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Putzen trotzdem nicht vergessen!

7 Lebensmittel, die gut für die Zähne sind

Junge Frau beisst in Sellerie
Die feinen Fasern von Sellerie wirken beim Verzehr wie Zahnseide Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

22.07.2021, 04:37 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Täglich zweimal Zähneputzen ist wichtig! Doch gibt es einige Lebensmittel, die aktiv die Mundflora und damit die Zähne gesund halten. Für die folgenden Leckerbissen gilt: öfter mal zubeißen!

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Die Zähne „leben“ nicht nur von Bürste und Zahnpasta allein. Sie brauchen auch Unterstützung aus gesunder Nahrung. FITBOOK gibt einen Überblick über sieben Lebensmittel, die laut Wissenschaft besonders gut für die Zähne sein sollen.

Rohe Kakaonibs

Schokolade soll gut für die Zähne sein? Dabei haben wir doch das Gegenteil gelernt. Stimmt, der Schokoriegel bleibt ein No-Go. Aber rohe, zuckerfreie Kakaonibs (Rohkakao) sind wahre Zahnfreunde. Bereits in älteren Studien hat man entdeckt, dass die im Rohkakao enthaltenden Polyphenole wirksam kariesverursachende Bakterien abtöten.1 2019 fanden indische Forscher heraus, dass eine Kakaobohnen-Mundspülung gezielt den schlimmsten Übeltäter, das Streptococci mutans-Bakterium, in die Knie zwingt, während nützliche Mundbakterien verschont bleiben.2 Dabei hat die Kakao-Knabberei noch einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: Eine Portion von 48 Gramm verbessert schon 120 Minuten später messbar die Hirnleistung.

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Käse und Joghurt von Tieren aus Weidehaltung

Das in Milchprodukten enthaltende Kalzium macht Zähne und Knochen stark – das weiß jedes Kind. Erzeugnisse aus Weidemilch haben aber noch einen weiteren Vorteil als Tierwohl und Nachhaltigkeit. Kühe, Schafe und Ziegen, die draußen grasen dürfen, produzieren Milch mit einem höheren Vitamin-K2-Gehalt, da es durch das in den Pflanzen enthaltene Chlorophyll aktiviert wird.3 K2 ist ein weniger bekannter, aber extrem wichtiger Nährstoff. Das Vitamin spielt eine Schlüsselrolle für die Knochen-, Zahn- und Herzgesundheit, indem es den Kalziumspiegel reguliert.4 Leider nehmen die meisten Menschen zu wenig davon auf. Ein Umstieg auf Weidemilchprodukte könnte einen Teil des Mangels auf leckere Weise beheben.5

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Frische, rohe Zwiebeln

So ein Zwiebel-Atem ist ja alles anderes als sexy, aber dafür räumen die markanten ätherischen Öle ordentlich im Mund auf. Eine schon etwas ältere Analyse fand heraus, dass frische, rohe Zwiebel-Extrakte (gekochte Zwiebeln bringen leider nichts) nicht nur gnadenlos die beiden Karies-Erreger Streptococcus mutans und Streptococcus sobrinus killen, sondern auch den Parodontose-Erregern Porphyromonas gingivalis und Prevotella intermedia an den Kragen gehen.6 Dabei blieb die Aktivität über 48 Stunden erhalten. Die Zwiebel als gesundes Lebensmittel für die Zähne einzusetzen, ist eher etwas für einsame Tage. Zahlt sich aber aus. Das sogenannte Allium-Gewächs soll obendrein vor Krebs schützen können.

Grüner Tee

Forschende beschreiben Grünen Tee immer wieder als eines der wertvollsten Geschenke der Natur. Recht haben sie! Was das asiatische Heißgetränk alles für die Gesundheit tut, würde hier dem Rahmen sprengen. Bleiben wir bei den Zähnen: Eine Zusammenfassung mehrerer Untersuchungen kam im Jahr 2018 zu dem Schluss, dass das im Grünen Tee enthaltene Polyphenol Epigallocatechin-3-Gallat nicht nur alle unliebsamen Bakterien beseitigt, sondern wirksam vor Mundhöhlenkarzinom (Tumore der Mundhöhle) schützt.7 Dabei hat Grüner Tee eine vorbeugende wie auch heilende Wirkung. Obendrein liefert er noch eine Portion zahnstärkendes Fluorid mit. Was will man mehr?

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Shiitake Pilze

Karies, Zahnfleischentzündung, Parodontose und sogar Plaque – es soll kaum ein Zahnproblem geben, gegen das der Shiitake Pilz nicht helfen soll. Der Grund dafür ist eine einzig in diesem Pilz vorkommende Substanz namens Lentinan.8 Diese wird gerade mit Begeisterung erforscht, denn ihr Potenzial scheint über das Thema Zahngesundheit weit hinauszugehen. Von Forschenden wird Shiitake-Extrakt schon jetzt als „günstiger Zahnarzt“ gefeiert. Leider gibt es zurzeit noch keine Mundspülungen mit Shiitake-Extrakten auf dem Markt. Eine ähnliche Wirkung lässt sich aber erzielen, wenn man einen rohen Shiitake-Pilz sehr lange im Mund kaut.

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Ingwer

Es gibt tatsächlich eine Studie, die 2019 untersucht hat, ob roher Kakao oder Ingwer besser Kariesbakterien abtötet.9 Mit dem Ergebnis, dass Kakao – wie bereits erwähnt – recht zuverlässig die S. mutans aus dem Weg schaffen kann, doch Ingwer andere entzündungsauslösende Bakterien besser zu fassen bekommt. Eine selbst gemachte Mundspülung aus frischem Ingwer ist demnach Balsam für die Mundflora und spielt dem Kakao dabei perfekt in die Hände. Schade, dass mit Schoko überzogene Ingwerstäbchen nicht denselben Effekt haben. Die Kombi passt einfach zu gut!

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Stangensellerie

Bei Sellerie sind es weniger die Inhaltsstoffe, sondern die Beschaffenheit, was ihn zum super Lebensmittel für die Gesundheit der Zähne macht. Auf einer der knackigen Stangen zu kauen, kommt einer kleinen Zahnputz-Einheit gleich. Die feinen Fasern wirken dabei wie Zahnseide, befreien Zwischenräume von Speiseresten und reiben bakteriellen Belag ab, während der Mund jede Menge Speichel produziert, was wiederum Säure neutralisiert. Ein Stückchen gekühlter Sellerie eignet sich daher auch super für zahnende Babys.

Lebensmittel, die den Zähnen gar nicht schmecken

Zucker und Säure mögen Zähne und Zahnfleisch überhaupt nicht. Machen Sie diese Lebensmittel daher lieber zur Ausnahme:

  • Limonade, Cola, Sportgetränke (auch die Light-Version)
  • Karamell und anderes klebriges Plombenzieher-Zuckerzeugs
  • Fruchtgummi und überhaupt alles mit Zucker
  • Harte Dauerlutscher
  • Supermarkt-Kombucha (enthält leider oft mehr Zucker als nötig, selbst machen lohnt sich!)
  • Weißbrot, Cracker und Co.
  • Wein, Bier, Schnaps und ganz schlimm: Cocktails (strenggenommen ist Alkohol kein Lebensmittel)
  • Eiswürfel

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Quellen

Themen Zahngesundheit
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