16. Mai 2025, 4:01 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Natürlich reicht es nicht aus, bestimmte Getränke zu sich zu nehmen, um – bei einem insgesamt ungesunden Lebensstil – den Cholesterinspiegel zu senken. Unterstützend können die folgenden Getränke jedoch durchaus einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte haben, wie Studien belegen. Erfahren Sie mehr darüber bei FITBOOK.
Beim Thema Cholesterin kam Ihnen vielleicht auch sofort Kaffee in den Sinn. Über ihn und seinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel wird schon lange kontrovers diskutiert. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2022 zeigt beispielsweise, wie unterschiedlich sich Kaffee je nach Zubereitungsmethode auf die Blutfettwerte auswirken kann.1 Dennoch hat sich Kaffee für die folgende Liste der Getränke mit potenziell günstigem Einfluss auf den Cholesterinspiegel qualifiziert. Die Erklärung folgt später im Text.
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Übersicht
Getränke mit positivem Einfluss auf den Cholesterinspiegel
Kurz dazu, was ein positiver Einfluss auf den Cholesterinspiegel eigentlich bedeutet: Es geht um Maßnahmen – in diesem Fall den Konsum bestimmter Getränke –, die dazu beitragen können, das Gesamtcholesterin und insbesondere die „schlechten“ Blutfettwerte zu senken. Hiermit ist typischerweise das LDL-Cholesterin gemeint. Ebenso kann es vorteilhaft sein, das sogenannte „gute“ Cholesterin (HDL) zu erhöhen oder zu stabilisieren. Ein gesünderes Lipidprofil im Blut kann helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Selbst die potentesten cholesterinfreundlichen Getränke können lebensstilbedingte Risikofaktoren – etwa ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder Bauchfett – nicht vollständig ausgleichen. Begleitend zu allgemein gesundheitsförderlichen Gewohnheiten sind die folgenden Getränke jedoch zu empfehlen.
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1. Tomatensaft
Tomatensaft muss diese Liste anführen. Zahlreiche Studien zeigen, dass regelmäßiger Tomatensaft – idealerweise mit gesunden Fetten kombiniert – das Lipidprofil verbessert. Entscheidend für diesen Effekt sind unter anderem entzündungshemmende und gefäßschützende Mechanismen. Erwähnenswert ist zum Beispiel eine Studie aus dem Jahr 2007, die einen Zusammenhang zwischen dem täglichen Trinken von Tomatensaft und einem signifikant gesenkten LDL-Cholesterinwert herstellen konnte.2 Eine weitere Studie lieferte die Erklärung dafür, wie Lycopin – ein Pflanzenstoff, den FITBOOK in diesem Beitrag in Hinblick auf Männergesundheit vorstellt – Entzündungen reduziert und so indirekt positive Effekte auf den Lipidstoffwechsel und die Gefäßgesundheit hat.3
2. Grüner Tee
Grüner Tee gilt aus verschiedenen Gründen als gesundheitsförderlich und möglicherweise sogar lebensverlängernd. Besonders hervorzuheben ist sein hoher Gehalt an Polyphenolen, die bekanntlich als Antioxidantien wirken – insbesondere die Untergruppe der Catechine. Diese können bei regelmäßigem Konsum von grünem Tee zur Senkung des Gesamt- und LDL-Cholesterins beitragen, wie eine chinesische Studie zeigte.4 Für die Untersuchung wurden 31 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 3321 Teilnehmern analysiert. Laut Auswertung ist die Wirkung des Wirkstoffs noch etwas stärker, wenn man ihn in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zu sich nimmt.
3. Gurkensaft – in Kombination mit weiterer Maßnahme
Eine jüngere Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass der Konsum von Gurkensaft den Cholesterinspiegel bei Bluthochdruckpatienten senken kann – und zwar in Verbindung mit einer Schröpftherapie.5 Diese Behandlungsmethode, die traditionell zur Schmerzlinderung und Durchblutungsförderung eingesetzt wird, hat in der alternativen Heilmedizin auch bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen an Bedeutung gewonnen. Die verantwortlichen Forscher hofften auf einen Synergieeffekt: Die Kombination aus Schröpfen (als Durchblutungsförderer) und einer ballaststoffreichen Ernährung (Gurkensaft) könnte gemeinsam einen stärkeren Effekt erzielen. Und dieser scheint sich tatsächlich zu bestätigen. Die Auswertung deutete deutlich auf einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel hin. Gleichwohl betonen die Autoren, dass mehr Forschung zur Untermauerung de Ergebnisse nötig ist.
Eine weitere Studie untersuchte den potenziellen Effekt von Gurkensaft auf das Lipidprofil – diesmal in Verbindung mit Widerstandstraining bei Frauen mit Typ-2-Diabetes.6 Die Teilnehmerinnen wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe trainierte und erhielt ein Placebo, eine weitere Trainingsgruppe bekam Gurkensaft verabreicht, eine dritte Gruppe nahm ausschließlich Gurkensaft zu sich, und zuletzt gab es eine Kontrollgruppe ohne Intervention. Nach acht Wochen zeigten sich bei den trainierenden Frauen mit Gurkensaft-Einnahme signifikante Verbesserungen des Cholesterinspiegels sowie der Blutzuckerwerte.
4. Pflanzliche Milchalternativen
Eine Meta-Analyse von 17 früheren Studien zeigte, dass der Konsum von Sojadrink anstelle von Kuhmilch den LDL-Cholesterinwert um rund 6 Prozent senken kann.7 Gleiches gilt demnach für weitere „schlechte“ Lipoproteine, die zur Arterienverkalkung beitragen können. Darüber hinaus stellten die Forscher bei der Auswertung positive Effekte auf den Blutdruck fest. Die Ergebnisse galten für alle Arten von Sojadrinks, ob gesüßt oder nicht. Die Forscher empfehlen insbesondere Personen mit Vorbelastungen im Herz-Kreislauf-System, milchhaltige Getränke besser durch Sojadrinks anstelle von klassischer Kuhmilch zu ersetzen.
Mit Haferdrink verhält es sich offenbar ähnlich. Die Ergebnisse mehrerer Studien deuten darauf hin, dass diese Milchalternative – insbesondere wenn sie einen hohen Beta-Glucan-Gehalt aufweist – den LDL-Cholesterinspiegel senken kann. Eine Untersuchung belegte diesen Effekt dabei alleinstehend für das Produkt, also nicht unbedingt für Haferdrink als Kuhmilchersatz.8 Bei den Probanden, die über vier Wochen dreimal täglich Haferdrink konsumierten, sank der „schlechte“ Cholesterinwert im Schnitt um etwa 6 Prozent. Außerdem verbesserten sich weitere wichtige Werte. Dadurch reduzierte sich bei ihnen das geschätzte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Mittel um 8 Prozent.
Zugegeben, Milch sowie ihre Alternativen sind streng genommen als Lebensmittel und nicht als Getränke zu werten. Dennoch sind die Ergebnisse für das tägliche Konsumverhalten relevant, zumal wir im Alltag beispielsweise Kaffee durchaus als Getränk betrachten.
5. Kaffee
FITBOOK berichtete bereits über eine kanadische Studie der McMaster University.9 Deren Ergebnisse legen nahe, dass das im Kaffee enthaltene Koffein den Spiegel des Proteins PCSK9 senken und so dabei helfen kann, überschüssiges LDL-Cholesterin abzubauen. Dass Kaffee im Zusammenhang mit dem Cholesterinspiegel lange Zeit kritisch bewertet wurde, liegt vor allem an den darin enthaltenen sogenannten Diterpenen. Doch diese nimmt man hauptsächlich über ungefilterten Kaffee zu sich. In Maßen genossen gilt Kaffee inzwischen als durchaus förderlich für einen gesunden Cholesterinspiegel.

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6. Hibiskustee
Auch der regelmäßige Genuss von Hibiskustee kann die Cholesterinwerte günstig beeinflussen, wie eine Studie zeigte.10 Für die Untersuchung tranken 60 Diabetiker einen Monat lang entweder Hibiskustee oder schwarzen Tee. In der Hibiskustee-Gruppe stiegen die Werte des „guten“ HDL-Cholesterins an, während gleichzeitig das „schlechte“ LDL-Cholesterin und die ungünstigen Triglyzeridwerte im Blut sanken. Die Forscher führten den positiven Einfluss auf die antioxidativen Eigenschaften der im Hibiskustee enthaltenen Pflanzenstoffe – wie Anthocyane und Polyphenole – zurück.