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Studie aus Australien

Forscher finden mögliche Ursache für Long-Covid-Symptom „Brain Fog“

Long Covid Brain Fog: Mann vor PC
Nach einer überstandenen Corona-Erkrankung bleiben oft Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisschwäche zurück. Man spricht dann von „Brain Fog“. Foto: Getty Images
Nadja Demel Redakteurin

18.06.2022, 18:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

„Brain Fog“, also Gehirnnebel, ist eines der häufigsten Symptome nach einer Corona-Erkrankung. Betroffene können keinen klaren Gedanken fassen, sind vergesslich und mental erschöpft. Wie lange dieser Zustand andauert oder was man dagegen tun kann, ist noch unklar. Allerdings sind Wissenschaftler nun der Ursache für das Long-Covid-Symptom auf die Schliche gekommen.

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Laut Forschern der La Trobe University in Melbourne, Australien, könnte der Gehirnnebel einen ähnlichen Ursprung haben, wie andere neurologische Erkrankungen, darunter Alzheimer, Parkinson und Demenz. Demnach könnten Eiweißablagerungen die Ursache für das Long-Covid-Symptom „Brain Fog“ sein.

Was ist „Brain Fog“?

„Brain Fog“ äußert sich in Erscheinungen wie Konzentrationsproblemen, Orientierungsschwierigkeiten, Wortfindungsstörungen, plötzlicher Vergesslichkeit und mentaler Erschöpfung. Die Symptome treten im Kontext einer Covid-19-Infektion auf und halten noch lange über die Erkrankung hinaus an, weshalb sie als typisches Zeichen von Long Covid gelten.

Nicht alle Corona-Patienten leiden an Long Covid, weshalb die Ursache für die verschiedenen Erscheinungen noch immer nicht geklärt sind. Allerdings gibt es Risikofaktoren und mögliche Gründe, die dazu führen, dass manche Genesene an Long Covid leiden und andere nicht (FITBOOK berichtete).

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Gleiche Ursache wie für Alzheimer und Co.?

Da die neurologischen Auswirkungen von Covid-19 große Ähnlichkeit zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Co. haben, suchten die australischen Forscher nach weiteren Gemeinsamkeiten. Sie stellten fest, dass in beiden Fällen Amyloide Plaques zwischen den Neuronen im Gehirn aufzufinden waren. Dabei handelt es sich um Protein-Fragmente, die vom Körper produziert werden. In einem gesunden Gehirn werden diese Fragmente zersetzt und aufgelöst. Bei Alzheimer-Erkrankten häufen sie sich zu harten, unauflöslichen Klumpen an.

Möglicherweise sind die Amyloiden Plaques die Ursache für den Gehirnnebel als Symptom von Long Covid. Um das sicher zu sagen, bedarf es jedoch weiterer Nachforschungen, betont Studienleiter Dr. Nick Reynolds vom Institute for Molecular Science an der La Trobe University. Auch warnen er und sein Team davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. Selbst wenn die Ursache dieselbe sei, bedeute das nicht zwangsläufig, dass Long-Covid-Patienten mit „Brain Fog“ langfristige Schäden davon tragen oder es die Denk- oder Gedächtnisfunktion tiefgreifend beeinträchtige.

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Studie lässt auf neue Behandlungsmöglichkeiten hoffen

Die Studie macht „Brain Fog“-Geplagten Hoffnung: Durch die Entdeckung der Ursache könnte es schon bald Behandlungsmöglichkeiten für das Long-Covid-Symptom geben. Dr. Reynolds erklärt: „Es ist möglich, dass vorhandene Medikamente zur Behandlung von Brain Fog eingesetzt werden, der einen erheblichen Teil der Menschen betrifft, die nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 an Long Covid leiden.“4 Medikamente, die normalerweise die Symptome von Alzheimer und Parkinson lindern sollen, könnten dann zur Bekämpfung des Gehirnnebels eingesetzt werden.

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Quellen

Themen Coronavirus
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