Split Lunges und Jumping Squats aus. Unterschätzen sollte man das Workout dennoch nicht, denn hier wird viel mit einbeinigen Übungen die Koordination ganz schön gefordert. Das macht sich noch Tage später an diesen kleinen, unscheinbaren Muskeln bemerkbar, die wohl alle meinen, wenn sie von Tiefenmuskulatur sprechen. Von den Stellen an meiner Hüfte, die sich nach dem Training beschweren, wusste ich zumindest vorher noch nicht mal, dass sie existieren. Doch der Muskelkater macht mich auch glücklich: So ein neuer Reiz hat etwas Gutes. Das Workout bleibt auch beim zweiten Mal hart. 

In Woche 2 probiere ich es mit dem „25 Min Low-Impact Bodyweight Sculpt“. Das Training erinnert mich an Yoga: Hier stehen viele einbeinige Übungen à la „die Waage“ oder „Krieger 3“ auf dem Plan, die von Lunges und Ausfallschritten abgelöst werden. Das bringt den Kreislauf ordentlich in Schwung. Da mein Körper Ausdauersport jedoch gewohnt ist, ist das Training für mich konditionell allerdings nicht anstrengend.

9 Min. vs. 25 Minuten – Oberkörper-Training mit Pvolve

Hier habe ich abgewechselt zwischen dem „25 Min Full Body Body Heavy Weight Training for Improved Body Composition During Menopause“ und dem „9-minute arms and abs workout with P.volve“ – je nachdem, wie viel Zeit ich hatte.

Für das „25 Min Full Body Body Heavy Weight Training“, das sich eigentlich an Frauen in der Menopause richtet, benötigt man ein paar leichte Hanteln. Wer keine hat, kann sich hier mit Wasserflaschen weiterhelfen. Das Workout besteht aus mehreren Runden Lunges mit Gewichten, Schulterdrücken, Push-ups sowie einem kurzen Bauchzirkel am Ende. Die Lunges stören mich nicht groß. Meine Arme, die zeitgleich die Hanteln in meinen Händen bewegen sollen, kommen hingegen ganz schön ins Zittern. Am Ende bin ich froh, als es auf den Boden in die Waagerechte geht – die Freude hält allerdings nur kurz an, denn jetzt stehen Push-ups auf dem Programm. Immerhin: Nachdem ich das Workout drei Wochen lang durchgezogen habe, schmerzen meine Muskeln in den Schultern nicht mehr ganz so schlimm.

Wesentlich kürzer, wenn auch nicht wirklich angenehmer, ist das 9-minütige Armprogramm. An Tagen, an denen ich müde bin oder bereits joggen war, habe ich mit diesem Workout aus Schulterdrücken, Flys, Bizeps Curls und Co. vorliebgenommen. In der vierten Woche meines Selbstversuchs habe ich mich dann sogar einmal getraut, beide Oberkörper-Workouts direkt hintereinander ohne Pause zu absolvieren. Meine Muskeln gaben mir danach deutlich zu verstehen, dass das keine gute Idee war…

15 Min. vs. 30 Minuten – Unterkörper-Workouts von Pvolve

Meinen Unterkörper habe ich meistens zweimal die Woche trainiert; ich will ein bisschen Po aufbauen und da müssen die Muskeln gefordert werden. Das geht mit dem Pvolve „15 Min Low-Impact Lower Body Cardio“ und dem Pvolve „30 min Lower Body Strength“-Training ziemlich gut, finde ich. Beide Workouts bestehen jeweils aus mehreren Runden Curtsy Lunges, Squats und Lunges, die im Wechsel, ganz ohne Pause, durchgeführt werden. Für das 30-minütige Krafttraining braucht man eigentlich einen speziellen Gurt – ein Gymnastikband tut es aber genauso, finde ich. Nach dem Booty- und Beintraining haben meine Beine schön gezittert und ich hatte das Gefühl, nun wirklich nicht mehr zu können. Anders als bei einer intensiven Cardioeinheit, war ich dabei aber konzentriert – und anschließend auch merklich ruhiger.

Vorteile und Nachteile von Pvolve aus persönlicher Sicht

Pvolve ist ein intensives Training, das den Körper nicht stresst – obwohl es Muskeln, Koordination und mitunter auch die Kondition fördert. Anders als nach einem HIIT-Workout oder einer langen Cardio-Einheit fühlte ich mich nach einem Pvolve-Workout ruhig und weniger getrieben.

Das kann, wie ich finde, aber auch ein Nachteil sein: Es ist ja schön und gut, wenn man nach dem Sport nicht aus dem letzten Loch pfeift, aber mitunter finde ich dieses Gefühl, das hochkommt, wenn ich mit schweren Beinen und völlig außer Atem auf dem Rasen liege und voller Endorphine in den Himmel schaue, doch ganz schön.

Positiv finde ich noch, dass die Workouts mit ihren 15, 25 oder maximal 30 Minuten in den straffsten Zeitplan passen – Ausreden sind also zwecklos. Wer Pvolve nicht nur wie ich in der Youtube-Version, sondern mit der kostenpflichtigen Online-Version trainieren will, findet auf der Webseite von Pvolve einen siebentägigen kostenfreien Test-Zugang; es gibt auch eine App. Später kostet Pvolve 14,99 Dollar (knapp 14 Euro) im Monat und ist damit immer noch günstiger als eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Etwas tiefer in die Tasche greifen, muss man hingegen für Equipment: Der Pvolve-Ball kostet umgerechnet 64 Euro, das Pvole-Balanceboard ab 87 Euro, Hanteln und Gewichtsmanschetten mit dem Pvole-Emblem ab 19 Euro.

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Resümee nach 4 Wochen Training à la Jen mit Pvolve

Ich mag keine Vorher-Nachher-Vergleiche – deswegen verzichte ich hier bewusst darauf. Ich denke nämlich nicht, dass diese euch in irgendeiner Weise weiterbringen würden, weil zum einen jeder Körper anders ist und das Training, das für mich oder Jen funktioniert, noch lange nicht passend für dich und deine Ziele sein muss. Zum anderen war ich während meines Selbstversuchs auf Reisen. Hier habe ich einerseits anders und viel mehr gegessen (es gab jeden Tag Curry und Eis), weniger geschlafen, was nächtlichen Temperaturen von 30 Grad Celsius geschuldet war. Andererseits habe ich mich tagsüber aber viel mehr bewegt und täglich etwa 20.000 Schritte zurückgelegt. Auch diese Gewohnheiten spielen sicherlich in die Ergebnisse mit hinein – insofern lässt sich mein Versuch nicht 1 zu 1 nachahmen.

Fühle mich fitter, gelassener, mental entspannt

Was ich aber mit sicher sagen kann, ist, dass ich mit Jens Pvolve-Programm auch nach drei Wochen Urlaub noch genauso viel Kraft hatte wie zuvor – wenn nicht sogar etwas mehr. Push-ups, die mir vorher schwerfielen, schaffe ich jetzt bspw. mühelos. Insgesamt fühle ich mich fitter, gelassener, und mental entspannt. Wer wie Jen und ich dazu neigt, sich mitunter zu viel abzuverlangen, kann meiner Meinung nach in Pvolve einen effektiven, schonenden Rundum-Ausgleich finden.

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