Fertig-Frühstücksflocken sind der perfekte Start in den Tag? Von wegen! Sie stecken voller Zucker und sind zudem in der Knusper-Version extrem fetthaltig. Und das ist nur eines von sieben vermeintlich gesunden Produkten.
Eigentlich müssten unsere Alarmglocken besonders laut läuten, wenn uns bestimmte Produkte als besonders gesund verkauft werden. Denn oft genug sind sie es nicht – im Gegenteil! FITBOOK listet sieben vermeintlich gesunde Lebensmittel auf, die in Wahrheit aber ungesund sind.
Übersicht
Die meisten Frühstücks-Cerealien
„Müsli ist gesund.“ Das hat sich irgendwie in unseren Köpfen abgespeichert. Stimmt auch, sofern man es sich selbst aus Haferflocken, Haferkleie, Obst und Nüssen zusammenmischt. Was sich allerdings in den Supermarktregalen findet, sind in den allermeisten Fällen ziemliche Zuckerbomben und damit ungesund. Kleines Beispiel: So manches „Knuspermüsli“ enthält 24 Gramm reinen Zucker (u. a. aus Glukosesirup, Honig und raffiniertem Zucker). Hinzu kommen noch rund 15 Gramm Fett (pro 100 Gramm), viel davon aus Sonnenblumenöl. Mit rund 450 Kalorien unterscheidet sich so ein Knuspermüsli – was die Energiebilanz betrifft – nur unwesentlich von einer Tafel Vollmilchschokolade.
Künstlich fettreduzierte Produkte
Der natürliche Fettgehalt einiger Lebensmittel, allen voran in Milchprodukten, ist sinnvoll. Er sorgt für einen guten Geschmack und zudem dafür, dass bestimmte Vitamine vom Körper verstoffwechselt werden können. Was gut schmeckt, befriedigt auch und hält dadurch länger satt. Wird Fett künstlich entzogen, bleibt ein fades und unnatürliches Produkt zurück. Was tun? Genau, es werden ganz viel Zucker und mitunter auch künstliche Aromen hineingemixt, um zu überdecken, dass „wenig Fett“ oder „fettreduziert“ eigentlich nach gar nichts schmeckt. Der Körper ist allerdings ziemlich schlau und fühlt sich von so einer Mogelpackung zu Recht betrogen. Die Folge: Hunger. Zum Glück hat sich langsam herumgesprochen, dass bestimmte Fette wichtig sind, um schlank und gesund zu bleiben.
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Energie- und Proteinriegel
Sie versprechen Sofortenergie oder preisen den hohen Proteingehalt an. Gerade Sportler glauben, sich mit solchen Riegeln etwas Gutes zu tun. Dass diese nicht gesund sein können, offenbart bereits der Blick auf die Zutatenliste: 20 bis 30 verschiedene Inhaltsstoffe sind keine Seltenheit. Darunter oft Glycerin oder auch Zuckeraustauschstoffe wie Maltitol (E 965). Vor allem aber auch gehärtetes Palmfett, das sowohl gesundheitlich als auch ökologisch bedenklich ist. Solch ein stark verarbeitetes und damit all seiner Natürlichkeit entzogenes Lebensmittel kann nur ungesund sein. Lieber ein Löffel Erdnussbutter mit Banane naschen. Gibt ebenso Power!
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Sportlergetränke
Um beim Sport zu bleiben: Ausreichend trinken ist das A und O beim Training. Dementsprechend hoch ist das Angebot an verschiedenen Sportgetränken. Sie werben unter anderem damit, die ausgeschwitzten Mineralien wieder auszugleichen, samt Extra-Energie-Kick. Die „schreienden“ Farben, in denen diese Drinks daher kommen, sollten einen bereits stutzig machen. Auf noch mehr Farbstoffe und Zucker kann getrost verzichtet werden. Das Beste während des Sports ist immer noch pures Wasser oder die gute alte Apfelschorle. Pro-Tipp für Sportlern, die stark schwitzen: Ausgeschwitztes Salz ist einfach zu ersetzen, indem man zwei Prisen Salz in die Trinkflaschen gibt.
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Fertig-Smoothies
Ein weiteres ungesundes als „gesund“ verkauftes Lebensmittel sind Smoothies. Dabei sind vor allem billige Fertig-Smoothies wahre (Frucht)-Zuckerbomben. Das empfohlene Tageslimit von 25 Gramm ist mit einem Fläschchen, in dem obendrein gerne mehr als 250 Kalorien stecken, schnell überschritten. In wenigen Minuten in sich hineingeschüttet, bringen sie zudem den Blutzuckerspiegel gehörig durcheinander. Gesund sind Smoothies nur dann, wenn sie selbst gemixt sind und neben frischem Obst viel grünes Blattgemüse enthalten.
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Couscous(-Salat)
Auf wundersame Weise hat es Couscous-Salat ziemlich nah ans Superfood-Regal geschafft. Dabei ist Couscous kein eigenes Power-Korn, sondern besteht aus weißem, geriebenem Hartweizen. Das ist im Prinzip das Gleiche wie Nudeln. Und das macht die Kügelchen alles andere als nährstoffreich. Das einzig wirklich Gesunde an einem Couscous-Salat sind die darin enthaltenen Gemüseschnipsel und Kräuter, allen voran Petersilie. Unser Tipp: Lieber gleich auf Quinoa, Hirse oder Buchweizen als Grundlage umsteigen!
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Abgepackte, vegane Wurst und Co.
Vegane Wurst auf Soja- oder Seitanbasis (reines Weizengluten) sind seit einiger Zeit ziemlich hip. So schaffen es mittlerweile immer Fleischersatzprodukte auf Grillpartys. Doch der Gesundheitswert der meisten dieser Produkte ist erschreckend schlecht: zu viel Salz, Geschmacksverstärker, Gen-Soja, ja sogar Mineralöl-Rückstände fand Ökotest 2016 in veganen und vegetarischen Fleischersatzprodukten gefunden. Seitan, was Fleisch geschmacklich an nächsten kommt, fehlen beispielsweise die essenzielle Aminosäure Lysin, wodurch es eine geringere biologische Wertigkeit als Soja, Milchprodukte oder Eier hat.
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Fazit: Viele vermeintlich gesunde Lebensmittel sind ungesund
Letztlich ist ein Produkt nicht nur gesund, weil es als besonders gesundheitsförderlich verkauft wird. Es empfiehlt sich immer ein Blick auf die Zutatenliste – und hier zeigt sich häufig, dass gerade der Zuckeranteil ungünstig hoch ist. Als Faustregel gilt: Je weniger ein Lebensmittel verarbeitet ist – also möglichst ursprünglich ist –, desto gesünder ist es auch. Entsprechend bedeuten viele Verarbeitungsschritte und nicht natürliche Inhaltsstoffe, dass das Lebensmittel ungesund sein könnte.