
18. Mai 2025, 8:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mal bei einer Ernährungsfachkraft Mäuschen in der Küche spielen? FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke verrät, welche neun Lebensmittel nicht bei ihr Zuhause fehlen dürfen.
Ernährungstipps kursieren viele – und manchmal erscheint einer absurder als der andere. Dabei muss es gar nicht so kompliziert sein. Deshalb verrate ich Ihnen neun Lebensmittel, die ich immer zu Hause habe, um wichtige Nährstoffe abzudecken. Und ich verspreche Ihnen: Sie bekommen alle in einem herkömmlichen Supermarkt und es sind keine Pülverchen dabei. Aber natürlich handelt es sich gleichzeitig auch um persönliche Favoriten, die zwar Teil einer ausgewogenen Ernährung sind, aber diese nicht vollständig abbilden.
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Übersicht
- Salz – aber das richtige!
- Es müssen keine Chiasamen sein
- Zwei Paranüsse am Tag knabbern – mehr bitte nicht
- Ich liebe saure Gurken, aber nur bei bestimmter Zubereitung
- Aus der Rubrik wenig ausgefallen: Tomaten
- Verbannen Sie bitte Sonnenblumenöl aus der Küche
- Kleie ist eine vergessene Ballaststoff-Bombe
- Quellen
Salz – aber das richtige!
„Hä, Salz ist doch ungesund?“ denken Sie vielleicht. Und damit haben Sie auch gar nicht mal so unrecht. Denn zu viel Salz kann Bluthochdruck begünstigen – seinerseits Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als Orientierungswert für Erwachsene sechs Gramm pro Tag an, etwa einen Teelöffel.1 Das bringt mich zum springenden Punkt: Wenn Sie Salz nutzen, dann das richtige. Und damit meine ich jodiertes Speisesalz, denn die Jodzufuhr in Deutschland ist rückläufig. 32 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung mit dem lebenswichtigen Spurenelement.2 Lassen Sie das hübsch verpackte Meersalz lieber getrost im Laden stehen, sein Jodgehalt ist nur geringfügig höher als der eines unjodierten Speisesalzes.
Es müssen keine Chiasamen sein
Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem uns eingetrichtert wurde, man müsse für eine gesunde Ernährung einen Chiasamen-Pudding über Nacht im Kühlschrank quellen lassen. Besonders geschätzt werden sie für ihren Protein-, Ballaststoff- und Omega-3-Fettsäure-Gehalt. Aber wissen Sie, welches Lebensmittel das auch kann? Die guten alten Leinsamen. Die sind nicht nur ökologischer, da sie ein heimisches Lebensmittel sind und nicht aus Südamerika eingeflogen werden, sondern auch schonender für den Geldbeutel. Allerdings ist die Zubereitung entscheidend. Entweder Sie lassen die Leinsamen tatsächlich über Nacht quellen oder Sie geben die Samen vor dem Verzehr kurz in eine elektrische Gewürzmühle bzw. zermörsern sie kurz, sodass die Schale aufbricht. Beides sorgt dafür, dass Ihr Körper die Nährstoffe besser aufnehmen kann.
Zwei Paranüsse am Tag knabbern – mehr bitte nicht
Neben Jod gibt es noch weitere problematische Nährstoffe. Einer davon ist das Spurenelement Selen. Es ist wichtig für den Energie- und Zellstoffwechsel sowie unsere Immunabwehr. Je nach Anbaugebiet ist der Selengehalt im Boden jedoch sehr unterschiedlich, weshalb auch die Selengehalte in Gemüse, Getreide und in Hülsenfrüchten entsprechend variieren. Wer jedoch regelmäßig Paranüsse knabbert, bekommt neben wertvollen Fetten auch eine Extra-Portion Selen geliefert. Allerdings sollten Sie die Anzahl auf zwei begrenzen, da der Paranussbaum im Vergleich zu anderen Gewächsen besonders effizient radioaktives Radium aufnimmt. Wem die Nüsse nicht schmecken, kann Selen bspw. auch über Champignons, Brokkoli oder Spargel beziehen.
Ich liebe saure Gurken, aber nur bei bestimmter Zubereitung
Saure Gurken sind für mich die perfekte Beilage, wenn ich klassisch Stullen zum Abendbrot esse. Und zugegeben: Die Gurken, die ich meine, findet man meist im Bio-Markt. Denn nur, wenn sie mit traditioneller Milchsäuregärung konserviert werden, wirken die Gurken probiotisch – also besonders darmfreundlich. Zudem ist konventionellen sauren Gurken häufig viel Zucker zugesetzt.
Aus der Rubrik wenig ausgefallen: Tomaten
Kommen wir mal zu einem Klassiker: Tomaten. Die stehen (hoffentlich) häufig auf Ihrem Einkaufszettel. In den roten Früchten steckt nämlich reichlich von dem Vitamin Folat. Doch ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland erreicht die empfohlene Zufuhr von 300 Mikrogramm Folat-Äquivalenten pro Tag nicht.3 Insbesondere in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung wichtig, um das Risiko für Neuralrohrdefekte beim Fötus zu verringern. Übrigens: Auch Orangen und Kartoffeln sind gute Folat-Lieferanten.
Verbannen Sie bitte Sonnenblumenöl aus der Küche
Generell sind pflanzliche Fette tierischen aus Gesundheitssicht zu bevorzugen. Doch Sonnenblumenöl ist hier die Ausnahme. Denn es hat ein ungünstiges Fettsäurespektrum. Besonders wichtig für uns sind die Omega-6-Fettsäure Linolsäure und die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure – und zwar in einem Verhältnis von fünf zu eins. In der westlichen Ernährung nehmen wir jedoch ohnehin zu viel Omega-6 zu uns – und ebendiese Fettsäuren stecken überwiegend im Sonnenblumenöl. Ein Missverhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 fördert Entzündungsprozesse im Körper.
Ich mache es so: Ich habe ein natives Olivenöl für die kalte Küche, ein raffiniertes Rapsöl für die warme und für den Extra-Kick Omega-3 ein Leinöl, von welchem ich hin und wieder einen Esslöffel unter Joghurt rühre – denn es schmeckt weder besonders gut, noch darf es erhitzt werden.

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Kleie ist eine vergessene Ballaststoff-Bombe
Erinnern Sie sich an die Leinsamen? Die enthielten unter anderem Ballaststoffe. Wer hinsichtlich des Ballaststoffgehalts aufs Ganze gehen möchte, ist mit Weizenkleie gut aufgestellt. Immerhin besteht sie etwa zur Hälfte aus den unverdaulichen Kohlenhydraten! Sie helfen dabei den Blutzucker- sowie Cholesterinspiegel niedrig zu halten. Laut DGE sollen es 30 Gramm pro Tag sein – dabei helfen ein bis zwei Esslöffel Kleie im Porridge allemal. Wichtig dabei: genug trinken!4