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AXA Mental Health Report 2023

So verbreitet sind Depressionen, Angststörungen und Essstörungen in Deutschland

Psychische Erkrankungen in Deutschland
Besonders junge, arbeitende Menschen sind in Deutschland von mentalen Leiden betroffen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

01.03.2023, 13:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Psychische Beschwerden und Krankheiten verursachen viel Leid. Doch wie viele Menschen sind eigentlich betroffen? Eine Umfrage gibt zumindest Hinweise.

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Laut einer repräsentativen Online-Umfrage sind psychische Erkrankungen in Deutschland verbreitet. Denn rund ein Drittel der befragten erwachsenen Teilnehmer gab an, betroffen zu sein. Am häufigsten genannt wurden Depressionen (21 Prozent der Befragten gaben an, darunter zu leiden). Dies geht aus Daten des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervor, die im Auftrag des Versicherungskonzerns AXA erhoben wurden.

Depressionen, Angst- und Essstörungen besonders häufig

Wie AXA mitteilte, erklärten insgesamt rund 32 Prozent der Befragten, an einer psychischen Erkrankung zu leiden. Besonders nannten die Umfrage-Teilnehmer Depressionen, eine Angststörung, Essstörung oder Zwangsneurose als ihr spezifisches Leiden. Insbesondere junge Frauen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren hätten häufig angegeben, aktuell psychisch erkrankt zu sein (41 Prozent). Insgesamt wurden im vergangenen Herbst 2000 Menschen zwischen 18 und 74 Jahren in Deutschland befragt.

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Zahlen zu psychischen Erkrankungen nicht überraschend

Für Fachleute passen solche Zahlen ins Bild. „Obwohl Online-Befragungen methodisch keine verlässliche Messung der Häufigkeit psychischer Erkrankungen erlauben, sind die Zahlen an sich nicht sehr überraschend“, sagte Andreas Meyer-Lindenberg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) der Deutschen Presse-Agentur.

Eine repräsentative Untersuchung ergab im Jahr 204, dass in Deutschland rund 28 Prozent der Bevölkerung binnen eines Jahres psychisch erkrankt waren. Bei jungen Frauen seien es sogar 43 Prozent gewesen.

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Faktoren für psychische Erkrankungen

Für den AXA Mental Health Report 2023 wurden die Teilnehmer zudem gefragt, welche Faktoren sich schlecht auf ihr emotionales Wohlbefinden auswirken. Dazu gehören demnach steigende Preise und Lebenshaltungskosten (89 Prozent), Krieg (81 Prozent), Wirtschaft (76 Prozent) und Klimawandel (67 Prozent). In der Altersgruppe der zwischen 18- und 24-Jährigen wurden als wichtige Einflussfaktoren für die emotionale Verfassung auch das eigene Körperbild sowie gesellschaftliche Erwartungen (jeweils 75 Prozent) genannt. Knapp zwei Drittel der jungen Erwachsenen sagten, dass die sozialen Medien sowie ständige Erreichbarkeit im Internet die emotionale Verfassung negativ beeinflusse.

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Größte Krankheitslast bei arbeitender Bevölkerung

Ältere Menschen gaben insgesamt seltener eine psychische Erkrankung an. In der Altersgruppe zwischen 65 und 74 erklärten 17 Prozent, aktuell mental erkrankt zu sein. „Die größte Krankheitslast an psychischen Störungen betrifft die junge und arbeitende Bevölkerung“, sagte der Psychiater und DGPPN-Präsident Meyer-Lindenberg. Wobei aus der Umfrage nicht hervorgeht, inwieweit ein Generationenunterschied in der Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit bzw. psychischer Erkrankungen bestehen könnte.

Viele Betroffenen informieren sich im Internet

Laut Axa gaben 16 Prozent der betroffenen Befragten an, dass sie sich ihre Diagnose selbst durch Nachforschung oder mithilfe des Internets gestellt hätten. Dazu sagte Meyer-Lindenberg: „Mich wundert das gar nicht. Das passt zu den Patienten, die zu mir kommen. Ganz viele von denen haben das im Internet schon recherchiert.“

Die Daten zeigten, wie wichtig es sei, die psychische Gesundheit der Bevölkerung tatsächlich zu messen, so Meyer-Lindenberg. Dafür sei seit einigen Jahren am Robert Koch-Institut in Berlin eine Mental Health Surveillance-Studie begonnen worden, deren Fortführung nun leider unklar sei. „Wir als Fachgesellschaft sind der Meinung, dass so etwas unbedingt weitergeführt werden muss“, sagte der DGPPN-Präsident. Nur so könne man beantworten, wie etwa sich das Befinden in der Bevölkerung bei unvorhergesehenen Ereignissen angesichts der Coronapandemie oder des Angriffs Russlands auf die Ukraine ändere.

Mit Material von dpa

Themen Essstörungen Psychologie
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