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Hartes Urteil

Ernährungsmediziner übt heftige Kritik an Matthias Steiners Low-Carb-Produkten

Matthias Steiner stellte Low-Carb-Produkte bei DHDL vr
Matthias Steiner holte 2008 olympisches Gold in Peking – inzwischen verkauft er erfolgreich Low-Carb-Nudeln, die gesund sein und beim Abnehmen helfen sollen. FITBOOK hat die Produkte mit Experten ernährungswissenschaftliche untersucht – und kommt zu einem ganz anderen Ergebnis Foto: STEINER´s
Anna Echtermeyer
Redakteurin

14.05.2024, 18:07 Uhr | Lesezeit: 13 Minuten

Ex-Gewichtheber Matthias Steiner hat neulich bei „Die Höhle der Löwen“ sein Start-up „Steiner’s“ vorgestellt: Mit seinen Low-Carb-Nudeln, -Brötchen und Kuchenbackmischungen verspricht der Olympiasieger im Superschwergewicht von 2008, werde man schlank und bleibe es. Sinn seiner Backwaren ist es, den Blutzuckeranstieg so niedrig wie möglich zu halten. Was gut gemeint scheint, ist nach Ansicht eines Ernährungsmediziners schlecht gemacht – denn das Ergebnis seien hochverarbeitete Produkte, die voller Chemie stecken. Eine bestimmte Beimengung lasse gar die Nieren schneller altern. Was passieren kann, wenn man zu viel davon isst, lesen Sie hier.

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Als Matthias Steiner 2008 olympisches Gold im Superschwergewicht holte, liebte er Kohlenhydrate. Heute wiegt er 50 Kilo weniger, verkauft kalorienreduzierte Nudeln. Mit seiner Firma „Steinerfood GmbH“ vertreibt der Profi-Sportler Low-Carb-Produkte verschiedener Lebensmittelgattungen, allesamt „Low Carb“ und „High Protein“. Seit dem Pitch bei DHDL macht Matthias Steiner das auch sehr erfolgreich, denn von dort aus wanderten seine Nudeln, Brötchen und Backmischungen in eigenen Aufstellern zum Drogerie-Riesen Dm. FITBOOK hat die Inhaltsstoffe dieser Produkte einer ernährungswissenschaftlichen Einordnung durch Dr. Matthias Riedl und seinem Team unterzogen. Der Ernährungsmediziner ist ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg. Außerdem hat er die Versprechen, die die „Steinerfood GmbH“ auf seiner Website gibt, auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

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Die Frage ist, was an Chemie drinsteckt

Die Zielgruppen von „Steiner’s“ könnte größer nicht sein: Menschen, die Mehrgewicht verlieren möchten, sowie solche, die erst gar nie dorthin kommen wollen. „Einfach schlank werden, einfach schlank bleiben“, heißt es unter dem Reiter „Versprechen“ auf der Website des Unternehmens. Deshalb verzichte man „komplett auf zugesetzten Zucker“. Man möchte „Menschen dabei unterstützen, genussvoll und ohne große Anstrengung einen aktiven Lebensstil zu führen oder zu erreichen.“ Der Schlüssel zu diesem Ziel sollen gesündere Brote, Brötchen, Nudeln und Backmischungen sein. Ihr Vorzug bestehe darin, „nur Spuren an Stärke“ zu enthalten. Dafür strotzen die Low-Carb-High Protein-Produkte, man ahnt es, nur so vor Eiweiß.

Die Idee, böses Weizenmehl durch einen hohen Proteingehalt zu umgehen und den Genuss von Brot, Nudeln und Co. gesund aussehen zu lassen, ist natürlich nicht neu. In den letzten Jahren hat sich ein klarer Trend bei der Empfehlung zur Nährstoffzusammensetzung etabliert: viel Eiweiß, reichlich Fett, wenig Kohlenhydrate. Zumindest, wer sein Gewicht halten will, eine Abnehmstrategie verfolgt oder Muskeln aufbauen will, sollte viel Eiweiß zu sich nehmen, um den Blutzuckeranstieg so niedrig wie möglich zu halten. So weit, so gut.

Doch damit solche Produkte wie die von Matthias Steiner nicht wie Pappe schmecken, müssen andere Dinge – und in diesem Fall handelt es sich leider um viel Chemie – hinzugefügt werden. Deshalb werfen wir im Folgenden einen detaillierten Blick auf die Nährstoffe und ordnen sie unter dem Gesundheitsaspekt ein. Überprüft haben Dr. Riedl und sein Team für FITBOOK die vier Produkte „Low Carb High Protein Brötchen“, Low Carb High Protein Nudeln“, „Low Carb High Protein Toast“, „Low Carb Rührkuchen Backmischung“ sowie „Low Carb Pfannkuchen“ der „Steinerfood GmbH“.

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Das unterscheidet „Low Carb High Protein Brötchen“ von normalem Brot

Bei Steiner’s „Low Carb High Protein Brötchen“ wurde das Weizenmehl durch Lupinenmehl ersetzt. Damit sind ausschließlich pflanzliches Protein und kaum Kohlenhydrate enthalten. Lupinenmehl hat einen sehr hohen Eiweißgehalt wie das Weizeneiweiß – dafür aber eine sehr geringe biologische Wertigkeit.

Als Füllstoffe werden in der Übersicht der Inhaltsstoffe Polydextrose und Apfelessig angegeben. Polydextrose ist ein Süßungsmittel ohne Kalorien. Apfelessig bringt viele gesunde Vitamine und Spurenelemente mit sich. Des Weiteren ist mit Hydroxypropylmethylcellulose ein künstlicher Zusatzstoff enthalten. Er liefert die Cremigkeit, die sonst durch einen höheren Fettanteil gegeben wird.

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Ernährungsmediziner Riedl: „Methylcellulose hat in gesunden Lebensmitteln nichts zu suchen“

Das Fazit von Ernährungsmedizier Dr. Matthias Riedl: „Es ist ein kalorienarmes, proteinreiches Brot. Jedoch haben pflanzliche Proteine eine schlechtere biologische Wertigkeit und aus diesem Grund wird nur ein Teil der Proteine verwertet werden können. Hier werden viele Zuckerersatzstoffe verwendet, die bei langfristiger oder hoher Zufuhr abführend wirken oder Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen können. Methylcellulose ist Kleister, der die Darmflora schädigen kann und hat in gesunden Lebensmitteln nichts zu suchen. Daher erfüllt dieses Brot in Teilen die Kriterien von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln und ist nur bedingt und nicht für den täglichen Verzehr geeignet.“

„Brot-Genuss ohne schlechtes Gewissen“ – von diesem Versprechen von Matthias Steiner bleibt also nicht viel übrig.

Sind „Low Carb High Protein Tagliatelle“ eine gesunde Variante zu normalen Nudeln?

100 Gramm von diesen Nudeln liefern 332 Kalorien und damit in etwa genauso viel wie Vollkornnudeln. Der Kohlenhydratanteil ist bei Vollkornnudeln jedoch höher, während bei den Nudeln von Steiner’s ein sehr hoher Eiweißanteil vorliegt. Auch der Fettgehalt bei diesen ist etwas höher.

Handelt es sich bei den „Low Carb High Protein Nudeln“ um eine gesunde Variante zu normalen Nudeln? Laut Riedl kommt es darauf an, was für ein Ziel vorliegt und wie hoch die bisherige Eiweißzufuhr lag. „Sollte der Tagesbedarf an Eiweiß so weit gedeckt sein, nimmt der Körper diesen Nährstoff nicht weiter auf und es wird über den Urin ausgeschieden.“ Fazit: Auch nicht gesünder als Vollkornnudeln, die ebenfalls eine hohe Menge Ballaststoffe enthalten, länger sättigen und den Blutzuckerspiegel konstant halten.

Warum Steiner’s „Low Carb High Protein Toast“ kein gesundes Toastbrot ist

Steiner’s Toastbrot enthält zwar keinen Zucker – das Versprechen des Unternehmens lautet schließlich: „Wir verzichten in unseren Produkten komplett auf zugesetzten Zucker“ – dafür enthält das Produkt viele Süßungsmittel, auch Zuckeralkohole genannt. Sie enthalten keine Kalorien und werden nicht durch Insulin abgebaut – womit das Haupt-Werbeversprechen gehalten wird: Der Blutzuckerspiegel wird durch die Stoffe nicht beeinflusst.

Jetzt das Aber: „Zuckeralkohole können bei einem Konsum von mehr als 20 bis 30 Gramm pro Tag Durchfall verursachen. Menschen mit einem Reizdarm reagieren selbst auf kleinste Mengen empfindlich“, weiß Riedl. Überdies ist auch im Toastbrot der weiter oben erwähnte, unnatürliche Zusatztstoff Methylcellulose zu finden, der laut Riedl in gesunden Lebensmitteln nichts zu suchen hat.

Handelt es sich hierbei dennoch um die gesunde Variante des Toastbrots – das ja keinen besonders guten Ruf hat? Stichwort: kurzkettige Kohlenhydrate. Riedl: „Durch die hohe Zufuhr von Zusatzstoffen, die meist nicht natürlichen Ursprungs sind und einen negativen Einfluss auf die Darmgesundheit haben, würde ich diese Frage nicht mit ‚ja‘ beantworten. Auch wenn der Kaloriengehalt geringer ist und ein hoher Eiweißgehalt vorliegt.“

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Ernährungsmediziner entsetzt über Phosphatbeimengung in Rührkuchen-Backmischung

Bei dieser Backmischung wird mit massiver, 95-prozentiger Zuckerreduktion geworben. Möglich machen das, wie oben erwähnt, mehrwertige Alkohole – also Zuckeraustauschstoffe, die zum Süßen dienen, keine Kalorien enthalten und nicht auf den Blutzucker Einfluss nehmen. Hier übernimmt den Job Erythrit, das laut Riedl in Verdacht steht, die Arterienverkalkung zu fördern.

Die enthaltenen gesättigten Fettsäuren verstärken den Geschmack von Speisen und steigern dadurch den Appetit – das Nervensystem braucht sie als Botenstoff. Riedl: „In großen Mengen sind sie jedoch ungesund: Sie lassen das schlechte LDL-Cholesterin im Blut ansteigen. Es kann die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßverkalkung, Demenz und Typ-2-Diabetes fördern.“

‚Peanuts‘ möchte man fast meinen, wenn man das liest, was jetzt kommt: Denn Steiner’s Rührkuchen enthält als Backtriebmittel Diphosphate. Riedl: „Die Phosphatbeimengung ist unverzeihbar! Sie lässt uns und insbesondere die Nieren schneller altern. In Deutschland sterben durch eine künstliche Phosphatbeimengung in Fertigprodukten 2000 Menschen pro Jahr. Das Fazit des Ernährungsmediziners zum „Low Carb Rührkuchen“: „Ultrahochverarbeitet und nicht zu empfehlen. Nicht mal gelegentlich.“

Warum auch die „Low Carb Pfannkuchen“ nicht zu empfehlen sind

Betrachtet man die Eiweiße und Ballaststoffe, wird dieses Produkt eine langfristige Sättigung hervorrufen – ein Vorteil, um Gewicht verlieren zu können. Aber auch hier wurden die Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, gering gehalten, indem man mehr industrielle Zuckeralkohole verwendet. Mit den bereits erwähnten Nebenwirkungen auf die Darmgesundheit.

Fazit des Experten zu den „Low Carb Pfannkuchen“ von Steiner’s: „Zu viel Salz (1,4 g/100 g, Anm. d. Red.) und die Phosphate disqualifizieren dieses Produkt. Nicht zu empfehlen.“

„Wer sehr viel von diesen Produkten konsumiert, … “

Um es vorsichtig auszudrücken: Wer sehr viel von diesen Produkten konsumiert, isst evtl. zu viel Eiweiß und zu viel Chemie. Riedl: „Leider handelt es sich um hochverarbeitete Produkte der Novaklasse 4, die die Infarktrate und Krebshäufigkeit erhöht laut Datenlage. Das liegt auch an der Chemie. Phosphate sind ein No-Go. Wer Gesundheit ernst nimmt, macht so etwas nicht!“

Gibt es eine gesunde Alternative? Ja. Um den Blutzuckeranstieg beim Brotgenuss so niedrig wie möglich zu halten, kann man auf selbst gemachtes Saatenbrot oder Quarkbrötchen umschwenken. Das ist gesünder, enthält keine Chemie, liefert mehr Nährstoffe – und kostet nur einen Bruchteil – denn völlig überteuert sind die Produkte von Matthias Steiner obendrein.

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Die Reaktion von „Steiner’s“ auf den FITBOOK-Artikel

Elf Tage nach der Veröffentlichung dieses Artikels bekam FITBOOK Post von einer Hamburger Anwaltskanzlei. Darin weisen Matthias Steiner und die Steinerfood GmbH auf angebliche Fehler in den wiedergegebenen Einschätzungen von Ernährungsexperte Dr. Matthias Riedl hin. Nachfolgend führen wir die von Matthias Steiner angemerkten Punkte auf und verweisen parallel auf Studien, auf die sich der von FITBOOK zitierte Experte bezieht.

Nutri-Score

Zunächst verweist Matthias Steiner darauf, dass alle Produkte Nutri-Score „A“ tragen, was für Lebensmittel stehe, die „zu einer gesunden Ernährung beitragen, weil sie ein ausgewogenes Nährwertprofil“ hätten.

FITBOOK erklärt hierzu, dass die Nutri-Score-Kennzeichnung jeweils nur die Nährwerte innerhalb einer Produktgruppe untereinander vergleicht. Das heißt, der Score zeigt zum Beispiel nur, welche Süßigkeit unter den Süßigkeiten mehr Nährwerte oder eine geringere Konzentration von Salz oder Zucker hat. Demzufolge können auch hoch verarbeitete Lebensmittel gut beim Nutri-Score abschneiden, obwohl sie ggf. viele chemische Zusatzstoffe wie Aromen, Emulgatoren oder Süßstoffe enthalten. Wer sich tiefer in die Berechnung des Nutri-Score, bei dem Süßstoffe und Geschmacksverstärker übrigens gar nicht berücksichtigt werden, einlesen möchte, kann das hier tun.

Phosphatbeimengung

Matthias Steiner weist zudem die Aussage des zitierten Ernährungsmediziners Dr. Matthias Riedl zurück, wonach Phosphatbeimengungen in Steiner’s Backmischungen die Nieren schneller altern lassen würden. 100 Gramm fertig gebackener Rührkuchen von Steiner’s würden 48 Milligramm Phosphat enthalten; es würde handelsübliches Backpulver verwendet, das laut Lebensmittel-Informationsverordnung als Backtriebmittel bestehend aus Diphosphate, Natriumcarbonate und Maisstärke deklariert sei. Es heißt weiter: „Backpulver in der von uns verwendeten Menge gilt als gesundheitlich unbedenklich“. Zudem wird auf Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verwiesen, wonach gesunde Erwachsene mit einem Gewicht von 70 Kilogramm pro Tag bis zu 2,8 Gramm (2800 Milligramm) Phosphat aufnehmen können ohne negative Effekte für die Gesundheit.

Hier möchten wir zunächst die Forschungslage darlegen: Große Studien zeigen, dass Phosphatbeimengungen in Nahrungsmitteln – in hoch verarbeitete Lebensmitteln sind diese wesentlich höher als in natürlichen Lebensmitteln – nachteilige gesundheitliche Auswirkungen haben können. 2004 erkannten Geoffrey Block, Preston Klassen und ihr Team zunächst, dass sie bei Nierenkranken ein Risikofaktor für eine erhöhte Gesamt- und kardiovaskuläre Mortalität sind. Die Studie wurde im „Journal of the American Society of Nephrology“ veröffentlicht und hatte zur Folge, dass bei solchen Patienten seit Jahrzehnten eine diätetische Phosphatrestriktion empfohlen wird.1

Doch nicht nur für Nierenkranke, auch für gesunde Menschen kann die Phosphatzufuhr über Nahrungsmittel nachweislich gesundheitliche Nachteile mit sich bringen.2 In einer Studie aus dem Jahr 2005 gab es von 4127 nierengesunden Teilnehmern 375 Todesfälle innerhalb von 60 Monaten. Ihr Serum-Phosphatspiegel hatte im oberen Normbereich gelegen. Dass Phosphat Alterungsvorgänge und kardiovaskuläre Erkrankungen beschleunigt, zeigen Tierversuche, u. a. eine Studie mit Mäusen aus dem Jahr 2010.3 Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch beim Menschen durch eine hohe Phosphatzufuhr das Risiko altersbedingter Organkomplikationen steigen kann.

Und nun zur konkreten Kritik: Weil sich in Deutschland sehr viele Menschen von hoch verarbeitete Lebensmitteln ernähren, sollte sich ein Hersteller nicht darauf berufen, dass man mit seinen Produkten unter dem maximalen Phosphat-Aufnahmelimit liege. Denn wenn man – ergänzend zu Steiner’s-Produkten – abends noch ein Fast-Food-Menü isst oder andere, hoch verarbeitete Lebensmittel zu sich nimmt, kann man darüber liegen. 

Menschen mit Unterfunktion der Nieren erreichen diese Grenze schon viel früher: Unabhängig von der zu beachtenden Phosphatqualität sollte die tägliche Phosphatzufuhr bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz gemäß Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin 1000 Milligramm pro Tag nicht überschreiten.4

Methylcellulose

In Bezug auf die Kritik an Methylcellulose spezifiziert Steiner, dass es sich in seinen Produkten um Hydroypropylmethylcellulose (HPMC) handele: „HPMC wird u. a. in vielen glutenfreien Produkten für Menschen mit chronischer Erkrankung der Dünndarmschleimhaut eingesetzt.“ Zudem gebe es keine Beschränkung der Höchstmenge vonseiten der EFSA.

FITBOOK verweist hierzu auf eine Studie mit Mäusen, welche gezeigt hat, dass die Tiere anfälliger für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa sowie das metabolische Syndrom sind, wenn ihrem Trinkwasser der Emulgator Carboxymethylcellulose zugesetzt wurde – und zwar in einer Konzentration, wie sie auch in Lebensmitteln üblich ist. Die Studie wurde 2015 in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.5

Gesättigte Fettsäuren

Zurück weist Steiner auch die Aussage des Ernährungsmediziners Dr. Matthias Riedl, wonach die enthaltenen gesättigten Fettsäuren ungesund seien, wenn sie „in großen Mengen“ verzehrt würden, weil sie „das schlechte LDL-Cholesterin im Blut ansteigen lassen“ und die „Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßverkalkungen, Demenz und Typ-2-Diabetes fördern“. Steiner erklärt hierzu, dass die Brötchen und Brote die handelsübliche Menge an gesättigten Fettsäuren enthalten (zwischen 0,7 und 1,1 Gramm pro 100 Gramm). Die Backmischungen würden 2,8 Gramm gesättigte Fettsäuren enthalten und damit deutlich weniger als andere Backmischungen. Diese Mengen würden „in keiner Weise eine Gesundheitsgefährdung begründen“.

Erythrit

Im Artikel oben schreibt FITBOOK auch, dass das in manchen Steiner’s-Produkten enthaltene Erythrit in Verdacht stehe, die Arterienverkalkung zu fördern. Es gebe keine wissenschaftlichen Studien, die diese Behauptungen belegen, erklärt hierzu Matthias Steiner. Vielmehr gebe es Studien, welche einen gesundheitlichen Mehrwert belegen würden. Im Übrigen sei Erythrit „auch in größeren Mengen gut verträglich, ohne Darmbeschwerden hervorzurufen“.

FITBOOK verweist hierzu auf eine Studie aus dem Jahr 2023, die Hinweise geliefert hat, dass Erythrit in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse steht – darunter sowohl tödliche als auch nicht-tödliche Herzinfarkte oder Schlaganfälle – sowie für Thrombosebildung.6

Themen #Naturtreu Darmgesundheit

Quellen

  1. Block G.A., Klassen P.S., Lazarus J.M. et al (2004): Mineral Metabolism, Mortality, and Morbidity in Maintenance Hemodialysis. Journal of the American Society of Nephrology. ↩︎
  2. Ritz, E., Hahn K., Ketteler M. et al (2012): Phosphate additives in food--a health risk. Deutsches Ärzteblatt. ↩︎
  3. Ohnishi M.M., Razzaque M.S. (2010): Dietary and genetic evidence for phosphate toxicity accelerating mammalian aging. The FASEB Journal. ↩︎
  4. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: S3-Leitlinie – Versorgung von Patienten mit chronischer nicht-dialysepflichtiger Nierenerkrankung in der Hausarztpraxis. (aufgerufen am 14.05.2024) ↩︎
  5. Chassaing B., Koren O. Goodrich J.K. et al (2015): Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic syndrome. Nature. ↩︎
  6. Witkowski M., Nemet I., Alamri H. et al (2023): The artificial sweetener erythritol and cardiovascular event risk. Nature Medicine. ↩︎
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