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Hühnersuppe gegen Erkältung - Mythos oder wahres Heilmittel?

Inklusive Rezept

Hühnersuppe hilft gegen Erkältungen – Mythos oder Wahrheit?

Eine traditionelle Hühnersuppe, die gegen Erkältungen helfen soll

Für viele gehört die Hühnersuppe zur Kindheit und wird bei jeder Erkältung als Heilmittel genutzt. Insbesondere ältere Generationen halten viel von ihr und die Meisten würden aufgrund der eigenen Erfahrungen höchstwahrscheinlich zustimmen. Doch warum ist das so? Und wie bereitet man eine Hühnersuppe zu? Unser FITBOOK-Redakteur hat bei seiner Oma nachgefragt.

Hühnersuppe soll das Immunsystem stärken, bei Krankheiten helfen und sogar vorbeugend schützen. So sagt man auf jeden Fall. Daher findet sie vor allem in den kalten Jahreszeiten viel Anklang in der Gesellschaft. Jedoch beinhaltet eine Hühnersuppe eigentlich keine „besonderen“ Zutaten. Wie kann es also sein, dass sich die Hühnersuppe von Generation zu Generation weiter als Heilmittel gegen Erkältungen durchsetzt und das, obwohl unsere medizinischen Kenntnisse schneller voranschreiten denn je?

Woraus besteht eine Hühnersuppe?

Hühnersuppe ist unfassbar vielfältig, eine allgemeine Inhaltsliste existiert daher nicht. Zu unseren typischen und häufig verwendeten Zutaten zählen jedoch: Zwiebeln, Karotten bzw. Möhren, Sellerie, Porree und Petersilie, natürlich nicht zu vergessen auch Huhn. Hühnersuppe gibt es in fast allen Ländern der Welt. Diese werden dann aber mit anderen Gewürzen, Gemüsesorten oder extra Beilagen zubereitet. Dadurch kommt es vor, dass Hühnersuppe auch in Variationen mit Pasta, Reis oder auch Kartoffeln serviert wird. Die Brühe wird meist zubereitet, indem alle Teile des Huhns mitgekocht und später entfernt werden. Das Fleisch bleibt dabei natürlich immer erhalten. Durch diese Methode erhält Hühnersuppe so einen intensiven Geschmack.

Woher kommt die Hühnersuppe?

Die Hühnersuppe ist wie bereits erwähnt ein Gericht, welches über viele Generationen bis heute weitergegeben wurde und überall bekannt ist. Man kann davon ausgehen, dass es bereits im alten Ägypten Teil der Nahrungskultur war. Schon im 10. Jahrhundert befassten sich Ärzte mit der „heilenden“ Wirkung von Hühnersuppen und beschrieben diese in Texten. Durch die Verbreitung der Texte entstand die Überzeugung, dass Hühnersuppe einen nachweislich positiven Effekt auf unser Immunsystem hat und Krankheitsverläufe – insb. die bei einer Erkältung – positiv beeinflussen kann. Doch ist das wissenschaftlich belegbar?

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Was sagt die Wissenschaft?

Allgemein gibt es bisher sehr wenige wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einfluss von Hühnersuppe auf Erkältungen. Interessante Aspekte bietet bspw. eine nicht repräsentative Studie aus dem Jahr 2000: Forscher ließen selbst gemachte Hühnersuppe sowie ein Produkt aus dem Supermarkt in Reagenzgläsern auf ein Serum reagieren, welches Entzündungen und Infektionen im Körper imitierte. Man fand heraus, dass Hühnersuppen verlangsamend auf die Bewegungsfähigkeit der weißen Blutkörperchen wirkten. Die Forscher konnten sich den Grund dafür zwar nicht erklären, schlossen aber daraus, dass Hühnersuppe in der Lage sein könnte, positive und entzündungshemmende Mechanismen im Körper hervorzurufen.1 Insgesamt ist jedoch zu betonen, dass ein Experiment im Reagenzglas nichts über Vorgänge im menschlichen Körper aussagt, darauf wiesen auch die Forscher hin. Weitere Studien zu dem Thema findet man nicht.

Also ist Hühnersuppe als Heilmittel gegen Erkältungen doch nur ein Mythos?

Kann Hühnersuppe anderweitige Vorteile haben?

Es ist weiterhin möglich Hühnersuppe als Mittel gegen Erkältungen zu empfehlen. Jedoch nicht wegen der heilenden Wirkung der Bestandteile, sondern aufgrund des positiven Effekts von warmen Flüssigkeiten auf zum Beispiel gereizte Schleimhäute. Das Inhalieren von warmen Dämpfen hat einen reizmildernden Effekt auf die Schleimhäute, wodurch Abhusten angenehmer und leichter wird.

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So bereitet man eine Hühnersuppe zu

FITBOOK-Redakteur Janek Hennicke ist großer Fan der Hühnersuppe seiner Großmutter, die ihr Rezept wiederum von ihrer Großmutter übernommen hat. Wessen Interesse nun geweckt ist – und sich vielleicht selbst noch nie an das Unterfangen „Hühnersuppe“ herangetraut hat, wird merken, dass es gar nicht so kompliziert ist! Vorausgesetzt, man bringt etwas Zeit und „Gefühl“ mit.

Rezept von Ur-Ur-Oma Martha für Hühnersuppe mit Klößchen

Für einen Topf Hühnersuppe benötigt man:

  • 1 Suppenhuhn
  • 2x Suppengrün (Möhren, Lauch, Porree, Sellerie, Zwiebel, Petersilie)
  • 1 Handvoll kleine Nudeln (Fädchen, Buchstaben, Sternchen)
  • 2 TL Hühnerbrühe
  • 2 EL Mehl
  • 1 Ei
  • Gewürze (Salz, Pfeffer, Zucker)
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Zubereitung

Als erstes Wasser in einem großen Topf erhitzen. Es sollte genug Wasser sein, um das Huhn vollständig zu bedecken. Währenddessen das Huhn abwaschen, danach im Ganzen ins Wasser gegeben und bereits salzen, damit es durchziehen kann.

Zeitgleich kann man das Suppengrün präparieren, d.h. Möhren, Grünzeug und Zwiebeln in kleine Scheiben schneiden. Hierbei sollte jeder für sich selbst entscheiden, wie viel gebraucht wird. Das Suppengrün mit zwei Teelöffeln Hühnerbrühe zur Suppe hinzugegeben.

Das Huhn, wenn es weich und das Fleisch gar ist, aus dem Topf nehmen, die Haut abziehen und alle nicht essbaren Teile entfernen. Das Fleisch danach fürs Erste nicht wieder in den Topf geben!

Für die Klößchen werden Mehl und Ei zu einem Brei-ähnlichen Teig gemischt. Diesen würzt man mit Salz und einer Prise Zucker. Anschließend können die Nudeln in den Topf gegeben werden und erst danach kommt auch wieder das Huhn dazu. Der Teig sollte nicht geformt werden, stattdessen lässt man ihn von einem Löffel in den Topf tropfen, Menge je nach Bedarf. Wenn die dadurch entstandenen Klößchen oben schwimmen, sind sie durch.

Zum Schluss wird die Hühnersuppe mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und mit übrig gebliebener Petersilie bestreut. Leider wurden keine wirklichen Zeitangaben übermittelt, es geht alles ein wenig nach Gefühl.

Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen!

Quellen

  1. Rennard B.O., Ertl R.F., Gossman G.L., et al. (2000) Chicken Soup Inhibits Neutrophil Chemotaxis In Vitro. Chest Journal.
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