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Auf der FIBO überall

Der irre Hype um die „Bum Scrunch Leggings“

Bum Scrunch Leggings
Die „Scrunch Leggings“ ist nach wie vor gefragt. Wir von FITBOOK fragen uns ein bisschen ratlos: Warum eigentlich? Foto: Getty Images/AleksandarGeorgiev
30.08.2022, Berlin, Bild Headshot, Impressum, 
im Foto Alexandra Grauvogl

© Wolf Lux
@wolf_lux_photography
Melanie Hoffmann
M.A. Alexandra Grauvogl,

15.04.2024, 13:46 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Aus vielen Fitnessstudios ist sie nicht mehr wegzudenken: die sogenannte „Scrunch Leggings“ oder „Bum Scrunch Leggings“. Sie betont die Pomuskulatur der Trägerin und lenkt so auch die Blicke auf eben diesen Körperteil. Ein Trend, der auch 2024 weiter anhält, wie ein schneller Blick der Anwesenden auf FIBO 2024, die in den vergangenen vier Tagen in Köln stattfand, zeigte.

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Bewegte man sich am Wochenende auf der FIBO – der weltgrößten Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit – in Köln durch die Hallen, kam man an ihnen nicht vorbei: in hautengen Leggings stark betonte Popos. Dabei handelte es sich aber nicht um klassische Fitnessleggings oder Shape-Leggings. Nein, es handelte sich um Leggings, die speziell für den Popo-Boost-Effekt hergestellt werden: die „Scrunch Bum Leggings“. Diverse Aussteller boten sie auf der FIBO an, trainierte Ladys, die neue Produkte anpriesen oder Workouts vormachten, trugen sie und auch an den Körpern vieler Messebesucherinnen war das Kleidungsstück zu bestaunen. Was steckt hinter dem Hype?

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Was ist eine „Bum Scrunch Leggings“?

Als „Bum Scrunch Leggings“, „Scrunch Leggings“ oder „Booty Scrunch Leggings“ bezeichnet man eng anliegende Leggings, die speziell für Frauen entworfen wurden. Sie sollen ihre Gesäßmuskulatur betonen und formen. Wie das funktioniert? Bei den Leggings wird oft eine spezielle Nähtechnik und Stoffzusammensetzung verwendet. Diese sollen das Gesäß anheben und formen, um eine betonende und definierte Form zu erzielen.

Werbung für die Bum Scrunch Leggings
Auf der FIBO konnte man die „Scrunch Leggings“ nicht nur kaufen, sondern auch an vielen Trägerinnen bestaunen Foto: FITBOOK

Das macht die Leggings aus:

  • die sogenannte „Scrunch-Naht“, die den Po pusht und formt sowie Beine und Hüfte betont – optisch hat sie den Effekt, dass es wirkt, als werde der Stoff zwischen die Pobacken gezogen
  • Stoff mit Wabenstruktur, die für Kompression und Ausgleich von Dellen an Beinen und Po sorgen soll
  • V-Form oberhalb des Steißbeins
  • farbliche Absetzung durch Streifen o. Ä. unterhalb der Pobacken
  • hoher, optisch abgesetzter Bund für einen flacher wirkenden Bauch und schmalere Taille

Optischer Effekt

Der Po soll also trainierter, runder, knackiger aussehen. Shapewear 2.0 – nur dass man diese eben nicht unter der normalen Kleidung trägt, sondern als einzige Schicht und somit die Blicke freigibt auf die mit dünnem Stoff überzogenen Pobacken. Der Look ist definitiv ein Hingucker, vor allem weil die „Scrunch-Naht“ so wirkt, als werde der Stoff zwischen die Pobacken gezogen.

Der Ausdruck „Bum scrunch“ („Bum“ umgangssprachlich für Hintern, „scrunch“ heißt etwa zusammenquetschen) bezieht sich auf die Funktion der Leggings. Der Stoff zieht sich am Gesäß der Trägerin zusammen, um eine betonte, höhere Form zu erzielen. Diese Art von Leggings wird oft im Fitness- und Sportbereich verwendet, das stretchige und atmungsaktive Material macht alle Bewegungen von Yoga bis Weightlifting gut mit. Aber auch im Alltag wird das Kleidungsstück mittlerweile häufig getragen. Denn offenbar wünschen sich viele Mädchen und Frauen einen Po á la Kim Kardashian.

Bum Scrunch Legging
Die „Scrunch Leggings“ sorgt zumindest optisch für einen Knackpo Foto: Getty Images/Fenton Roman

Unsere persönlichen Meinungen zur „Bum Scrunch Leggings“

Wollen wir denn alle gleich aussehen?

Eins vorneweg: Jede und jeder soll das anziehen, was ihr oder ihm gefällt und worin sie oder er sich wohlfühlt. Allerdings stehe ich Trends generell eher skeptisch gegenüber. Mein persönlicher Impuls ist es häufig, diese bewusst – zumindest zunächst – nicht mitzumachen. Ich gebe zu, von dem einen oder anderen dauerhaften Trend lasse ich mich dann auch mal überzeugen. Doch die „Scrunch Leggings“ verursacht bei mir ein fast schon unschönes Gefühl. Vielleicht, weil sie vielfach nicht damit beworben wird, dass sie sich beim Training gut anfühlt, nicht verrutscht oder drückt. Stattdessen stellen viele Anbieter der Leggings eben den Effekt, den sie auf die Optik des Pos einer Trägerin hat, in den Vordergrund.

So wurden meine Kollegin Janine Riedle und ich auf der FIBO nicht selten von Verkäuferinnen, welche die Leggings selbst stolz trugen, wie folgt angesprochen: „Diese Leggings macht garantiert den Knackpo, den ihr schon immer haben wolltet. Ich will gar nicht mehr ohne!“ Echt jetzt? Soll ich mich ohne einen gepushten Knackpo jetzt etwa unglücklich fühlen? Eine Botschaft, die ich fragwürdig finde, vor allem, wenn sie an junge Frauen und Mädchen gerichtet wird. Wollen wir denn nun wirklich auf Teufel komm raus alle gleich aussehen? Wo bleibt da das Individuelle, das Besondere?

Aber klar, gut geformte Pos sind schön. Wenn mir dieser wichtig ist, möchte ich ihn mir dann aber doch lieber mit guter Ernährung und effektivem Training selbst erarbeiten. Dann kann ich nämlich auch zurecht stolz auf ihn sein!

Janine Riedle
Redakteurin

Bequem sind die „Bum Scrunch Leggings“ schon!

Zugegeben: Ich besitze diese Leggings. Wenn auch aus einem etwas anderem Grund als der Optik. Denn ich finde die Leggings super bequem! So ist es nicht nur der Stoff, der mir persönlich an diesen Hosen gefällt, sondern auch die Passform: Ich habe oftmals das Problem, dass mir Sport-Leggings zwar an den Beinen und am Po passen, an der Taille merke ich jedoch, dass sie nicht eng liegt und rutscht. Eine Nummer kleiner schnürt sie jedoch oftmals schon ein. Bei der „Bum Scrunch Leggings“ habe ich diese Erfahrung bislang allerdings noch nicht gemacht, da sie gerade am Po weit geschnitten und mir an dieser Stelle nicht zu eng ist. So ist es mir möglich, die geeignete Größe zu finden, bei der der Bund an der Taille auch perfekt liegt.

Außerdem habe ich das Gefühl, mehr Bewegungsfreiheit bei Übungen zu haben, bei denen ich viel in die Knie gehen muss. Die „Bum Scrunch Leggings“ fühlt sich für mich wie eine zweite Haut an, schnürt bei den Übungen nicht ab und schränkt mich nicht ein.

Da ich persönlich aber auch kein Fan davon bin, meinen Po zu präsentieren, kombiniere ich nicht wie viele die Leggings mit einem kurzen Sporttop oder einem Sport-BH – ich trage lieber ein weites T-Shirt darüber, das alles verdeckt. Denn das sollte das Tragen der Leggings auf keinen Fall suggerieren: Dass man sich unwohl fühlen muss. Deshalb nochmal abschließend: Jeder sollte sich so anziehen, wie es einem beliebt!

Knackpo dank „Bum Scrunch Leggings“? Lieber gezielt trainieren

Die „Bum Scrunch Leggings“ verspricht der Trägerin also einen durchtrainierter wirkenden Po. Ganz ohne Arbeit im Gym sollte man allerdings keine Wunder erwarten. Die beste Shapewear wird den Effekt von Übungen wie Glute Bridges, Squats und Deadlifts nicht ersetzen können. Ohne Schweiß, kein Preis! Neben Cardio-Training sollte für einen wohlgeformten Hintern insbesondere die Stärkung der folgenden Muskulatur auf dem Trainingsplan stehen:

  • Musculus gluteus maximus
  • Musculus gluteus medius
  • Musculus gluteus minimus
  • Musculus Piriformis
  • Abduktoren und Adduktoren

Wie aus jedem Hintern ein Knackpo wird, hat Personal Trainerin Micha Østergaard bei FITBOOK in einem anderen Artikel bereits erklärt. Und bei den kostenlosen FITBOOK Workouts finden Sie viele Video-Sessions, um gezielt den Po zu trainieren. Zum Beispiel „Booty Burn“ mit Coach Dany Kahl:

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Fazit

Die „Bum Scrunch Leggings“ verspricht optimal betonte Kurven am Po, dafür sorgt eine spezielle Naht und Gewebematerial. Ob das nun schön ist, unvorteilhaft oder zu lasziv – die Antwort ist Geschmacksache. Vermutlich stimmt alles.

Themen #peloton
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