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Alter laut Studie nicht entscheidend

8 vermeidbare Lebensstilfaktoren, die das Risiko für Demenz erhöhen

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Schon junge Menschen können, indem sie bestimmte Verhaltensweisen vermeiden, viel tun, um einer späteren Demenzerkrankung vorzubeugen Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

27.08.2022, 17:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Alter ist eine der wesentlicher Faktor für erhöhtes Demenz-Risiko, richtig? Nicht ganz, denn eine neue Studie hat herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit einer späteren Erkrankung viel mehr durch einen falschen Lebensstil steigt.

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In einer neuen Studie haben Forscher entdeckt, dass nicht allein das Alter Auslöser für eine spätere Demenz ist, sondern vor allem bestimmte Lebensstilfaktoren eine große Rolle spielen. Für ihre Studie untersuchten sie nicht nur die Daten älterer, sondern auch jünger Menschen. Diese haben gezeigt, dass man seine Gesundheit selbst in der Hand hat. Die gesundheitlichen Auswirkungen eines schädlichen Lebensstils sind sollen zusammen für 40 Prozent der Demenzerkrankungen weltweit verantwortlich sein. Würden diese vermieden, könnten fast die Hälfte der weltweiten Demenzerkrankungen verhindert oder verzögert werden.

Risikofaktoren bei jüngeren Menschen

Die Auswirkungen einzelner Lebensstilfaktoren auf einen schnelleren kognitiven Abbau und Demenz sind bereits bekannt. Eine neue Studie konzentrierte sich nun aber weniger auf einzelne Risikofaktoren, sondern betrachtete die Auswirkungen mehrerer Faktoren auf umfassendere Weise.1 Während die meisten Studien zu den Risikofaktoren von Demenz das mittlere oder erhöhte Erwachsenenalter betrachten, haben Forscher nun zum ersten Mal auch die Daten von jüngeren Teilnehmern eingebunden und den Lebensstil umfassend über die gesamte Altersspanne hinweg genauer untersucht. Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass sich die Risikofaktoren, die einen schlechten Lebensstil ausmachen, nicht nur bei älteren Menschen, sondern in allen Altersgruppen negativ auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. Den Untersuchungen zufolge kann eine einzige dieser Verhaltensweise die kognitiven Fähigkeiten einer Person um bis zu drei Jahre altern lassen.

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Spätere Demenz durch Rauchen, Trinken und Co.?

Für die Studie untersuchten die Forscher Daten von 22.117 Personen im Alter von 18 bis 89 Jahren. Dafür mussten die Probanden einen 20-minütigen Fragebogen beantworten und vier kognitive Aufgaben lösen. Ziel war, herauszufinden, wie die kognitive Leistung der Probanden durch acht Risiko-Faktoren beeinflusst wird. Dazu zählten eine niedrige Bildung (weniger als ein High-School-Diplom), Hörverlust, traumatische Hirnverletzungen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Bluthochdruck, Rauchen (derzeit oder in den letzten vier Jahren), Diabetes und Depression.

8 Lebensstilfaktoren bzw. Beschwerden und Verletzungen, die das Demenz-Risiko erhöhen

  1. Niedriger Bildungsstand
  2. Rauchen
  3. Depression
  4. Bluthochdruck
  5. Schwerhörigkeit/Hörverlust
  6. Alkohol- oder Drogenmissbrauch
  7. Diabetes
  8. Hirnverletzungen

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Mit jedem Faktor steigt das Demenzrisiko


Die meisten jungen und mittleren Erwachsenen hatten keine Risikofaktoren (58 bzw. 46 Prozent), während 39 Prozent der älteren Erwachsenen einen Risikofaktor aufwiesen. Die häufigsten Faktoren bei jungen Erwachsenen (18 bis 44 Jahre) waren Rauchen und Depressionen, bei Erwachsene mittleren Alters (45 bis 65 Jahre) Bluthochdruck, Schwerhörigkeit, Rauchen und Depressionen. Ähnlich sah es bei Senioren (66 bis 89 Jahre) aus. Ihre häufigsten Faktoren waren ebenfalls Bluthochdruck und Schwerhörigkeit. Interessant ist, dass ältere Erwachsene mehr Risikofaktoren aufwiesen als Erwachsene mittleren Alters und jüngere Erwachsene.


Zum Anderen ergab die Untersuchung, dass jeder zusätzliche Risikofaktor einen negativen Einfluss auf die kognitive Leistung hatte und einer Alterung von drei Jahren entsprach. So können beispielsweise drei Verhaltensweisen bzw. Risikofaktoren zu einem Rückgang der kognitiven Funktion führen, der mit neun Jahren Alterung vergleichbar ist. Die kognitive Leistung von Personen im Alter von 40 bis 70 Jahren ohne Risikofaktoren war zudem mit der von 10 bis 20 Jahre jüngeren Teilnehmern mit vielen ungesunden Verhaltensweisen vergleichbar. Je mehr Risikofaktoren im persönlichen Lebensstil, desto höher also die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenz.

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Gesunder Lebensstil – jetzt!

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass nicht primär das Alter Auslöser für eine Demenz ist, sondern vor allem ungesunde Lebensstilfaktoren über alle Altersphasen hinweg das Risiko erhöhen. Eine Erkenntnis, die auf jeden Fall Mut macht. Schließlich kann man selbst einiges tun, um schlechte Verhaltensweisen zu ändern und kognitiven Abbau zu verhindern. Egal, ob man 18 oder 90 ist. Wer das tut, kann laut Studie die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung um 40 Prozent senken.

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Quelle

Themen Demenz
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