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Was sind eigentlich Aerosole?

Auch wenn Aerosolpartikel sehr klein sind, kann man sie teilweise sehen
Auch wenn Aerosolpartikel sehr klein sind, kann man sie teilweise sehen Foto: Getty Images
Janek Hennicke

12. März 2023, 17:23 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Aerosole als solches sind im ersten Moment nicht gefährlich. Es sind ihre Produktionsformen, die sie gefährlich machen. Doch was genau sind diese Teilchen, über die in während der Coronapandemie ständig gesprochen wurde?

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Sehen kann man Aerosole aufgrund ihrer Größe meistens nicht. Dennoch sind diese kleinen Teilchengruppen überall in der Luft verteilt und allgegenwärtig. Sichtbar werden Aerosolpartikel erst, wenn sie ihre Form – und dadurch häufig ihren Aggregatzustand – ändern. Aerosole gibt es in verschiedenen Ausführungen, mit verschiedenen möglichen Folgen für Menschen. Sie sind dabei häufig der Grund für die Übertragung oder Entstehung von Krankheiten.

Aerosole – Was ist das?

Aerosole sind winzige feste oder flüssige Teilchen von unterschiedlicher Größe, die sich nur in Gasen verbreiten – z.B. der Luft. Die Durchmesser reichen von einem nanometer (nm) bis zu mehreren 100 Mikrometern (100 µm sind 0,1 mm). Menschen erzeugen Aerosole durch das Ein- und Ausatmen von Luft. Dadurch sind Aerosolpartikel häufig mit allen möglichen, hauseigenen Bakterien und anderweitigen Stoffen des Körpers kontaminiert. Neben Menschen verursachen natürlich auch Tiere diese Partikelgruppen, oder sie werden beim Verbrennen von Stoffen freigesetzt. Falls Aerosole freigesetzt wurden, breiten sie sich nebelartig im Raum aus. Sie schweben dann für die erste Zeit in der Luft, bevor sie anschließend langsam zu Boden sinken. Ihre Ausbreitung erfolgt im gesamten Bereich um den Ursprung herum. Daher wird häufig auf die 1,5-Meter-Abstandsregel Bezug genommen. Tatsächlich hilft selbst diese in einem geschlossenen Raum nur geringfügig.

Wie lange halten sich Aerosole?

Ausschlaggebend dafür ist meist die Größe: Je kleiner Aerosole sind, desto länger schweben sie in der Luft, während größere Partikel schneller zu Boden sinken. Das Zeitspektrum schwankt dabei zwischen Minuten und teilweise sogar Tagen, in denen Aerosole sich weiterhin in der Luft befinden und eingeatmet werden können. Während ihrer Schwebephase verändern Aerosole häufig ihren Aggregatzustand und können zum Beispiel kondensieren. Wie die Reaktion der Aerosolpartikel aussieht, hängt dabei immer von den Teilchen selbst und dem Trägergas ab. Aufgrund der vielen Einflüsse und Veränderungen spricht man bei Aerosolen auch von einem dynamischen System.

Welche Arten gibt es?

Am häufigsten kommen Aerosole in Staub, Rauch, Nebel, Ruß, Pollen, Sporen, Bakterien, Tröpfchen, Mineralien oder Nanopartikeln vor. In welcher Form genau die Partikel auftreten, hängt aber davon ab, welchen Ursprung sie haben. Dabei wird meist in zwei Ursprungsmöglichkeiten unterschieden:

Primäre Aerosole sind Teilchen, die ihren Ursprung in mechanischen oder thermischen Prozessen haben. Sie werden direkt an die Atmosphäre abgegeben, ein Beispiel dafür ist die Entstehung von Ruß aus Verbrennungsprozessen in Industriegebieten.

Sekundäre Aerosole sind Teilchen, die ihren Ursprung erst in der Atmosphäre durch chemische Umwandlung haben. Ein Beispiel dafür sind Schwefeldioxide, die bei der Verbrennung von fossilen Energien entstehen, wenn der gasförmige Vorläufer mit der Atmosphäre reagiert.

Sind Aerosole gefährlich?

Aerosole als solches sind nicht gefährlich – es sind ihre Produktionsformen, die sie gefährlich machen. Wenn bspw. ein Mensch niest, werden viele Aerosole erzeugt, die mit Bakterien verseucht sind. Werden diese eingeatmet, kann das natürlich krank machen. Auch Aerosole, die bspw. durch Autoabgase erzeugt werden, sind schädlich für den Menschen. Daher ist ein Großteil der Aerosole tatsächlich gefährlich. Das liegt vor allem daran, dass eine Vielzahl von Krankheiten über den Luftraum und dadurch auch Aerosole weitergetragen werden, Beispiele sind: Tuberkulose, Aspergillose, Masern, Windpocken, Herpes Zoster sowie Mukormykosen oder das Coronavirus.

Was Aerosole neben den möglich entstanden Giftstoffen noch tückischer macht, ist ihre Ausbreitung. Wie vorhin bereits erwähnt, breiten sich die Teilchengruppen in einem geschlossenen Raum in alle Richtungen aus. Nach 30 Sekunden bereits erreichen die Aerosole die Decke, innerhalb einer Minute haben sie sich in einem Umkreis von drei Metern ausgebreitet und nach ca. zwei Minuten im gesamten Raum. Selbst wenn der Ursprung der Aerosole sich nicht mehr im Raum befindet, kann dieser Stunden später immer noch voll mit Ihnen sein. Geschlossene Räume sollte daher regelmäßig gelüftet werden, da Aerosole im freien Raum nach oben steigen und anschließend vom Wind weggetragen und aufgelöst werden können.

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Was kann man gegen Aerosole machen?

Großartig vorbeugen kann man Aerosolpartikeln nicht, da der Mensch selbst bereits Erzeuger der kleinen Teilchengruppen ist. Jedoch besteht die Möglichkeit, die negativen Ursprungsformen zu reduzieren – bspw. durch weniger Abgase.

Da dies jedoch kaum möglich ist für den Einzelnen, kann man sich an das regelmäßige Lüften halten. Neben dieser Maßnahme gibt es natürlich aber auch die Möglichkeit, eine Maske zu tragen – wir haben damit in den letzten Jahren viel Erfahrung gemacht. Leider sind besonders hilfreiche Maßnahmen, wie das regelmäßige Desinfizieren durch UV-C-Strahlung oder Vernebler mit Desinfektionsmitteln, häufig ungeeignet. Diese Methoden können nur angewendet werden, wenn sich kein Mensch im Raum befindet, da die verwendeten Stoffe oder Strahlung negative Effekte haben. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Klimaanlagen mit HEPA-Filter oder CO₂-Messgeräte zu verwenden. HEPA-Filter (steht für High Efficient Particulate Air) werden auch in Einrichtungen wie Krankenhäusern verwendet und CO₂-Messgeräte können eine Hilfestellung dafür sein, wann man lüften sollte.

Über Aerosole im Freien kann man größtenteils unbesorgt sein. Dennoch ist die Abstandsregel von 1,5 Metern weiterhin ein gutes Mittel, um präventiv eine Ansteckung über Aerosole zu vermeiden.

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Quellen

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