Eine aktuelle Studie mit Ratten legt nahe, dass sich regelmäßiger Kürbisverzehr positiv auf den Blut(hoch)druck auswirkt. An welchen Inhaltsstoffen könnte das liegen?
Dass man mit Sport positiv auf seinen Blut(hoch)druck einwirken kann, ist bekannt. Ebenfalls die Ernährung ist eine wichtige Stellschraube. So weiß man beispielsweise, dass Hypertoniker sehr salzreiche Speisen meiden sollten, weil Salz den Blutdruck in die Höhe treibt.
Eine aktuelle Studie legt jetzt nahe, dass der bloße Verzehr von Kürbis den Blutdruck senken könnte. Das zumindest war das Ergebnis eines Tiermodells, durchgeführt von der Tuskegee University in Alabama und präsentiert in der Fachpublikation „Hypertension“ sowie kürzlich bei einer Tagung der American Heart Association (AHA) in New Orleans.
Auch interessant: Warum es beim Blutdruck immer auf beide Werte ankommt
Das hat das Forscherteam untersucht
Das Team um Biomediziner Dr. Soweto Thomas hat die Nahrung von sechs Wochen alten Ratten über einen Zeitraum von acht Wochen mit Kürbis – Fruchtfleisch plus Kerne – ergänzt (vier Prozent der Gesamtkalorien). Nach acht Wochen wurde bei den Kürbis fressenden Ratten ein circa 20 Prozent niedrigerer Blutdruck gemessen, verglichen mit einer Kontrollgruppe.
Auf den Menschen umgemünzt entspräche das Dr. Thomas zufolge rund 1,5 Tassen gekochten Kürbis oder 1/3 Tasse Kürbiskerne – eine Ernährungsumstellung, die in den Augen des Biomediziners „leicht umzusetzen“ sei.
Warum könnte Kürbis blutdrucksenkend wirken?
In einer Pressemitteilung der AHA zeigt sich Prof. Judith Wylie-Rosett vom Albert Einstein College of Medicine in New York wenig überrascht über die Studienergebnisse. Sie sagt, dass Kürbis zu den unter der sogenannten DASH-Diät empfohlenen Gemüsesorten zählt. Zur Erklärung: Das Akronym DASH steht für Dietary Approaches to Stop Hypertension, zu Deutsch „Ernährungsstrategien, um Bluthochdruck aufzuhalten“. Die DASH-Diät wurde 2017 im Rahmen einer im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichten Studie vorgestellt.
Prof. Wylie-Rosett erklärt, dass Kürbis reich an Betacarotin, Kalium und anderen Inhaltsstoffen sei, denen man nachsagt, den Blutdruck senken zu können.
Gleichzeitig muss man sich natürlich vor Augen halten, dass die vielversprechenden Ergebnisse bei Ratten und nicht bei Menschen erzielt worden sind. Das unterstreicht auch Dr. Thomas: „Von Tiermodellen ausgehend kann man nie vollständig vorhersehen, was bei anschließenden Humanstudien passieren wird.“
Aber regelmäßig Kürbis zu essen, ist so oder so immer eine gute und gesunde Entscheidung.