19.04.2024, 13:23 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Seit 40 Jahren flimmern die beliebten „Ghostbusters“-Streifen über die Bildschirme. Erst am 21. März dieses Jahres feierte der neueste Teil „Frozen Empire“ seine Premiere. Damals wie heute mit dabei: Ernie Hudson in der Rolle des Geisterjägers Winston Zeddemore. Und auch das Alter hat der inzwischen 78-Jährige offenbar erfolgreich verjagt! Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist er in Topform. Doch wie schafft er das? FITBOOK-Autor Tony Poland ging Hudsons Fitnessgeheimnis auf die Spur.

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Auf den Spuren von Arnie und Chuck Norris

Schon Arnold Schwarzenegger (76) führte uns vor Augen, dass man auch im höheren Alter noch fit und aktiv sein kann. Sogar Chuck Norris, der es mittlerweile auf immerhin 84 Lenze bringt, ist noch gut in Schuss und betreibt u.a. regelmäßig Kampfsport. Und nun also auch Ernie Hudson! „Es ist schön, bemerkt zu werden. Es ist in vielerlei Hinsicht schmeichelhaft“, sagte er über die Komplimente seines gerade viral gegangenen Mucki-Shots von der Filmpremiere. „Aber wenn das Alter zur Sprache kommt, heißt es: ‚Oh, wir sind überrascht, dass du noch am Leben bist! Es wäre schön, wenn sie sagen würden, dass ich sexy bin und danach erst sagen würden, dass ich 78 bin!’“

Fit und gesund dank geistiger Haltung

Hudson betont, dass er eigentlich schon sein ganzes Leben lang in konstant guter körperlicher Verfassung sei. Und zwar nicht überwiegend aufgrund täglicher Workouts und Hanteltraining, sondern schlicht und einfach dank des richtigen Mindsets. „In meiner Karriere ging es nicht darum, mich auf meine körperliche Verfassung zu konzentrieren. Das Wichtigste für mich ist einfach, dass man versucht, seine Gesundheit zu erhalten, und zwar mit gesundem Menschenverstand“, führte der Schauspieler aus.

Was er damit meint? Nun, die Antwort liegt im Prinzip auf der Hand. „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, wissen wir, was zu tun ist. Wir wissen, dass wir Wasser trinken sollten. Wir wissen, dass wir Obst und Gemüse essen sollten. Und man weiß, dass tägliches Fast Food nicht gut ist.“ Dafür braucht man in der Tat keine Bücher und Ratgeber zu verschlingen oder Seminare zu besuchen.

Auf diese Ernährungsform baut Ernie Hudson

Was die Ernährung betrifft, hat Hudson einen Weg für sich gefunden, der funktioniert. Denn er schwört auf Intervallfasten. Und zwar isst er im Normalfall nur zwischen der Mittagszeit und 19 Uhr abends. Davor und danach bleibt die Küche also geschlossen. Auf den Tisch komme dann hin und wieder auch Fleisch, allerdings „nicht zu oft“. Um nicht zu dehydrieren, zwinge er sich zudem dazu, „täglich ein paar Flaschen Wasser“ zu trinken. Diese Ernährungsform praktizierte er bereits in seiner Kindheit. Denn Hudson, der aus Michigan stammt, wuchs in einer sehr religiösen Gemeinschaft auf, wo er mehrere Tage am Stück fastete und nur Wasser zu sich nahm.

Übrigens: Alkohol ist seit Jahren tabu! Denn im Alter von 19 Jahren wachte er nach einem Blackout in einer Ausnüchterungszelle auf. „Die Leute hatten sich in der Zelle übergeben, und der Geruch war so stark, dass ich mich ebenfalls übergeben musste. Danach drehte sich mir jedes Mal, wenn ich etwas trinken wollte, der Magen um.“ Die Frage, ob er also Alkohol „brauche“ oder vielmehr darauf verzichten könne, ist also geklärt.

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Der Kampf gegen Bauchfett

Doch natürlich ist es alleine mit achtsamer Ernährung nicht getan. Zumindest, wenn man älter wird. Im höheren Alter schreitet etwa der Muskelabbau voran. Das musste nicht nur Hollywood-Kollegen Schwarzenegger, sondern auch Ernie Hudson, der bereits zwei Krebserkrankungen hinter sich hat, feststellen.¹ Obwohl er dank seines allerersten Jobs, dem Schaufeln von Erde, bereits von Natur aus über breite Schultern und einen stattlichen Bizeps verfüge, wandelte sich sein Körper im Laufe der Zeit und ein ungeliebter Mitbewohner wurde sichtbar.

„Als ich 50 wurde, sagten die Leute: ‚Dein Körper wird sich verändern’“, erinnert sich die „Ghostbusters“-Legende. „Nichts hat sich geändert. In meinen 60ern änderte sich nichts. In den 70ern … gab es eine Veränderung.“ Und zwar setzte sich hartnäckiges Bauchfett an. Ein Alarmsignal, das Hudson verdeutlichte: ‚Ich muss ins Fitnessstudio gehen.’“ Es gab für den Schauspieler also keine Ausreden, trotz seines fortschreitenden Alters.

Bauchfett vorbeugen

Bauchfett, auch viszerales Fett, ist nicht nur optisch nicht wünschenswert, sondern bringt auch gesundheitliche Folgen mit sich. „Die im Bauchfett angelagerten Gewebe, die auch im übrigen Bauchraum entstehen, enthalten Fettzellen, sowie verschiedene Hormone und hormonähnliche Substanzen, die sowohl Entzündungsprozesse als auch die Entwicklung von Diabetes, Schlaganfällen oder Herz-Erkrankungen sehr begünstigen“, erklärt in einem früheren Artikel Prof. Dr. med. Herbert Löllgen auf FITBOOK-Nachfrage.

Außerdem gab er ein paar Tipps, wie man dem gefürchteten Bauchfett vorbeugen kann:
– Alkohol bestenfalls meiden
– Ernährung umstellen (Vollkornprodukte, volumenhaltige Lebensmittel, wenig Zucker, viele ungesättigte Fettsäuren, viele Ballaststoffe)
– Regelmäßige Bewegung (150 Minuten pro Woche spazieren kann schon einiges bewirken)
– mindestens sieben Stunden Schlaf
– langsamer essen
– Essen am späten Abend vermeiden

Ernie Hudsons Training: ein Mix aus Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer

Seitdem ist der vierfache Familienvater dreimal die Woche im Gym zu finden. Allerdings weniger im Hantelbereich, sondern vielmehr in anderen Areas. So trainiert er montags Koordination und Gleichgewicht, am Mittwoch Pilates für die Beweglichkeit. Denn bis heute sei es ihm wichtig, seine Zehen berühren zu können. „Also mache ich jeden Tag irgendwann eine Dehnung“, so der Leinwandheld.

Erst gegen Ende der Woche, freitags, geht es dann an die Eisen. Denn dann steht Krafttraining auf dem Plan. Und das ist offenbar fordernd und spaßbringend zugleich. Hudson: „Ich habe einen Trainer, der in seinen 20ern ist, und er treibt mich an, als wäre ich in meinen 20ern. Man fühlt sich danach richtig ausgepowert, und das macht irgendwie Spaß.“

Und auch an trainingsfreien Tag ist die Schauspiel-Ikone aktiv. „Ich versuche, mindestens eine halbe Stunde in einem angenehmen Tempo spazieren zu gehen, um die Herzfrequenz auf über 110 BPM zu bringen.“ Das habe, so sein Eindruck, den besten Effekt im Kampf gegen das Bauchfett. Zusammen mit seiner Frau Linda Kingsberg, die beiden sind seit fast 40 Jahren verheiratet, seien darüber hinaus täglich 10.000 Schritte das Ziel. Das verriet der Schauspieler in einem Interview mit dem US-Magazin „People“. „Es geht mir nicht darum, so lange wie möglich zu leben. Ich möchte einfach ein möglichst erfülltes, vollständiges Leben führen und die Zeit genießen“, machte er klar.

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So trainierte Ernie Hudson früher

Noch vor wenigen Jahren, 2016, um genauer zu sein, schaffte der ehemalige Marinesoldat nach eigenen Angaben „mindestens 100 bis 150“ Liegestütze in drei Sätzen. Außerdem setzte er auf Kniebeuge, Seilspringen, Crunches und Planks.

Aber: „Früher konnte ich drei Meter hoch springen. Jetzt heben meine Beine nur noch etwa einen Meter vom Boden ab. Ich sehe es bei meinen Freunden. Man geht zurück zu seinem Highschool-Treffen und fragt sich: ‚Heilige S***, was ist passiert?’“, gab er schon damals gegenüber „Muscle & Fitness“ zu. Aufgrund einer Gewichtszunahme, Hudson wog damals um die 100 Kilogramm, stellte er außerdem seine Ernährung um. Gemüse und Eiweiß, statt raffiniertes Brot und Nudeln! Das Ergebnis heute, acht Jahre später, kann sich auf jeden Fall sehen lassen.