Bier gilt als isotonisch und somit bei vielen als ideales Getränk nach dem Sport. Allerdings enthält Bier Alkohol. Und dieses passt leider nicht gut mit Training zusammen.
Nach einer ausgedehnten Fahrradtour oder einem Fußball-Match mit Freunden scheint ein kühles Blondes die ideale Erfrischung zu sein. Bier zählt als isotonisches Getränk. Vereinfacht bedeutet das, dass darin die Konzentration und Verfügbarkeit von Energie und Salzen auf die körperlichen Bedürfnisse nach dem Sport ausgerichtet sind. Als isotonisch vermarktete Sportlerdrinks sind häufig relativ teuer; Fitnessbewusste könnten also genauso gut zum Bier greifen. Oder? Was es beim Thema Alkohol und Sport zu beachten gilt.
Übersicht
Bier oder anderer Alkohol nach dem Sport
Erst eine Runde schwitzen, dann mit einem leckeren Drink den Durst löschen. Oder am Cheat-Day mal fünf gerade sein lassen – und sein alkoholisches Lieblingsgetränk schlürfen. Das machen doch sogar die für ihre harten Trainingspläne bekannten Promis vor. Hier genehmigt sich Dwayne „The Rock“ Johnson seinen hauseigenen Tequila.
Dort genießen Tänzerin Julianne Hough und ihre megafitte Schauspieler-Freundin Nina Dobrev einen Wein aus ihrer eigenen Marke.
Das sagen Experten
Da kann ein isotonisches Bier nach dem Sport doch erst recht nicht verkehrt sein. Oder? Glaubt man Experten, lautet die Antwort: Leider ist Bier nach dem Workout alles andere als sinnvoll. So hält etwa die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) es für keine gute Idee, nach dem Sport Bier oder anderen Alkohol zu trinken. Schon kleine Mengen Alkohol nach dem Training sollen die Regeneration des Muskelgewebes behindern.1
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Dabei ist Regeneration (= Wiederherstellung) nach dem Sport sehr wichtig. So erklärte bereits Athletik-Trainer Timo Kirchenberger im Gespräch mit FITBOOK, dass dadurch Verletzungen wie bspw. Muskelzerrungen vorgebeugt werde. Und: ohne Regeneration kein echter Trainingsfortschritt.
Alkohol entzieht den Muskeln benötigtes Wasser
Alkohol, so die BZgA-Experten weiter, entzieht dem Körper Wasser. Für die Versorgung der Muskeln mit Nähr- und Mineralstoffen wird Wasser jedoch gebraucht. Auch für den Muskelaufbau notwendige Stoffwechselvorgänge finden durch Alkoholkonsum nach dem Sport nur noch eingeschränkt statt. Alkohol muss als Gift abgebaut werden – eine zusätzliche Aufgabe für dem bereits durch den Sport geforderten Körper.
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Wie verhält es sich mit Alkohol vor dem Sport?
Gar keine gute Idee sei es, betrunken zum Training zu gehen. Laut BZgA sinken die Koordination und Reaktionsfähigkeit, wenn man alkoholisiert ist. Dadurch steige das Risiko, sich zu verletzen.
Zudem wirke sich bereits ein Glas Bier ungünstig auf die Glykogenspeicher aus. Das erklärt Fitnessexpertin und Biochemikerin Dr. Tanja Ballauff auf FITBOOK. Glykogen ist die Speicherform der Glukose (Zuckermoleküle und wichtige Energiequelle für den Menschen). Es wird einerseits im Muskel gespeichert und andererseits über die Leber abgegeben, um den Blutzuckerspiegel zu halten.
Quelle
- 1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2020). Alkohol und Sport – das passt nicht zusammen. (aufgerufen am 17.3.2022)