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Studie

Die Ernährung, die das Darmkrebsrisiko bei Männern signifikant senken kann

Männer sollten auf ihre Ernährung achten, um ihr Darmkrebsrisiko zu reduzieren
2019 erkrankten etwa 26.266 Frauen und 33.701 Männer an Darmkrebs Foto: Getty Images/Science Photo Library RF

30. August 2024, 18:39 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Männer haben ein größeres Risiko als Frauen, im Verlauf ihres Lebens an Darmkrebs zu erkranken. Die gute Nachricht: Laut einer Studie ist die Ernährung ein wichtiger Hebel, um dieses deutlich zu senken. FITBOOK-Medizin-Redakteurin erklärt, was die Forscher herausgefunden haben.

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Warum Männer häufiger an Darmkrebs erkranken als Frauen, ist bisher nicht abschließend geklärt. Vermutet wird, dass Männer mehr rauchen und öfter rotes Fleisch essen – zwei bekannte Risikofaktoren für die Erkrankung. Auch hormonelle Gründe sind nicht ausgeschlossen.1,2 Immerhin scheint die Forschung Hinweise zu liefern, dass Männer auf recht einfachem Weg ihr Darmkrebsrisiko deutlich senken können – mithilfe der Ernährung. Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 sollten Männer auf eine pflanzliche Ernährung setzen, aber: gesund muss sie sein.

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Ablauf der Studie

Für ihre Analyse zogen die Forscher der Kyung Hee University (Südkorea) Daten von 79.952 Männern und 93.475 Frauen heran, die an der Multiethnic Cohort Study teilnahmen. Bei dieser Langzeitstudie handelt es sich um ein Forschungsprojekt, das ethnische Unterschiede bei Krebserkrankungen untersucht.3 Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit nach dem Zeitpunkt der Datenermittlung lag bei 19,2 Jahren.

Diese Daten analysierten die südkoreanischen Wissenschaftler. Zunächst erfassten sie, wie häufig Darmkrebs im Nachbeobachtungszeitraum aufgetreten war. Mithilfe von Modellen berechneten sie in einem weiteren Schritt einen möglichen Zusammenhang der Krebsart mit bestimmten Ernährungsformen, die in der Kohortenstudie bei den Probanden abgefragt worden waren. Zu diesen zählte:

  • eine allgemein pflanzliche Ernährung,
  • eine gesunde pflanzliche und
  • eine ungesunde, pflanzliche Ernährung.4

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Gesunde versus ungesunde pflanzliche Ernährung

Als ungesund definierten die Forscher pflanzliche Lebensmittel, wie etwa raffiniertes Getreide oder Fruchtsäfte mit zugesetztem Zucker. Also solche, die weniger mit gesunden Nährwerten aufwarten als mit Inhaltsstoffen, die sich ungünstig auf den Stoffwechsel auswirken. Als gesund galten dagegen Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte.

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Männer, setzt auf vegetarische Ernährung!

Innerhalb von rund 20 Jahren nach Ersterfassung der Daten durch die Kohortenstudie traten 4976 Fälle von Darmkrebs auf. In Bezug auf die Ernährung zeigte sich, dass pflanzliche Nahrungsmittel einen positiven Effekt hatten. Aber es zeigte sich auch, dass es darauf ankommt, wie genau die vegetarische Ernährung gestaltet wird. Dabei gilt: je gesünder, desto besser!

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Es kommt auf die Qualität der pflanzlichen Lebensmittel an

Denn die Analyse ergab, dass die Männer, deren pflanzliche Ernährung am gesündesten war, ein 22 Prozent geringeres Darmkrebsrisiko aufwiesen als Männer, die sich zwar pflanzlich, aber zumeist ungesund ernährten. Überraschenderweise konnten die Wissenschaftler keine ähnliche Korrelation zwischen der Art der pflanzlichen Ernährung und dem Krebsrisiko bei den untersuchten Frauen feststellen.

„Wir vermuten, dass die in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten enthaltenen Antioxidantien dazu beitragen könnten, das Darmkrebsrisiko zu senken, indem sie chronische Entzündungen unterdrücken, die zu Krebs führen können. Da Männer tendenziell ein höheres Darmkrebsrisiko haben als Frauen, vermuten wir, dass dies eine Erklärung dafür sein könnte, warum der Verzehr größerer Mengen gesunder pflanzlicher Lebensmittel bei Männern, nicht aber bei Frauen, mit einem geringeren Darmkrebsrisiko verbunden war“, erklärt Jihye Kim, Co-Autor der Studie, die Ergebnisse.5

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Einschränkungen der Studie

Da es sich bei der Studie um eine Beobachtungsstudie handelt, konnten die südkoreanischen Forscher zwar eine Verbindung zwischen Ernährung und Darmkrebsrisiko bei den Männern und Frauen, aber keinen kausalen Zusammenhang feststellen. Außerdem basierte ein Teil der analysierten Daten – nämlich die Informationen zum Ess- und Trinkverhalten der Teilnehmer – auf Selbstauskünften. Diese wurden zudem nur zu Beginn Kohortenstudie erfasst und nicht mehrmals im Verlauf der Zeit überprüft.

Dennoch weist die Analyse klar darauf hin, dass eine pflanzliche Ernährung gesünder und ungesünder gestaltet und entsprechend unterschiedliche Auswirkungen auf Krankheitsrisiken haben kann. Weitere Forschung soll das Verständnis für die Auswirkung von Ernährungsformen auf die Entstehung von Darmkrebs vertiefen.

Themen Darmgesundheit Darmkrebs Krankheiten Männergesundheit

Quellen

  1. Zentrum für Krebsregisterdaten. Darmkrebs. Robert-Koch-Institut. (aufgerufen am 28.8.2024) ↩︎
  2. Niedermaier, T., Heisser, T., Gies, A. et al. (2021). To what extent is male excess risk of advanced colorectal neoplasms explained by known risk factors? Results from a large German screening population. International Journal of Cancer. ↩︎
  3. University of Hawaii. The Multiethnic Cohort Study. (aufgerufen am 28.8.2024) ↩︎
  4. Kim, J., Boushey, C.J., Wilkens, L.R. et al. (2022). Plant-based dietary patterns defined by a priori indices and colorectal cancer risk by sex and race/ethnicity: the Multiethnic Cohort Study. BMC Medicine. ↩︎
  5. BMC (Biomed Central). Health: Healthy plant-based diets associated with lower colorectal cancer risk in men. EurekAlert! (aufgerufen am 28.8.2024) ↩︎
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