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Laut Studie

Warum Nebenwirkungen bei der Coronaimpfung ein gutes Zeichen sind

Wer nach einer Corona-Impfung Nebenwirkungen wie Fieber und Schmerzen hat, der baut laut Studie womöglich mehr neutralisierende Antikörper auf
Wer nach einer Coronaimpfung Nebenwirkungen wie Fieber und Schmerzen hat, der baut laut Studie womöglich mehr neutralisierende Antikörper auf Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

10.03.2023, 11:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Coronaimpfungen waren lange Zeit ein umstrittenes Thema. Viele Menschen hatten oder haben immer noch Angst vor den Impfnebenwirkungen. Und tatsächlich traten diese auch oft ein. Doch diese sind womöglich von Vorteil für die Geimpften, wie eine Studie nun herausfand.

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Laut dem Impfdashboard des Bundesministeriums für Gesundheit sind derzeit 63,6 Mio. Personen in Deutschland grundimmunisiert, also vollständig gegen Corona geimpft.1 Das sind gut 76 Prozent der Bevölkerung. 62,6 Prozent haben sogar eine oder mehrere Auffrischungsimpfungen erhalten. Dennoch werden täglich noch etwa viertausend Impfdosen in Deutschland verabreicht. Denn mittlerweile wurden die Impfstoffe angepasst und schützen jetzt auch vor den Omikronvarianten BA.4 und BA.5. Deswegen ist es womöglich ratsam, dass Menschen, die zu Risikogruppen gehören, noch eine Auffrischungsimpfung erhalten. Allerdings fürchten viele Menschen nach wie vor die möglichen Nebenwirkungen einer Coronaimpfung. Diese sind laut einer neuen Studie jedoch sogar ein gutes Zeichen.

Nebenwirkungen einer Coronaimpfung

Wie bei jeder Impfung kann es auch nach einer Coronaimpfung zu vorübergehenden Impfreaktionen kommen. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) schreibt, sind folgende Reaktionen möglich:2

  • Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle
  • erhöhte Temperatur und Fieber
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • andere grippeähnliche Beschwerden

Diese Impfreaktionen treten meist innerhalb der ersten zwei Tage nach einer Coronaimpfung auf und halten meist nur wenige Tage an, erklärt die BZgA.

Auch interessant: Die fatalen Auswirkungen einer Coronainfektion auf die Herzgesundheit

Impfstudie untersucht neutralisierende Antikörper

Eine Studie aus den USA hat 296 Mitarbeiter eines Gesundheitszentrums in Connecticut untersucht, die vollständig gegen Corona geimpft wurden.3 Das Durchschnittsalter betrug 44 Jahre, wobei 80 Prozent der Geimpften Frauen waren. Die Probanden erhielten entweder zwei Dosen des Moderna- oder des BioNTech-Impfstoffes. Nachdem die zweite Impfung erfolgt war, wurden bei den Teilnehmern nach zwei, sechs und neun Monaten die neutralisierenden Antikörper im Blut gemessen.

Neutralisierende Antikörper sind besonders wichtig, da sie gezielt die für eine Infektion wichtigen Teile des Virus angreifen. Sie binden sich an die Oberflächenstrukturen des Virus an und verhindern dadurch eine Bindung an die menschliche Wirtszelle. Somit hemmen neutralisierende Antikörper die biologische Aktivität beispielsweise auch beim Coronavirus. Während bei vielen Antikörpertests nicht gezielt diese Art der Antikörper nachgewiesen wird, hat man in der Studie speziell diese in den Fokus gestellt.

Die möglichen Vorteile von Impfnebenwirkungen

Zunächst bestätigt die Datenauswertung der Studie, was bislang bekannt war: Die mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNTech lösen in den ersten Monaten eine starke neutralisierende Antikörperreaktion bei Menschen aus, die noch nie zuvor mit Corona infiziert waren. Allerdings fällt der Spiegel an neutralisierenden Antikörpern im Blut nach neun Monaten rapide ab.

Die neue Erkenntnis ist aber, dass der Spiegel der neutralisierenden Antikörper höher ausfällt und der Rückgang im Laufe der Monate deutlich langsamer verläuft, wenn nach der Coronaimpfung Nebenwirkungen auftreten. Das können Fieber, Schmerzen oder ein steifer Arm nach der Impfung sein. Zumindest in dieser Hinsicht wirken sich Impfreaktionen positiv aus. Eine ähnliche positive Entwicklung der neutralisierenden Antikörper wurde auch beobachtet, wenn man bereits mit Corona infiziert war und sich dennoch impfen lässt.

Die Studie läuft aber noch weiter. Nun wollen die Forscher beobachten, wie sich der Antikörperspiegel entwickelt, wenn die Probanden Auffrischungsimpfungen (Booster) erhalten. Außerdem wollen sie auswerten, ob sich die Teilnehmer nach der vollständigen Impfung mit Corona infizierten. Das könnte helfen zu klären, warum sich einige Menschen mehrmals mit Corona anstecken und andere nicht.

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Quellen

Themen Coronavirus
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