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Auch Take-away

Viel auswärts zu essen, erhöht laut Studie das Sterberisiko

Von auswärts geliefertes Essen
Es erhöht offenbar das Krankheits- und Sterberisiko, häufig auswärts zu essen oder sich Speisen liefern zu lassen Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

25.03.2021, 20:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Menschen, die sehr häufig auswärts essen bzw. auf die Möglichkeit zum Take-away (= Essen mitnehmen) zurückgreifen, haben ein „signifikant“ höheres Sterberisiko. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung. Bei FITBOOK lesen Sie, woran das liegen soll – und was es bei der Interpretation zu berücksichtigen gilt.

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Nicht jeder steht gern in der Küche. Und manchmal fehlt einfach die Zeit oder Muße, sich etwas zu Essen zuzubereiten. Die weniger aufwändige Variante: schnell beim Restaurant oder Imbiss vorbeigehen bzw. sich Speisen liefern lassen. Laut einer aktuellen Studie sollte das aber offenbar nicht zu häufig vorkommen: Essen von auswärts könnte nämlich im Übermaß krankmachen.

Auswärts zu essen, erhöht laut Studie das Sterberisiko

Häufig auswärts zu essen, ist offenbar mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Entstehung chronischer Krankheiten verbunden. Das wollen Forschende der University of Iowa (USA) herausgefunden haben. Demnach erhöht der sehr regelmäßige Verzehr von Speisen im oder aus dem Restaurant bzw. vom Lieferdienst u. a. die Gefahr, adipös zu werden und an Diabetes zu erkranken. Die Konsequenz kann ein gesteigertes Sterberisiko sein.

Auch interessant: Wer sich zum Essen zurechtmacht, ernährt sich laut Studie gesünder

Studie mit rund 35.000 Probandendaten

Die Wissenschaftler*innen haben ihre Ergebnisse im „Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics“ veröffentlicht. Diese basieren auf der Auswertung von 35.084 Informationen aus der National Health and Nutritional Examination Survey. Die Daten seien zwischen 1999 und 2014 erhoben worden. Dafür hatten die Probanden – erwachsene Frauen und Männer ab 20 Jahren – per Fragebögen Auskünfte zu ihren Ernährungsgewohnheiten gegeben. Daraus ging zudem auch hervor, wie häufig sie auswärts Essen zu sich nahmen.

Höhere Sterberate bei den Auswärtsessern

Die Forschenden ermittelten im Abgleich mit dem nationalen Sterberegister, wie viele der Probanden zwischen Anfang der Erhebung bis zum 31. Dezember 2015 verstorben waren. Laut Dr. Yang Du von der Uni Iowa, der als Erstautor der Studie fungierte, konzentrierten sie sich dabei auf die Gesamtmortalität sowie im Einzelnen auf die Sterblichkeit im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen und Krebs. Einflussfaktoren wie das Geschlecht, der generelle Lebenswandel und gesellschaftliche Status, Herkunft etc. seien bei der Auswertung berücksichtigt worden.

Warum Essen von auswärts ungesund sein soll

Zusammenfassend wollen Dr. Du und sein Team festgestellt haben, dass „der häufige Verzehr von Mahlzeiten, die nicht zu Hause zubereitet wurden, mit einem erheblich erhöhten Sterberisiko in Verbindung stehen“. Dabei steht „sehr häufig“ für ein bis zwei Mal am Tag.

Essen von auswärts verfüge über eine höhere Energiedichte und enthalte zudem mehr Fett und Salz. Dafür fehle es an frischen Zutaten, die wertvolle Ballaststoffe und Antioxidantien liefern. Als Beispiele nennen die Forschenden Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

Es gebe auch Ausnahmen

Gleichzeitig räumen sie ein, dass es sehr wohl auch einige Restaurants gebe, die qualitativ hochwertige Lebensmittel anbieten. Ihre Analyse zeige jedoch auf, dass unter den Möglichkeiten zum Auswärtsessen und Liefernlassen vor allem die Fast-Food-Ketten beliebt seien.

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Studienergebnisse mit Einschränkung zu interpretieren

Die Ernährungsforschung und -industrie sind sehr schnelllebig. Gerade in den jüngst vergangenen Jahren hat sich auf dem Gebiet einiges getan: Stichwort artgerechte Ernährung, Veganismus, Intervallfasten und ähnliches. Derartige Entwicklungen in Richtung gesünderes, bewusstes Essen dürften in der Datenerhebung eine allenfalls untergeordnete Rolle gespielt haben.

Außerdem muss man auch beachten, dass die Ernährungsgewohnheiten der US-Amerikaner mit unseren nicht bedingungslos vergleichbar sind, und auch innerhalb des Landes sehr variieren. So wundern sich europäische Touristen häufig über riesige Portionen in US-Restaurants. Außerdem finden Zusatzstoffe, die die EU nicht erlaubt, in Übersee noch Verwendung.

Kochen nicht immer gesünder als Auswärtsessen

Dass selbst Kochen automatisch die vernünftigere Entscheidung ist, lässt sich ohnehin nicht behaupten. Wenn Sie ständig Nudeln mit Hackfleisch-Käse-Sahne-Sauce zubereiten, ist das sicherlich nicht gesünder als eine Restaurant-Lieferung. Insbesondere dann nicht, wenn diese bspw. frischen Salat und proteinreichen Fisch enthält. In dem Zusammenhang räumt daher auch der Studienautor ein: Über den Effekt von Selbstzubereitetem auf ein etwaiges Sterblichkeitsrisiko liegen (noch) keine Daten vor.

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