
3. Juli 2025, 4:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
In den letzten Jahren erlebten Omega-3-Fettsäuren bzw. entsprechende Nahrungsergänzungsmittel einen wahren Boom. Denn es gibt immer mehr Studien, die ihnen positive Eigenschaften für unsere Gesundheit bescheinigen. Eine neue Studie hat nun untersucht, welchen Einfluss die Einnahme von Omega-3-Präparaten auf die Leistung von Sportlern hat – mit interessanten Ergebnissen.
Omega-3-Fettsäuren kommen natürlicherweise in hoher Konzentration und Wertigkeit in fettreichen Fischarten wie Lachs, Hering und Makrele vor. Wer Fisch nicht mag, kann auch zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Omega-3-Fettkapseln greifen. Mittlerweile gibt es sogar vegane Optionen, die nicht mehr Fischöl, sondern spezielle Algen als Quelle nutzen. In einem früheren Beitrag hat FITBOOK eine Übersicht der besten Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel zusammengestellt. Aber warum ist der Hype um diese speziellen Fettsäuren so groß? Eine aktuelle Studie liefert eine mögliche Erklärung, indem sie zeigt, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren sich positiv auf die Leistung von Sportlern auswirken kann.
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Übersicht
Welche positiven Effekte haben Omega-3-Fettsäuren?
Im Laufe der letzten Jahre gab es immer mehr wissenschaftliche Belege dafür, warum Omega-3-Fettsäuren besonders wichtig für unsere Gesundheit sind. In einem früheren Beitrag hat FITBOOK diese bereits detailliert beleuchtet – insbesondere die Wirkung von Fischöl-Kapseln. Zusammenfassend lassen sich folgende positive Aspekte hervorheben.
Omega-3-Fettsäuren:
- schützen vor Herzkreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose und Herzinfarkt
- verbessern die Blutfettwerte, speziell durch einen Rückgang der Triglyzeride
- verringern das Risiko, an einer Demenz oder an Alzheimer zu erkranken
- senken im höheren Alter das Risiko für Krankheiten und fördern somit ein längeres und gesundes Leben
- antioxidative Wirkung schützt vor Entzündungen
- unterstützen die normale Hirnfunktion und den Hirnstoffwechsel
- fördern die Erhaltung der Sehkraft und die allgemeine Gesundheit der Augen
Verbessern Omega-3-Präparate die körperliche Leistung und Regeneration?
Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Aber wie sieht es mit der körperlichen Leistungsfähigkeit aus? Dies haben nun türkische Forscher in einer Studie untersucht.1
Dabei haben sie fokussiert die Veränderungen der physiologischen und physischen Anpassung an das körperliche Training beobachtet. Mit anderen Worten: Sie haben das Muskelwachstum und die Muskelregeneration analysiert. Dafür verwendeten sie biochemische Marker und Indikatoren für neurologische und funktionelle Veränderungen nach dem Training. Ihr Ziel war es, Erkenntnisse für künftige Ernährungsempfehlungen für Sportler zu gewinnen – sowohl um die Leistung als auch die Regeneration zu fördern.
So lief die Studie ab
An der Studie nahmen 30 körperlich aktive Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren teil. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Versuchsgruppe oder der Kontrollgruppe zugeordnet. Die Versuchsgruppe absolvierte dreimal wöchentlich ein standardisiertes Krafttraining und erhielt parallel täglich 3150 Milligram Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung. Darin waren 1620 Milligramm EPA-Fettsäuren und 1170 Milligramm DHA-Fettsäuren enthalten, die als zwei der wichtigsten Bestandteile von Omega-3 gelten. Die Kontrollgruppe absolvierte lediglich das Krafttraining, ohne Omega-3-Supplementierung. Der Untersuchungszeitraum betrug insgesamt acht Wochen.
Während der Studie wurden zahlreiche Biomarker analysiert. Dazu gehörten sogenannte Entzündungsmediatoren, die auf eine Immunreaktion und Gewebestress nach einem hochintensiven Training hinweisen. Eine Erhöhung dieser Biomarker kann etwa eine schlechte Regeneration nach dem Training sowie die Trainingsanpassung vorhersagen. Zu den weiteren untersuchten Biomarkern zählten Glutathion und Malondialdehyd. Sie dienen als Marker für die antioxidative Kapazität. Und die Blutfettwerte geben Aufschluss über die kardiometabolische Gesundheit sowie die körperliche Fitness der Studienteilnehmer.
Auch die Ausschüttung der Hormone Dopamin und Serotonin diente als Biomarker zur Bestimmung der neuronalen Gesundheit und Funktionstüchtigkeit der Probanden.
Das haben die Forscher herausgefunden
Die Auswertung der Daten ergab, dass sich die Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren auf die physiologischen Biomarker für Trainingsregeneration und -anpassung nach dem Krafttraining deutlich positiv auswirkte. Die Supplemente hatten eine signifikant entzündungshemmende Wirkung und erhöhten gleichzeitig die antioxidative Kapazität. Sie senkten das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen und steigerten gleichzeitig die neurologische Funktion und die motorische Entwicklung.
Im Detail sanken z. B. das „schlechte“ (LDL)-Cholesterin und der Triglycerid-Wert um acht bis zehn Prozent. Parallel dazu stieg das „gute“ (HDL)-Cholesterin um elf Prozent. Diese positive Entwicklung der Blutfettwerte führt zu einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten.
Bei den Entzündungsmarkern zeigte sich ein Rückgang um erstaunliche 27 bis 41 Prozent, während die antioxidative Kapazität anstieg. Positiv war auch die Entwicklung der neurologischen Marker wie Dopamin und Serotonin. Hier stieg die Ausschüttung um zwölf bis 19 Prozent.
Die Omega-3-Supplementierung optimierte zudem den Energiestoffwechsel und verbesserte die Funktion der Mitochondrien. Zudem förderte sie die Regeneration der Zellen.
All die Faktoren führen dazu, dass Studienteilnehmer, die Omega-3-Supplemente einnahmen, eine höhere körperliche Leistung (z. B. Zunahme von Muskelkraft, Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Reflexe) hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Supplement-Einnahme.

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Fazit und Einschränkungen der Studie
Laut dieser Studie spricht vieles dafür, dass die zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung das Krafttraining und somit die körperliche Leistung positiv unterstützen kann. Wie die Forscher berichten, profitieren am meisten Leistungssportler, die das Maximum aus ihrem Körper herausholen möchten. Insbesondere in Wettkampfsituationen, in denen explosive Bewegungen oder eine erhöhte Reaktionsfähigkeit über Sieg oder Niederlage entscheiden. Doch auch Hobbysportler können durch kürzere Erholungsphasen und insgesamt eine Verbesserung der Blutfettwerte sowie des gesamten Stoffwechsels davon profitieren.
Allerdings handelt es sich hier nur um eine kleine Studie mit 30 sportlichen Teilnehmern, die zudem allesamt männlich waren. Somit stellt sich die Frage, ob die Ergebnisse auch auf Frauen und Sportanfänger übertragen werden können. Hierzu bedarf es sicherlich noch weiterer Studien, um die positiven Effekte für alle Sporttreibenden zu untersuchen.
Und es stellt sich auch die Frage nach der richtigen Dosis. In der Studie wurde eine hohe Dosis mit 3150 Milligramm Omega-3-Fettsäuren täglich verabreicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt mindestens 250 Milligramm EPA und DHA pro Tag, um koronaren Herzkrankheit vorzubeugen. Unser Ernährungsexperte Prof. Dr. Nicolai Worm hält eine tägliche und ganzjährige Aufnahme von 2000 Milligramm EPA und DHA pro Tag bei Erwachsenen für unbedenklich und empfehlenswert, wie er in diesem früheren FITBOOK-Beitrag verraten hat. Wer höhere Dosen einnehmen möchte, sollte es am besten mit einem Arzt abklären.