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Studie aus Dänemark

Wie sich Mikro-Workouts auf die Fehltage von Arbeitnehmern auswirken

Mikro-Workouts Gesundheit: Frau macht Gymnastik im Büro
Regelmäßiges leichtes Training am Arbeitsplatz, z. B. Rückengymnastik, kann vor einem langfristigen krankheitsbedingten Arbeitsausfall schützen – so das Ergebnis einer Studie. Foto: Getty Images
Nadja Demel Redakteurin

01.03.2022, 15:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sport am Arbeitsplatz? Dringend empfehlenswert! Das ergab jedenfalls eine dänische Studie. FITBOOK kennt die Hintergründe.

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Wie Forscher des „National Research Center for the Working Environment“ herausgefunden haben, kann sportliche Betätigung am Arbeitsplatz die krankheitsbedingten Langzeit-Ausfälle von Arbeitnehmern deutlich verringern. Doch wer nun an schweißtreibendes Joggen während der Mittagspause oder stundenlanges Krafttraining im Großraumbüro denkt, der irrt. Offenbar können sich vor allem sogenannte Mikro-Workouts positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken.

Was versteht man unter Mikro-Workouts?

Mikro-Workouts sind – ganz einfach gesagt – kurze Mini-Trainingseinheiten, die man zwischendurch durchführen kann. Im Grunde kann jede Übung ein Mikro-Workout sein. Ob kurze Cardio-Einheiten wie z.B. Seilspringen, Yoga oder Stretching – das Motto lautet: Hauptsache bewegen. Als Ausgleich zum vielen Sitzen bei Bürotätigkeiten eignen sich besonders einfache Übungen zur Kräftigung der Muskulatur. Sie können nur mit dem eigenen Körpergewicht oder Hilfsmitteln, wie z. B. einem elastischen Gymnastikband, ausgeübt werden. Besonders praktisch und zeitsparend: Die Übungen werden am Arbeitsplatz selbst durchgeführt. Spezielle Sportkleidung sowie die Nutzung von Trainingsräumen sind nicht notwendig.

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Die Auswirkung von Mikro-Workouts auf die Gesundheit von Arbeitnehmern

Für die Forscher der Studie von Interesse war vor allem die Auswirkung von Mikro-Übungen auf langfristige krankheitsbedingte Ausfälle, also mindestens 30 Tage in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren. Die Wissenschaftler befragten dafür mehr als 70.000 Arbeitnehmer in Dänemark, die in den letzten zwölf Monaten keinen langfristigen Krankenstand hatten, ob ihnen bei der Arbeit eine Möglichkeit für Mikro-Workouts angeboten wurde, ob sie diese nutzen und wenn ja, wo – am Arbeitsplatz oder zu Hause.1

Nachdem Faktoren wie Alter, Bildung und Geschlecht berücksichtigt worden waren, kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass 12,8 Prozent der langfristigen Arbeitsausfälle hätten verhindert werden können, wenn die Befragten Mikro-Workouts an ihrem Arbeitsplatz ausgeübt hätten.

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Wo und wie sollten Arbeitnehmer trainieren?

Wie die Forscher herausfanden, können Mikro-Workouts – die Studie betrachtete hier Übungen mit Trainingsbändern –, die drei Mal pro Woche für je zehn Minuten ausgeübt werden, einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Allerdings nur, wenn sie während der Arbeitszeit durchgeführt werden. Dabei wirken sie sich nicht nur positiv auf die körperliche, sondern auch auf die mentale Gesundheit aus. Demnach verbesserten sich psychologische und soziale Faktoren, wie beispielsweise das soziale Klima, das Lebensgefühl und die Teamfähigkeit.

Bei Arbeitnehmern, die die Mikro-Workouts außerhalb der Arbeitszeit durchführten, konnten die positiven Effekte nicht festgestellt werden. Die Wissenschaftler erklären diese Tatsache mit der höheren Inanspruchnahme von Mikro-Workouts während der Arbeitszeit als außerhalb.

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Arbeitsplatz als unterschätzer Ort

Mit dem Ergebnis ihrer Studie wollen die Forscher darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Möglichkeit zur Bewegung während der Arbeitszeit ist. Sie erklären: „Da die berufstätige Bevölkerung einen großen Teil ihres Lebens am Arbeitsplatz verbringt, stellt dieser einen idealen Ort der Gesundheitsförderung dar, an dem Beschäftigte, die keine Zeit und Motivation für regelmäßige körperliche Bewegung in der Freizeit finden, stattdessen gemeinsam mit ihren Kollegen am Arbeitsplatz Mikro-Workouts durchführen können.“

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Für Arbeitgeber ist das Ergebnis der Studie von besonders großer Relevanz. Schließlich sind sie dazu verpflichtet, den Lohn in den ersten 30 Tage einer krankheitsbedingten Abwesenheit weiterzuzahlen. „Daher würden Arbeitsplätze, die ihren Arbeitnehmern Mikro-Workouts anbieten, wahrscheinlich davon profitieren, ausreichend Zeit und Ressourcen bereitzustellen, um die erfolgreiche Durchführung solcher Übungen für 10 bis15 Minuten während des Arbeitstages zu ermöglichen“, so die Studienleiter.

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Quelle 

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