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US-Forscher behaupten

Diese Blutwerte könnten auf ein erhöhtes Sterberisiko hindeuten

Blutprobe
Ein Mangel an Lymphozyten heißt in erster Linie, dass Ihr Körper anfälliger für Infekte ist Foto: Getty Images
Markus Hofmann

03.04.2020, 12:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

US-Forscher haben untersucht, inwieweit standardmäßig gemessene Blutwerte dazu taugen, Aussagen über ein höheres Risiko für schwere Erkrankungen und vorzeitigen Tod zu treffen. Im Mittelpunkt stand eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen.

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Das haben die Forscher untersucht

Die Wissenschaftler um Dr. Jarrod E. Dalton vom University Hospitals Cleveland Medical Center haben Daten aus einem Zeitraum von zwölf Jahren und von insgesamt 31.178 Teilnehmern im Rahmen einer national angelegten Untersuchung (NHANES) analysiert. Ihre Ergebnisse sind kürzlich in der medizinischen Fachpublikation JAMA Network Open erschienen.

Dort kann man nachlesen, dass Personen mit einem niedrigen Spiegel an Lymphozyten – einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) – mit höherer Wahrscheinlichkeit an Herzerkrankungen, Krebs und Atemwegserkrankungen sterben.

Laut Dr. Dalton würde die Forschung viel Zeit und Geld investieren, um neue Biomarker zu entwickeln, die Risikopatienten identifizieren können. Die Idee der Forscher: Wir schauen mal, was ein gängiger Blutwert, der in keinem Blutbild fehlen darf, eigentlich noch so kann. Denn bisher galt ein geringer Lymphozyten-Spiegel nur für Betroffene eines bestimmten Herzklappenfehlers als ernstzunehmender Risikofaktor für einen frühzeitigen Tod. Ob er auch als allgemeiner Risikofaktor Vorhersagekraft hat, galt es in der vorliegenden Studie herausfinden.

Das haben die Forscher herausgefunden

Die Studie zeigte, dass die Korrelation zwischen wenig Lymphozyten im Blut (=Lymphopenie) und einem erhöhten Krankheits- und Sterberisiko unabhängig vom Alter und anderen typischen Risikofaktoren bestehen blieb. Heißt: Wer deutlich zu wenig Lymphozyten hatte, erkrankte häufiger schwer und/oder starb früher.

Damit nicht genug: Die Aussagekraft konnte noch gesteigert werden, als die Forscher zwei weitere Blutwerte hinzuzogen: CRP und RDW. CRP (=C-reaktives Protein) ist ein Eiweiß, das – wenn im Blutbild erhöht – auf Entzündungen im Körper hinweist. RDW (=red cell distribution width) heißt übersetzt Erythrozytenverteilungsbreite und ist ein Maß für die Größenverteilung der roten Blutkörperchen im Blut. Ein (stark) erhöhter RDW-Wert kann ein Hinweis auf verschiedene Formen von Blutarmut sein.

Aus ihrer Studie kommen die Forscher zu dem Schluss, dass – basierend auf diesen Werten – rund 20 Prozent der erwachsenen US-Bevölkerung als Hochrisikopatienten einzustufen sind. Sie stellten folgende Rechnung auf: Für Personen mit dem höchsten Risiko (laut den Blutmarkern) liegt die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zehn Jahren zu versterben, bei 28 Prozent – bei Personen mit dem niedrigsten Risikoprofil hingegen nur bei vier Prozent.

In einem weiteren Schritt wollen die Forscher noch besser die biologische Verbindung zwischen diesen Blutwerten und verschiedenen Krankheiten erforschen, auch um bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

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Was bedeutet das für mich?

Dass Sie – auch bei einem zu niedrigen Lymphozyten-Spiegel – bitte nicht gleich in Panik ausbrechen. Sollte er stark von der Norm abweichen, wird Ihr Arzt schon die nötigen Folgeuntersuchungen einleiten. Ein Mangel an Lymphozyten heißt in erster Linie erstmal nur, dass Ihr Körper anfälliger für Infekte ist. Trotzdem kann es nicht schaden, den Wert im Hinterkopf zu behalten und ggf. bei späteren Blutuntersuchungen mal darauf zu achten, wie er sich entwickelt hat.

Außerdem kann Ihnen ein niedriger Lymphozyten-Spiegel vielleicht als Weckruf dienen, andere Risikofaktoren für Krebs, Herzinfarkt und Co. aus ihrem Leben zu verbannen: Rauchen, eine ungesunde Ernährung, Übergewicht, zu wenig Bewegung etc.

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