6. November 2024, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
„Es ist mir egal, dass ich nicht wie ein Strichmännchen aussehe.“ Mit diesen Worten reagierte US-Superstar Selena Gomez kürzlich in den sozialen Netzwerken auf verächtliche Kommentare zu ihrem Körper. Die 32-Jährige, die bereits vor einer Weile ihr Leiden an Lupus erythematodes (kurz: Lupus) öffentlich gemacht hatte, sprach nun erstmals über ihre Erkrankung an SIBO. Es handelt sich hierbei um eine krankhafte Dünndarmfehlbesiedlung, die mit verschiedenen unangenehmen Beschwerden einhergeht. Laut Gomez hängen damit auch ihre oftmals kritisch beäugten Gewichtsschwankungen zusammen.
Selena Gomez steht seit ihrem 10. Lebensjahr als Schauspielerin und Sängerin in der Öffentlichkeit. Zu den Schattenseiten eines langjährigen Ruhms zählt, dass die Menschen auch körperliche Veränderungen ihrer Idole mitverfolgen können; und im Fall von Selena Gomez diese auch gern kommentieren. Schon häufig sah sie sich mit Bodyshaming konfrontiert. Ihre Reaktion: mutige Gegenangriffe in Form von z. B. ungeschönten Badeanzug-Fotos auf Social Media, mit denen sie ihre Kurven verteidigt. Hierüber berichteten bereits die Kolleginnen von STYLEBOOK. Jetzt sah sich Selena Gomez erneut gezwungen, auf böswillige Bemerkungen über ihrem Körper zu reagieren – und offenbarte dabei etwas, mit dem ihre Kritiker wohl nicht gerechnet hatten.
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Übersicht
Selena Gomez spricht erstmals über Erkrankung an SIBO
Stein des vermeintlichen Anstoßes waren Fotos von Selena Gomez auf der Premiere des Netflix-Films Emilia Pérez, in dem sie eine der Hauptrollen spielt. Von den Aufnahmen wurden verschiedene auf Social Media geteilt – einige davon versehen mit bissigen Kommentaren darüber, dass Gomez ihren Bauch mit der Hand verbergen würde.
Die Besprochene entschied offenbar, keinen Raum für Spekulationen zu lassen. Zumindest berichtet davon die US-amerikanische „Elle“ – der betreffende Kommentar sei inzwischen gelöscht. „Das macht mich krank“, habe Selena Gomez dem Artikel zufolge zu dem Post geschrieben. Und: „Ich habe SIBO in meinem Dünndarm.“ Die Erkrankung flamme immer wieder auf und sei offenbar der Grund dafür, dass die 32-Jährige „nicht wie ein Strichmännchen“ aussehe.
Was ist SIBO?
SIBO ist in Fachkreisen als Dünndarm-Bakterienüberwucherung bekannt.1 Die Krankheit ist gekennzeichnet durch eine Fehlbesiedelung von Dickdarmbakterien im Dünndarm, was bei Betroffenen verschiedenen Symptome auslöst. Hierzu zählen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Blähungen, aber auch Nährstoffmängel. Denn durch die Anomalie ist die Fermentierung von Nährstoffen gestört.
Betroffene sind oft auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen. Verschiedene Antibiotika sollen das Vorkommen falsch angesiedelter Bakterien im Dünndarm reduzieren. Weiterhin sieht die Behandlung eine Ernährungsanpassung vor. Unter anderem sollen Patienten Kohlenhydrate reduzieren und stattdessen den Fokus auf fettreiche Lebensmittel setzen, um ihre Symptome zu lindern und ein Voranschreiten des Bakterienwachstums zu verhindern. Es ist wichtig, dass sich Patienten an die empfohlene Therapie halten, um Komplikationen zu vermeiden – und somit in erster Instanz das Wissen um die Erkrankung. Bei Verdacht sollte man sich umgehend an einen Arzt wenden. Die Diagnose erfolgt per Atemtest.
„Ich bin kein Opfer“
SIBO ist nicht lebensbedrohlich. Aufgrund ihrer Begleiterscheinungen kann die Diagnose jedoch die Lebensqualität Betroffener erheblich beeinträchtigen. Selena Gomez ist um ihre Erkrankung also nicht zu beneiden, doch Mitleid will sie deshalb keines. „Ich bin kein Opfer“, stellte sie laut „Elle“ auf in einem Social-Media-Kommentar klar, „ich bin ein Mensch.“ Auch sei es ihr egal, dass sie nicht dünner aussehe. „Ich habe eben nicht so einen Körper“, womit perfekte Hollywood-Maße gemeint sein dürften, und damit „Ende der Geschichte!“
Selena Gomez leidet auch an Lupus
Ihre gesundheitlichen Herausforderungen haben Selena Gomez schon des Öfteren dazu veranlasst, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Tiefere Einblicke in das Leben der Berühmtheit – auch fernab von Glanz und Glamour – gewährt die Dokumentation „My Mind & Me“, für die Gomez sechs Jahre lang begleitet wurde. Darin ist Gomez auch in durchaus schweren Momenten zu sehen gezeigt, häufig stehen die Auswirkungen ihrer Lupus-Erkrankung im Zentrum des Geschehens. Es wird etwa thematisiert, dass sich Selena Gomez nach der Lupus-Diagnose Chemotherapien unterziehen musste und sogar auf eine Nierentransplantation angewiesen war, die im ersten Schritt missglückte. Über die Jahre hatte sie immer wieder mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen. Etwa brachte ein überraschender starker Lupus-Schub sie vor laufenden Kameras zum Weinen.
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Depression, Angststörung, bipolare Störung
Neben ihrer Lupus-Erkrankung und nun auch SIBO geht Selena Gomez offen mit ihren psychischen Problemen um. Die Musikerin leidet seit Jahren an einer Angststörung und Depression. Auch wurde bekannt, nachdem sie 2018 einen mentalen Zusammenbruch erlitten und in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden war, dass bei Gomez eine bipolare Störung besteht. Dies sind eigentlich keine erfreulichen Nachrichten – die Betroffene empfand sie jedoch als „unglaublich befreiend“, wie sie in einem „ABC News“-Interview verriet. „Es hat mich glücklich gemacht, weil es mir half, mich besser zu verstehen.“ Um mit der Erkrankung ohne großes Leiden zu leben, arbeitet sie seither mit einem Therapeuten, nutzt ihre Musik und liest so viel über ihrer Erkrankung, wie es geht.