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Corona-Spätfolgen

Studie identifiziert vier Faktoren, die das Risiko für Long Covid erhöhen

Risikofaktoren Long Covid: Frau hält sich Hand an den Kopf
Müdigkeit und Erschöpfung sind häufige Symptome von Long Covid. Foto: Getty Images
Nadja Demel Redakteurin

27.01.2022, 14:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Chronische Müdigkeit, Schmerzen, Kurzatmigkeit: Die Spätfolgen einer Corona-Infektion können sich auf vielerlei Weise äußern. Bislang war unklar, warum manche Patienten unter den Langzeitfolgen von Corona leiden und andere nicht. Eine Studie gibt nun Aufschluss über mögliche Risikofaktoren für Long Covid.

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Egal, ob die Krankheit einen milden Verlauf hatte, oder mit schweren Komplikationen einherging: Vor möglichen Spätfolgen einer Corona-Infektion scheint niemand grundsätzlich geschützt zu sein. Forscher verschiedener Universitäten – darunter das Institute for Systems Biology, die University of Washington und das Swedish Medical Center in Seattle – stellten sich daher die Frage: Gibt es Risikofaktoren, die Long Covid begünstigen? FITBOOK fasst das Ergebnis der Studie zusammen.

Aufbau der Studie und Ergebnis

Für die Studie beobachtete das Forscherteam 209 Personen im Alter zwischen 18 und 89 Jahren, die sich mit Covid-19 infiziert hatten. Einige von ihnen mussten im Krankenhaus, andere nur ambulant behandelt werden. Die Forscher nahmen Blutproben und Nasenabstriche – zu Beginn der Infektion, während der akuten Phase und zwei bis drei Monate nach der Erkrankung. Außerdem wurden die Patienten zu typischen Long-Covid-Symptomen, wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit und „Brain Fog“ befragt.

Das Ergebnis: 37 Prozent der Patienten litten zwei oder drei Monate nach der Infektion unter drei oder mehr Symptomen von Long Covid. 24 Prozent berichteten von ein oder zwei Symptomen. 39 Prozent hatten keine Symptome.

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Die vier Risikofaktoren für Long Covid

Bei den Patienten, die über drei oder mehr Symptome von Long Covid klagten, lagen zum Zeitpunkt der Diagnose 95 Prozent mindestens einem der vier ermittelten Risikofaktoren vor.1

Diese vier Risikofaktoren sind:

  1. Eine hohe Viruslast im Blut zu Beginn der Infektion.
  2. Bestimmte Autoantikörper, die fälschlicherweise gesundes Gewebe im Körper angreifen, z. B. bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus und rheumatoider Arthritis.
  3. Die Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus. Viele Menschen infizieren sich bereits in ihrer Kindheit mit dem Virus. Meistens bleibt dieses jedoch jahrelang inaktiv.
  4. Die Diagnose Typ-2-Diabetes.

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Long Covid künftig vorbeugen oder besser behandeln

Dr. Jim Heath, Leiter der Studie und Präsident des Institute for Systems Biology, erklärt in einem Bericht der „New York Times“: „Ich denke, diese Forschung zeigt, wie wichtig es ist, schon früh im Krankheitsverlauf Messungen durchzuführen, um herauszufinden, wie Patienten behandelt werden sollen. Auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie wir all diese Informationen verwenden können.“2

Mit ihren Ergebnissen hoffen die Forscher, einen Weg zur Vorbeugung oder Behandlung einiger Fälle von Long Covid aufzeigen zu können. Außerdem könnten bei Menschen, die aufgrund dieser Risikofaktoren gefährdet sind, bereits kurz nach der Diagnose antivirale Medikamente verabreicht werden, um das Auftreten von Long Covid zu verhindern oder die Symptome abzumildern. Dr. Akiko Iwasaki, eine Immunologin aus Yale, die nicht an der Studie beteiligt war, sagt: „Je schneller man das Virus eliminieren kann, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein persistentes Virus oder eine Autoimmunität entwickelt, die Covid lange antreiben kann.“

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Quellen

Themen: Coronavirus
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