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Studie

Protein kann den Schlaf verbessern – unter einer Bedingung

Wir wirken sich Proteine auf den Schlaf aus? Eine Studie untersuchte verschiedene Proteinquellen auf deren Wirkung
Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

13.03.2024, 13:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sorgt eine proteinreiche Ernährung für gesünderen Schlaf? Eine Auswertung von drei großen Studien zu dieser Frage kommt zu dem Schluss: Ja, wenn man die richtigen Lebensmittel isst.

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Dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf den Schlaf und damit die Schlafqualität hat, konnten bereits zahlreiche Studien belegen. So gibt es Lebensmittel, die den Schlaf nachweislich verbessern und wieder andere, die ihn erheblich stören. Fest steht, so die Forscher: Raffinierte Kohlenhydrate, gesättigte Fette und stark verarbeitete Produkte sind nächtliche Ruhestörer. Und was ist mit Proteinen und Schlaf? Harvard-Wissenschaftler haben drei große Studien zu diesem Thema unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse ihrer Kohortenstudie wurden nun in der Fachzeitschrift „European Jounal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht.1

Verschiedene Proteinquellen auf die Schlafqualität untersucht

Für die Studie untersuchten die Forscher, inwieweit die Gesamtaufnahme von Protein den Schlaf beeinflusst. Dabei berücksichtigten sie auch die verschiedenen Proteinquellen. Dazu analysierten sie die Daten von mehr als 98.000 Männern und Frauen zu Ernährungsgewohnheiten und Schlafqualität aus drei laufenden Langzeitstudien: der Nurses‘ Health Study (NHS), der NHS2 und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS).

Die wichtigsten Erkenntnisse

Zunächst gaben 65 Prozent der Studienteilnehmer an, jede Nacht sieben bis acht Stunden zu schlafen. Etwa sechs Prozent nahmen regelmäßig Schlafmittel ein. Eine hohe Eiweißaufnahme war mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) verbunden als bei Probanden, die eher wenig Eiweiß zu sich nahmen. Auch litten Proteinliebhaber überdurchschnittlich oft an Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer).

Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass insbesondere der überdurchschnittliche Verzehr von tierischem Eiweiß, also von rotem oder verarbeitetem Fleisch, mit einem höheren Gewicht und einem schlechteren Gesundheitszustand verbunden ist. Für Fisch und Milchprodukte konnte dieser Zusammenhang nicht festgestellt werden. Es wurde jedoch festgestellt, dass der Verzehr von pflanzlichen Proteinen ​die Schlafqualität offenbar verbessert.

Auch interessant: So viel Eiweiß sollte man pro Tag zu sich nehmen

Kann Protein den Schlaf verbessern?

Wer sich täglich ein dickes Steak brät und zwischendurch ein paar Würstchen snackt, muss damit rechnen, nachts nicht besonders gut zu schlafen. Ob der negative Effekt allein auf das tierische Eiweiß zurückzuführen ist, konnte nicht nachgewiesen werden. Allerdings scheint pflanzliches Eiweiß die Schlafqualität tatsächlich zu verbessern. Wer also zusätzlich auf Hülsenfrüchte, Tofu, Nüsse oder Samen setzt, scheint morgens ausgeschlafener zu sein.

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Fazit der Protein-Studie

Ohne ausreichend Schlaf ist ein gesundes Leben nicht möglich. Denn während wir schlafen, laufen immun- und hormonregulierende Prozesse und andere „Reparaturarbeiten“ ab. Schlechter Schlaf erhöht das Risiko für zahlreiche Krankheiten und steigert die Infektanfälligkeit (FITBOOK berichtete). Auch die aktuelle Harvard-Studie konnte erneut belegen, dass Menschen mit einem gesunden Gewicht und einer ausgewogenen Ernährung deutlich seltener mit Schlafproblemen zu kämpfen haben. Pflanzliche Proteine können demnach die Schlafqualität verbessern. Zu viel rotes, fettes und verarbeitetes Fleisch scheint sich dagegen negativ auf den Schlaf auszuwirken.

Quellen

Themen Protein Schlaf

Quellen

  1. Wirth J., Lin K., Brennan L. et al. (2024). Protein intake and its association with sleep quality: results from 3 prospective cohort studies. European Journal of Clinical Nutrition. ↩︎
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