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Futtern mit Köpfchen

8 Lebensmittel, die gut fürs Gehirn sein sollen

Lebensmittel fürs Gehirn
Blaubeeren, dunkle Schoki, Walnüsse oder Granatapfel halten das Gehirn gesund – wissenschaftlich erwiesen Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

20.09.2020, 18:46 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Das Gehirn ist eine komplexe Angelegenheit. Dass es in sinnvollen Zusammenhängen denkt, sich erinnert und alle möglichen Ideen ausheckt, ja überhaupt erst reibungslos funktioniert, hat viel mit der richtigen Ernährung zu tun. FITBOOK verrät 8 Lebensmittel, die das gesunde Treiben zwischen den grauen Zellen nachweislich unterstützen.

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Was macht ein gesundes Gehirn aus? Zu allererst kann es blitzschnell Dinge erfassen, Zusammenhänge erkennen, im Nu Erinnerungen abrufen und sich natürlich spielend Zahlen, Fakten und sonstige Kleinigkeiten merken. Aber nicht nur das: Ein gesundes Gehirn ist ausgeglichen, kann gut schlafen und mit Stress umgehen. Die Wissenschaft ist weit davon entfernt zu verstehen, wie das Gehirn, geschweige denn wie das Bewusstsein funktioniert. Aber sie hat eine Ahnung davon, was es womöglich braucht, um gesund UND glücklich zu bleiben. Neben einer achtsamen Lebensweise (inklusive Meditation) können wir unserem Oberstübchen mit der richtigen Lebensmittelwahl ein paar gesunde Streicheleinheiten verpassen.

Erdbeeren und Blaubeeren

Bei Erdbeeren und Blaubeeren können selbst Obstmuffel selten widerstehen. Und das ist auch gut so – und im wahrsten Sinne des Wortes eine schlaue Entscheidung. Was das köstliche Lebensmittel nämlich für das Gehirn vermag, ist, die altersbedingte Abnahme der Gedächtnisleistung um durchschnittlich zweieinhalb Jahre hinauszuzögern. Herausgefunden haben das Harvard-Wissenschaftler des „Brigham and Women’s Hospitals“ (Boston, USA) mittels einer außergewöhnlichen Langzeitstudie. Hierfür wurde das Ernährungsverhalten von 121.700 Krankenschwestern zwischen 1976 und 2012 analysiert, wobei die Gedächtnisleistung ebenfalls regelmäßig gemessen wurde. Auffällig: Diejenigen Damen, die pro Woche mindestens zwei Portionen Erdbeeren bzw. Blaubeeren genossen, erfreuten sich auch mit weit über 70 an überdurchschnittlich flotten grauen Zellen. „Schuld“ daran sollen laut den Forschenden die in Beerenobst besonders viel enthaltenen Flavonoide sein (wirkt natürlich auch bei Männern). Weitere Studien im Zusammenhang mit Blaubeeren und Gehirngesundheit untermauern die These. Übrigens: Blaubeeren können noch viel mehr. So gibt es Hinweise, dass sie das Wachstum von Leberkrebszellen hemmen.

Lebensmittel Gehirn
Traumkombi fürs Köpfchen: Erdbeeren und Blaubeeren Foto: Getty Images

Walnüsse

Dass eine Walnusshälfte von der äußeren Erscheinung an ein Gehirn erinnert, mag Zufall sein, ist aber eine willkommene Eselsbrücke. Ja, Walnüsse sind in mehrerer Hinsicht das perfekte Gehirn-Lebensmittel. Walnüsse strotzen nur so vor Polyphenolen. Eine Substanz, die nicht nur vor oxidativem Stress schützt, sondern laut einer Studie der Andrews University (US-Bundesstaat Michigan) das schlussfolgernde und kritische Denken verbessern soll. Außerdem enthalten Walnüsse (aber auch alle anderen „Nuss-Geschwister“) Bausteine, aus denen das Gehirn den Neurotransmitter GABA (Gamma-Aminobuttersäure) synthetisiert. Ohne GABA würde unser Gehirn vor Reizüberflutung sprichwörtlich durchdrehen. Sind wir ausreichend damit versorgt, bleiben wir entspannt und schlafen besser ein. Und als ob das noch nicht alles wäre, liefern Walnüsse auch noch jede Menge L-Tryptophan, aus denen die Synapsen sich das Glückshormon Serotonin basteln. Kurz: Walnüsse sind derartige Gehirn-Leckerbissen, dass sie nicht nur als Lebensmittel, sondern fast als Medizin durchgehen könnten.

Mehr dazu: Darum sollten Sie jeden Tag Walnüsse essen

Dunkle Schokolade

Seit einiger Zeit findet sich Schokolade in unseren Regalen, die zu 100 Prozent aus Rohkakao besteht und damit zuckerfrei ist. Mit einer Süßigkeit hat solch eine extrem bittere Tafel nur noch wenig zu tun, sondern ist vielmehr ein Super-Hirn-Booster mit Sofort-Effekt. 2018 verabreichten Forschende der Loma Linda University (Kalifornien) ihren Probanden 48 Gramm dunkle Schokolade (70 % Kakao) und maßen anschließend die Hirnfrequenz. Schon nach 120 Minuten zeigte sich eine signifikant verbesserte Hinleistung. Zudem wurde die Ausschüttung von T-Zellen aktiviert, die für die Immunabwehr zuständig sind. Die Studienleiter machen die speziellen Kakao-Flavonoide, welche in dieser Form weltweit einzig in der Kakaobohne vorkommen, dafür verantwortlich. Je unverarbeiteter, zuckerfreier und reiner die verputzte Schoki ist, desto stärker sei übrigens die positive Wirkung.

Mehr dazu: Dunkle Schokolade hemmt Entzündungen und ist gut fürs Gedächtnis

Granatapfel

Auch Adam und Eva waren hinterher schlauer, nachdem sie sich verbotenerweise über einen Granatapfel – dabei handelt es sich nämlich um die eigentliche Paradis-Frucht – hergemacht hatten. Glücklicherweise sind Konsequenzen weniger tragisch als in der Bibel-Geschichte beschrieben. Im Gegenteil: Wer regelmäßig Granatapfelkerne knabbert, tut seiner Herz- wie Hirngesundheit etwas Gutes. Auch hier sind wieder die viel gelobten Polyphenole am Werk, welche aufgrund ihrer Eigenschaft, die Blut-Hirn-Schranke passieren zu können, es bis in die Synapsen schaffen. Ob Alzheimer, Parkinson oder kognitiver Verfall – es gibt zahlreiche Studien, die den schützenden Effekt von Granatapfel-Polyphenolen auf das Gehirn belegen. Das betrifft auch „unfertige“ Gehirne, wie 2019 eine weitere Untersuchung des Brigham and Women’s Hospital offenbarte: Schwangere Frauen, die täglich ein Glas Granatapfelsaft (100 Prozent Frucht) tranken, brachten Babys zur Welt, dessen Gehirne bei der Geburt besser entwickelt und neuronal vernetzt waren als die von saftlosen Muttis.

Brokkoli

Während Granatapfelsaft zweifellos köstlich schmeckt, tun sich einige Menschen – vor allem Kinder – mit Brokkoli schwer. Dabei ist das Kreuzblütengewächs ein herausragend gesundes Gemüse und damit ideales Lebensmittel fürs Gehirn. Es hat nicht nur eine heilsame Wirkung auf (Ex)-Raucher-Lungen, sondern kann dazu beitragen, die mentale Fitness zu steigern. Neben zahlreichen weiteren Nährstoffen enthält Brokkoli nämlich vergleichsweise viel Cholin, welches für die störfreie Signalübertragung im Gehirn unabdingbar ist. Mangelt es an Cholin, kann sich das durch Vergesslichkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit bis hin zu Schäden an der DNA bemerkbar machen. Ganz ohne Cholin – was zum Glück ein Ding der Unmöglichkeit ist – wäre unser Hirn aufgeschmissen. Ebenso scheint die Substanz bei der Bildung im Mutterleib eine wesentliche Rolle zu spielen, wie eine 2016 durchgeführte Studie ergab. Auch wenn es sich bei den „Probanden“ um kleine Ferkelchen handelte, sind durchaus auch Rückschlüsse auf das menschliche Gehirn denkbar.

Lebensmittel Gehirn
Sieht einem Gehirn ebenfalls nicht ganz unähnlich und ist damit eine gute Merkhilfe: Brokkoli ist Brain-Food Foto: Getty Images

Auch interessant: Diese Zubereitung könnte Brokkoli noch gesünder machen

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Tee und Kaffee

Das Beste zum Schluss und damit ein weiteres Argument für Kaffee- und Teefreunde, sich sogleich ein weiteres Tässchen zu genehmigen. Denn das in beiden Heißgetränken enthaltene Koffein bringt ordentlich kognitiven Schwung. Eine Studie aus dem Jahr 2018 brachte zutage, dass bereits die Einnahme von 200 Milligram Koffein (das sind 2,5 Käffchen) die Informationsverarbeitungskapazität des Gehirns verbessert. Das bedeutet: Aufnahme, Speicherung und Abruf von Informationen aller Art spielen sich wesentlich flotter und damit effizienter ab. Ein Effekt, der selbstredend nach dem Abbau des Koffeins wieder nachlässt, aber wiederholbar ist.

Mehr dazu: Wer regelmäßig Tee trinkt, hat ein gesünderes Gehirn

Teetrinker genießen übrigens einen weiteren entscheidenden Vorteil, wie eine 2019 veröffentlichte Intensiv-Untersuchung ergab. Hierbei wurden die Lebensstile von 36 älteren Menschen über einen Zeitraum von drei Jahren aufs Genauste unter die Lupe genommen, wobei sie sich zahlreichen  neuropsychologischen Tests und Gehirnscans unterziehen mussten. Und siehe da: Die kognitiven Leistungen derjenigen, die mindestens viermal pro Woche grünen oder schwarzen Tee schlürften, stachen dabei besonders heraus.

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