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Mini-Studie

Kann Schokolade zum Frühstück beim Abnehmen helfen?

Schokolade Frühstück abnehmen
Was passiert, wenn Frau nach der Menopause über Wochen Schokolade zum Frühstück und am Abend zu sich nimmt? Eine Studie hat es untersucht. Foto: iStock/Eva-Katalin
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FITBOOK Redaktion

28.06.2021, 11:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Forscher*innen haben den Einfluss von Schokolade auf das Gewicht und Appetit bei postmenopausale Frauen untersucht. Es zeigt sich, dass der Uhrzeit des Konsums eine entscheidende Rolle zukommt. FITBOOK hat sich die – nicht repräsentative – Studie angesehen.

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Was passiert, wenn man wochenlang morgens oder abends Schokolade isst? Das haben jetzt Forscher verschiedener Universitäten in einer gemeinsamen Studie untersucht. Das Ergebnis dürfte all diejenigen freuen, die abnehmen möchten und Schokolade zum Frühstück lieben.

Studie: 100 Gramm Milchschokolade täglich

Acht Forscher der spanischen Universidad de Murcia, der Universidad Nacional Autónoma de México, dem spanischen Instituto de Agroquímica y Tecnología de Alimentos sowie der Harvard Medical School (USA) wirkten zusammen an der Studie, die im Faseb Journal veröffentlicht wurde.1 Die Fachzeitschrift wird von der Federation of American Societies For Experimental Biology herausgegeben.

Untersucht wurden 19 spanische Frauen frühestens ein Jahr nach ihrer Menopause im Alter zwischen 48 und 56 Jahren. Ihr Gewicht lag zwischen 55 und 76 Kilogramm. Ausschlusskriterien für Probandinnen waren unter anderem ein Body Mass Index über 35 (Adipositas), Erkrankungen der Schilddrüse, des Gehirns, der Nieren sowie Ess- oder psychiatrische Störungen.

Die Studie lief über insgesamt acht Wochen. In diesem Zeitraum nahmen die 19 Studienteilnehmerinnen zwei Wochen lang täglich 100 Gramm Milchschokolade am Morgen innerhalb einer Stunde nach dem Aufwachen zum Frühstück zu sich. Zwei Wochen lang gab es die gleiche Schokoration innerhalb einer Stunde vor dem Schlafengehen. Im dritten Teil verzichteten sie zwei Wochen lang komplett auf Schokolade.

Die Reihenfolge der Zwei-Wochen-Intervalle wurde zufällig gewählt. In beiden Schokoladen-Phasen ernährten sich die Teilnehmerinnen ansonsten normal, also nach ihrem eigenen Belieben und auf ihre jeweils typische Art. Zwischen den Zweitabschnitten lag jeweils eine Woche, in der die Studienteilnehmerinnen sich ebenfalls normal ernährten, allerdings ganz ohne Schokolade.

Die Schokolade selbst bestand aus 18,1 Gramm Kakao, 31 Gramm Fett, 58,4 Gramm Kohlenhydraten (davon 57,5 Gramm Zucker), 6,3 Gramm Eiweiß und 1,8 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm. Enthalten waren 215 Milligramm Theobromin, 2,06 Milligramm Koffein und 854 Milligramm Polyphenole, ebenfalls pro 100 Gramm Schokolade.

Ergebnisse: Folgen des geplanten Schokoladenkonsums bei Frauen nach der Menopause

Das wohl überraschendste Ergebnis der Studie: Trotz des zweiwöchigen Schokoladenkonsums – wir sprechen hier von einer Tafel pro Tag à rund 500 Kalorien, also etwa einem Drittel des täglichen Energiebedarfes – legten die Frauen laut den Forschenden nicht an Gewicht zu. Die Studienteilnehmerinnen verloren sogar minimal an Taillenumfang in der Phase, in der sie Schokolade zum Frühstück konsumierten. Mit 1,7 Prozent war der Unterschied allerdings kaum der Rede wert: Bei einem Taillenumfang von 80 Zentimeter entspricht das etwas mehr als einem Zentimeter. Weiter heißt es, Schokoladenkonsum am Morgen hätte den Glukosespiegel im Blut (Blutzucker) der Probandinnen reduziert (minus 4,4 Prozent).

Kann Schokolade zum Frühstück beim Abnehmen helfen?

Bei beliebiger Energieaufnahme hätten die Studienteilnehmerinnen im Schnitt weniger Fett und Kohlenhydrate zu sich genommen. Bei den Proteinen habe es keine signifikanten Unterschiede gegeben. Dahingegen seien die Frauen beim Verzehr von Schokolade am Abend, ebenso wie beim Verzicht, weniger hungrig gewesen (als wenn sie morgens süß zuschlagen durften). Und: Das Verlangen nach Süßigkeiten sei in den Phasen mit vorgegebenem Schokoladenkonsum gesunken.

„Die Einnahme einer relativ hohen Menge Schokolade (100 Gramm), konzentriert in einem engen Zeitfenster (60 Minuten) am Morgen, könnte postmenopausalen Frauen helfen, Körperfett zu verbrennen und den Glukosespiegel zu senken“, schlussfolgern die Forschenden.

Des Weiteren habe der abendliche Schokoladenkonsum zu einer leichten Steigerung der körperlichen Aktivität (+ 6,9 Prozent) geführt. Woraus diese Aktivität bestand und wie sie gemessen am Fitnesslevel einzuordnen ist, wird leider nicht thematisiert. Und Schlafaufzeichnungen hätten gezeigt, dass die Frauen einen etwas regelmäßigeren Schlafrhythmus hatten, wenn sie abends Schokolade gegessen hatte. Auch die Zusammensetzung der Darmflora habe sich verändert, heißt es – leider unkommentiert – weiter.

Kritik an der Studie

Mit 19 Teilnehmerinnen ist die Studie nicht repräsentativ, es können also (wenn überhaupt) nur gröbere Aussagen getroffen werden. Zudem war sie auf post-menopausale Frauen beschränkt. Entsprechend kann keine generelle Aussage auf die Wirkung von Schokolade zum Frühstück oder vor dem Schlafen gehen getroffen werden. Und so wissen die Frauen, die noch nicht in ihrer Menopause angekommen sind, ebenso wie alle Männer, nicht, ob sie es ebenfalls schaffen würden, mit Schokolade abzunehmen. Auch warum die einzelnen Effekte erzielt werden, kann auf dieser Grundlage nicht ermittelt werden.

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Quelle

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