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Studie

Bestimmte Milchprodukte können das Diabetesrisiko senken

Milchprodukte Diabetesrisiko: Frau steht vor einem Supermarktregal und hält einen Joghurt in der Hand
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit – auch auf das Risiko, Diabetes zu entwickeln Foto: Getty Images

09.11.2021, 06:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer sein Risiko, an Diabetes zu erkranken, senken bzw. niedrig halten möchte, sollte einen Blick auf seine Ernährung werfen. Eine neue Studie bietet hierzu spannende, neue Einblicke. So spielen offenbar Milchprodukte eine bedeutende Rolle.

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Die Wissenschaft beschäftigt sich schon lange mit der Frage, wie man Diabetes vorbeugen bzw. bei Erkrankung wieder in den Griff bekommen kann. Ein Schlüssel ist die Ernährung. So macht es laut Studien offenbar einen Unterschied, ob man öfter mal sein Frühstück ausfallen lässt oder auf eine kohlenhydrat- und kalorienarme Ernährung setzt.1,2 Jetzt haben sich kanadische und iranische Forscher angesehen, wie sich Milchprodukte auf das Diabetesrisiko auswirken.

Kanadisch-iranische Studie

Häufig steht Zucker an oberster Stelle, wenn es darum geht, den Zusammenhang von Ernährung und Diabetes zu klären. Dagegen fokussierten sich die Wissenschaftler der University of Alberta (Kanada) und der Shahid Beheshti University of Medical Sciences (Iran) jetzt auf die Wirkung von Molkerei-Artikeln. Genauer: welche Milchprodukte das Diabetesrisiko bei Personen, die bereits die Diagnose Prädiabetes erhalten hatten, senkten oder steigerten.

Untersuchung mit 639 Prädiabetes-Patienten

Im ersten Teil der Studie begleiteten die Forscher die Gruppe der Probanden, die zur Hälfte aus Frauen und zur Hälfte aus Männern bestand, drei Jahre lang. Dabei beobachteten und erfassten sie ihre Ernährungsmuster. Der zweite Teil der Studie fand dann neun Jahre nach Abschluss des ersten Teils statt. Zu diesem Zeitpunkt ermittelten die Wissenschaftler, wie viele Studienteilnehmer in der Zwischenzeit Diabetes Typ 2 entwickelt hatten. Das Ergebnis: 25 Prozent der Probanden hatten die Diabetesdiagnose erhalten. Als die Forscher die Erkrankungen und das zuvor erfasste Ernährungsverhalten verglichen, konnten sie einige interessante Beobachtungen machen.3

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Ernährung mit weniger Milchprodukten erhöht Diabetesrisiko

So zeigte die Analyse der Studiendaten, dass Probanden, die den Konsum von Milchprodukten um eine Portion pro Tag verringerten, ein höheres Diabetesrisiko hatten, als die Personen, die an ihrem Ernährungsverhalten hinsichtlich Milchprodukten nichts veränderten.

Welche Rolle spielt der Fettanteil der Milchprodukte?

Des Weiteren konnten die Forscher feststellen, dass auch der Fettanteil der Milchprodukte eine Rolle spielt. So konnten die Probanden ihr Diabetesrisiko senken, indem sie täglich eine halbe Portion mehr fettarme Milchprodukte zu sich nahmen als zu Beginn der Studie. Dagegen war das Risiko, Diabetes Typ 2 zu entwickeln höher, wenn die Personen den Anteil fettarmer Molkerei-Artikel in ihrer Ernährung nicht erhöhten.

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Fettarme Milch und fettarmer Joghurt haben größte Wirkung

In einem weiteren Schritt sahen sich die Wissenschaftler an, welche fettarmen Lebensmittel die größte, positive Wirkung zeigten. Dabei kam heraus, dass ein höherer Konsum von fettarmer Milch und fettarmem Joghurt das Risiko, Diabetes Typ 2 zu bekommen, um 41 bzw. 45 Prozent senken konnte. Wer mehr fettarmen Joghurt zu sich nahm und zugleich weniger Vollfettjoghurt konsumierte, konnte das Diabetesrisiko um 27 Prozent reduzieren.

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Käse wirkt sich negativ aus

Neben Milch und Joghurt fiel in der Studie auch ein Zusammenhang zwischen Käse und Diabetes auf. Bei Probanden, die fettarmen Joghurt durch Vollfettkäse ersetzten, stieg das Diabetesrisiko offenbar um 47 Prozent. Bei denjenigen, die Käse statt fettarmer Milch zu sich nahmen, kletterte das Risiko sogar um 66 Prozent.

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Fazit: Es kommt auf den Fettanteil an

Nachdem bereits frühere Untersuchungen aufzeigen konnten, dass Milchprodukte einen gewissen Schutz vor Diabetes bieten können, lieferten die kanadischen und iranischen Forscher nun noch Hinweise für die Bedeutung des Fettanteils.4,5 Wer bereits zur Risikogruppe für Diabetes Typ 2 gehört, sollte bei seiner Ernährung offenbar bevorzugt auf fettarme Milchprodukte setzen – und so sein Diabetesrisiko senken.

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Quellen

  1. Ballon A., Neuenschwnader M., Schlesinger S. (2019)Breakfast Skipping Is Associated with Increased Risk of Type 2 Diabetes among Adults: A Systematic Review and Meta-Analysis of Prospective Cohort Studies. The Journal of Nutrition
  2.  Little JP, Durrer C, McKelvey S et al. (2021). A randomized controlled trial of pharmacist-led therapeutic carbohydrate and energy restriction in type 2 diabetes. Nature Communications.
  3. Yuzbashian E, Asghari G, Mirmiran A et al. (2021). Changes in dairy product consumption and subsequent type 2 diabetes among individuals with prediabetes: Tehran Lipid and Glucose Study. Nutrition Journal
  4. Mishali M, Prizant-Passal S, Avrech T et al. (2019). Association between dairy intake and the risk of contracting type 2 diabetes and cardiovascular diseases: a systematic review and meta-analysis with subgroup analysis of men versus women. Nutrition Reviews
  5. Tong X, Dong J-Y, Wu Z-W et al. (2011). Dairy consumption and risk of type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis of cohort studies. European Journal of Clinic Nutrition
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