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Studie

Deshalb sollte man täglich einen halben Esslöffel Olivenöl zu sich nehmen

Olivenöl fördert die Gehirngesundheit
Eine kleine Menge Olivenöl kann einen großen Einfluss auf Ihre Hirngesundheit nehmen Foto: Getty Images
Sophie Brünke
Ernährungsredakteurin

25.07.2023, 14:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Auf der Nutrition 2023 in Boston, dem jährlichen Kongress der American Society of Nutrition, wurden kürzlich interessante Forschungsergebnisse präsentiert: Bereits ein halber Esslöffel Olivenöl am Tag soll wirksam gegen eine neurodegenerative Erkrankung helfen. FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke erklärt die Studie und gibt Tipps, wie man mehr Olivenöl in den Alltag integrieren kann

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Olivenöl scheint eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns zu spielen. Personen, die mindestens einen halben Esslöffel täglich zu sich nehmen, haben laut aktueller Forschung ein geringeres Risiko, an Demenz zu sterben. Olivenöl ist ein wesentlicher Bestandteil der mediterranen Ernährung, die ebenfalls mit gesundheitlichen Vorteilen assoziiert ist. Anscheinend ist der Effekt von Olivenöl jedoch besonders bemerkenswert.

Ablauf der Studie

Ein Forschungsteam aus Harvard führte eine erste Langzeitstudie durch, die den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und demenzbedingtem Tod untersucht hat. Die Studie wurde im Jahr 1990 gestartet und dauerte drei Jahrzehnte. Während dieser Zeit wurden Daten von 90.000 Amerikanern erhoben. Jetzt wurden die Daten ausgewertet: Das Team analysierte die Fragebögen zu den Ernährungsgewohnheiten und Sterberegistern der Teilnehmenden. Während des Untersuchungszeitraums verstarben 4.749 Teilnehmer an Demenz.1

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Ergebnisse der Studie

Die Auswertung der Studie zeigt, dass selbst kleine Veränderungen in den Ernährungsgewohnheiten einen entscheidenden Unterschied machen können. Personen, die täglich mehr als einen halben Esslöffel Olivenöl zu sich nahmen, wiesen ein um 28 Prozent geringeres Risiko auf, an Demenz zu sterben – im Vergleich zu Personen, die Olivenöl in geringeren Mengen oder nie verzehrten. Auch der Austausch von kleinen Mengen Margarine oder Mayonnaise hatte einen Effekt. Wenn täglich ein Teelöffel dieser Streichfette durch Olivenöl ersetzt wurde, sank das Risiko um acht bis 14 Prozent.

In der Vergangenheit wurde festgestellt, dass Menschen, die bevorzugt Olivenöl statt verarbeiteten oder tierischen Fetten zu sich nahmen, sich auch insgesamt gesünder ernährten. Das lässt vermuten, dass nicht das Öl allein für den neuroprotektiven Effekt verantwortlich ist. Die Studienautorin Dr. Anne-Julie Tessier von der Harvard T.H. Chan School of Public Health wies jedoch darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Olivenöl und einem geringeren Sterberisiko bei Demenz in dieser Studie unabhängig von der allgemeinen Qualität der Ernährung bestehen blieb. Olivenöl scheint dementsprechend die besondere Eigenschaft zu besitzen, sich positiv auf die Hirngesundheit auszuwirken.

So erklärt Dr. Tessier: „Einige antioxidative Verbindungen im Olivenöl können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so möglicherweise eine direkte Wirkung auf das Gehirn haben. Es ist auch möglich, dass Olivenöl eine indirekte Wirkung auf die Gesundheit des Gehirns hat, indem es die kardiovaskuläre Gesundheit fördert.

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Einordnung der Studie

Olivenöl war bislang als wesentlicher Baustein der mediterranen Ernährung besonders dafür bekannt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen zu können. Zudem kann diese Ernährungsweise auch vor Depressionen schützen und das Sterberisiko bei Übergewichtigen senken (FITBOOK berichtete).

Wenngleich die Studienergebnisse nur eine Korrelation und keine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Verzehr von Olivenöl und dem geringeren Risiko einer tödlichen Demenz belegen, ist es beachtlich, dass unabhängig von der restlichen Ernährung der Teilnehmenden eine klare lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen einem höheren täglichen Olivenölkonsum und einem geringeren Demenzrisiko festgestellt werden konnte.

Auch Dr. Tessier spricht sich für weitere Forschungen aus, um die Effekte zu bestätigen und die optimale Menge an Olivenöl für den größten gesundheitlichen Nutzen zu bestimmen. Trotzdem lautet ihr Fazit: „Die Entscheidung für Olivenöl, ein Naturprodukt, anstelle von Fetten wie Margarine und handelsüblicher Mayonnaise ist eine sichere Wahl und kann das Risiko einer tödlichen Demenz verringern.“

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Meine Tipps: So sollten Sie Fette und Öle in Ihre Ernährung einbauen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, den Konsum tierischer Fette einzuschränken, da diese überwiegend gesättigte Fettsäuren liefern. Stattdessen sollten Sie pflanzliche Fette und Öle bevorzugen, welche reich an ungesättigten Fettsäuren sind. Diese stecken in pflanzlichen Ölen, Margarine, Nüssen und fetten Fischen. Als pflanzliches Öl ist laut DGE Rapsöl das Öl der Wahl, da es eine besonders günstige Fettsäurezusammensetzung aufweist. Zudem liefert es reichliche Mengen der lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäure „alpha-Linolensäure“ sowie Vitamin E.2

Aber auch Olivenöl und daraus hergestellte Streichfette haben eine günstige Zusammensetzung. Gut aufgestellt sind Sie, wenn Sie zehn bis 15 Gramm Öl und 15 bis 30 Gramm Margarine pro Tag verzehren.

Für die kalte Küche empfiehlt sich ein natives Olivenöl. Es gibt nicht nur einen aromatischen Geschmack, durch die schonende Herstellung auch viele sekundäre Pflanzenstoffe im Öl erhalten, welche gesundheitsfördernde Wirkungen zeigen.

Für die warme Küche können Sie ein raffiniertes Rapsöl verwenden. Es bleibt geschmacksneutral und kann auch auf hohe Temperaturen erhitzt werden, ohne dass gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.

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Quellen

Themen Demenz
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