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Als Supplement verabreicht

Flavonole aus Kakao können Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken

Flavonole Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Kakaobohnen
Kakaobohnen enthalten Flavonole, die für ihre gesundheitsfördernde Wirkung geschätzt werden Foto: Getty Images
Nadja Demel Redakteurin

23.03.2022, 04:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kakao ist nicht nur ein bei Kindern beliebtes Getränk. Schon die alten Maya schätzten die Kakaopflanze für ihre vielseitige Wirkweise. Auch in der Medizin gewinnen die enthaltenen Flavonole zunehmend an Bedeutung.

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Eine groß angelegte Studie mit Forschern des Brigham and Women’s Hospital in Boston, Massachusetts, hat ergeben, dass die in Kakao enthaltenen Flavonole das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, deutlich senken können. Allerdings nur, wenn sie als Supplement eingenommen werden.

Studie mit 21.442 Teilnehmern

An der Studie, die unter dem Namen „Cocoa Supplement and Multivitamin Outcomes Study“ (COSMOS) durchgeführt wurde, nahmen insgesamt 21.442 erwachsene US-Amerikaner – davon 12.666 Frauen bis 65 und 8776 Männer bis 60 Jahre – teil, die allesamt an keinerlei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder kürzlich diagnostiziertem Krebs litten. Den Probanden wurde entweder ein Supplement mit Kakaoextrakt, das der Einnahme von 500 mg Flavonolen entsprach, ein Multivitaminpräparat, beides zusammen oder ein Placebo verabreicht.1

27 Prozent geringeres Risiko für Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen dank Flavonolen

Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 3,6 Jahren waren 410 Studienteilnehmer, die das Supplement mit Kakaoextrakt konsumierten, und 456 Probanden, die ein Placebo einnahmen, von einer Herz-Kreislauf-Erkrankung betroffen. Dazu zählten Herzinfarkt oder Schlaganfall, koronare Revaskularisation, Karotiserkrankung, periphere arterielle Durchblutungsstörung, Angina pectoris oder kardiovaskulärer Tod.

Die Einnahme des Supplements mit Kakao-Flavonolen konnte die Anzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt um zehn Prozent reduzieren, was statistisch jedoch nicht signifikant ist. Dafür war das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, um 27 Prozent geringer, als bei den Probanden, die nur ein Placebo eingenommen hatten.

Bei einer strengeren Betrachtung derer, die das Supplement regelmäßig einnahmen, konnte das Forscherteam sogar eine noch stärkere, 15-prozentige Reduzierung der gesamten kardiovaskulären Erkrankungen sowie eine Reduzierung der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 39 Prozent feststellen.

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Flavonole haben schützende Wirkung

Diese erste groß angelegte Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit eines Supplements mit Kakaoextrakt zeigt, dass die enthaltenen Flavonole eine schützende Wirkung haben könnten, wenn es um Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht. Flavonole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Gruppe der Flavonoide gehören. Von gesundheitlichem Nutzen sind sie vor allem durch ihre antioxidative Wirkung. Im menschlichen Körper fangen sie freie Radikale und tragen damit zum Zellschutz bei.2

Studienleiter Howard Sesso von der Abteilung für Präventivmedizin am Brigham and Women’s Hospital sieht in der Studie „vielversprechende Signale dafür, dass ein Nahrungsergänzungsmittel mit Kakao-Flavonolen wichtige kardiovaskuläre Erscheinungen, einschließlich des Todes durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, reduzieren kann.“3

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Hilft auch Schokolade essen?

Wer nun hofft, mit dem Verzehr von Schokolade sein Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken zu können, wird leider enttäuscht – der Gehalt an Flavonolen ist zu gering. So erklärt Co-Studienleiterin JoAnn Manson: „COSMOS war keine Schokoladen-Untersuchung – vielmehr ist es die Überprüfung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Kakaoextrakt, das Flavonole enthält, die eine Person niemals aus Schokolade gewinnen könnte, ohne übermäßig viele Kalorien, Fett und Zucker zu sich zu nehmen.“

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Ausblick

Mit COSMOS hofften die Wissenschaftler außerdem, Aussagen über die Wirkung auf das Krebsrisiko treffen zu können. Mit dem hinzugegebenen Multivitaminpräparat sollte getestet werden, ob so Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden könne. Doch die Nachbeobachtungszeit der Probanden war zu kurz, um verlässliche Aussagen über den Einfluss auf das Krebsrisiko zu treffen.

Zwar konnte in Bezug auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen keine signifikante Wirkung festgestellt werden. Dafür war eine Verbesserung verschiedener Ernährungsbiomarker nachweisbar. Die Studienteilnehmer sollen daher weiter beobachtet werden, um mögliche längerfristige Auswirkungen festhalten zu können.

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Quellen

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