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Pflanzenstoff

Chinin – Verwendung, Vorteile, Risiken

Chinin
Chinin wird aus der Rinde des Chinarindenbaums gewonnen Foto: Getty Images

28.02.2023, 04:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Chinin sorgt für das charakteristische Aroma von Tonic Water. Doch der pflanzliche Wirkstoff wird in höheren Dosen auch als Arzneimittel eingesetzt. FITBOOK erklärt, welches gesundheitliche Potenzial Chinin zu bieten hat – und welche Nebenwirkungen möglich sind.

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Chinin kommt auf natürliche Weise in der Rinde des Chinarindenbaums (Cinchona pubescens bzw. Cinchona officinalis) vor. Bereits die Ureinwohner Südamerikas nutzten den Pflanzenstoff als Heilmittel zur Fiebersenkung. Mittlerweile wird Chinin im größeren Stil aus kultivierten Bäumen hergestellt, kann aber auch synthetisch produziert werden. Anwendung findet es sowohl in der Medizin als auch in der Getränkeindustrie.

Wofür wird Chinin verwendet?

Während Chinin in niedriger Dosis als Bitterstoff zur Herstellung von Tonic Water oder Bitter Lemon verwendet wird, hat sich der Inhaltsstoff der Chinarinde in der Medizin für zahlreiche Anwendungsgebiete bewährt. Insbesondere für die medikamentöse Therapie von Malaria-Erkrankungen hat er sich durchgesetzt. Ebenso als Gegenmittel bei Wadenkrämpfen.

Früher wurde Chinin zudem als wehenförderndes Mittel eingesetzt. Im Normalfall wird es als orales Therapeutikum eingenommen, kann allerdings bei Bedarf – beispielsweise bei Notfallpatienten – auch intravenös verabreicht werden.

Anwendungsgebiete

  • Aroma- bzw. Bitterstoff für Getränke (Lebensmittelindustrie)
  • Mittel gegen starke Muskelkrämpfe
  • Malaria-Therapeutikum
  • Mittel gegen Infektionen
  • Mittel gegen grippale Infekte (Fiebersenker)
  • Schmerzmittel

Achtung: In Deutschland wird Chinin als Fertigarznei nur als Präparat in Tablettenform zur Prophylaxe und Therapie nächtlicher Wadenkrämpfe (Chininsulfat) und als Tabletten sowie als Injektionslösung gegen Malaria tropica angeboten!

Wie der Pflanzenstoff wirkt

Als Aromastoff verleiht Chinin Bittergetränken die typisch herben Nuancen. Als Arzneistoff wirkt der Pflanzenstoff fiebersenkend, antiparasitär und über verschiedene Mechanismen muskelentspannend. Aufgrund seiner Wirkung als Plasmagift sterben zahlreiche Mikroorganismen bei Kontakt mit höheren Dosen ab. Im Rahmen der Malaria-Therapie entfaltet Chinin eine toxische Wirkung auf die Malariaerreger im Blut, sodass die Parasiten letztendlich absterben.

Ist Chinin gesund oder schädlich?

Chinin gilt als gut verträglich, kann allerdings in höheren Dosen auch zu Nebenwirkungen führen. Neben gastrointestinalen Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall zählen allergische Reaktionen wie Hautirritationen oder Asthma und Kopfschmerzen sowie Sehstörungen zu den typischen Nebenwirkungen von Chinin.

Hochdosiert ist zudem eine riskante Chininvergiftung mit kritischem Verlauf nicht auszuschließen: Dabei werden Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen, Schocksymptome, Blutdruckabfall und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod durch Herz- oder Atemlähmung beobachtet. Als tödliche Dosis gilt eine Aufnahme von ca. acht bis zehn Gramm Chinin.

Zu den Kontraindikationen gehören unter anderem eine bestehende Schwangerschaft, Tinnitus und geschädigte Sehnerven.

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Quellen

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