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Durchbruch?

Forscher entdecken Antikörper, die Corona-Booster unnötig machen könnten

Illustration Coronavirus wird von Antikörpern attackiert
Neu entdeckte Antikörper sollen aufgrund ihrer Funktionsweise künftige Booster-Impfungen überflüssig machen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

09.09.2022, 16:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Forschern ist es gelungen, „Super-Antikörper“ zu isolieren, die gegen alle bekannten Corona-Stämme wirken. Wird die Booster-Impfung damit bald hinfällig?

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Ob nach einer durchgestandenen Corona-Infektion oder Auffrischungsimpfung – die Menge an Antikörpern im Blut nimmt bereits nach drei Monaten kontinuierlich ab. Hinzu kommen sich ständig neu entwickelnde Virusvarianten, welche den bestehenden Immunschutz umgehen können. Die bisherige Strategie: Boostern. Jetzt ist Forschern der Universität Tel Aviv nach eigener Aussage ein wissenschaftlicher Durchbruch gelungen, indem sie zwei Antikörper isolierten, die alle bekannten Virusstämme, einschließlich der Delta- und Omikron-Varianten, wirksam neutralisieren können. Eine Auffrischungsimpfung sei nach einer entsprechenden Antikörperbehandlung nicht mehr nötig.

Antikörper aus Immunsystem Genesener isoliert

Das Forscherteam hatte in einer vorausgehenden Studie aus dem Jahr 2020 neun unterschiedliche Antikörper aus dem Immunsystem genesener COVID-19-Patienten entnommen. Jetzt zeigte sich, dass zwei von ihnen die damals noch nicht existierenden Coronavirus-Varianten Delta und Omikron sehr effektiv neutralisieren. Ihre Namen: TAU-1109 und TAU-2310. Was sie so besonders macht: Sie binden sich an eine spezielle Stelle des Virus, der aus irgendeinem Grund nicht viele Mutationen erfährt. Dadurch bleibt ihre Wirkung auch gegenüber neue Varianten womöglich dauerhaft stabil. Schon jetzt neutralisieren sie sämtliche Virusvarianten zwischen 90 und 97 Prozent, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „Commuications Biology“ erschienen ist.1

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Das Coronavirus mit seinen eigenen Waffen schlagen

Laut der leitenden Forscherin Dr. Natalia Freund könnte die überraschende Wirksamkeit dieser Antikörper mit der Evolution des Virus zusammenhängen, wie sie in einer Universitätsmitteilung erklärt: „Die Infektiosität des Virus nahm mit jeder Variante zu, weil es jedes Mal die Aminosäuresequenz Teile des Spike-Proteins veränderte. Dadurch entzieht es sich den natürlichen Antikörpern, die nach Impfungen gebildet werden.“ 2 Indem die neu entdeckten Corona-Antikörper anders „arbeiten“, schlagen sie dem Virus sprichwörtlich ein Schnippchen.

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Revolution im Kampf gegen Covid-19

Freund sieht in ihrer Entdeckung eine Chance, zukünftig schneller als das Virus zu sein: „Menschen, die bei der Geburt gegen Pocken geimpft wurden und die heute 50 Jahre alt sind, haben noch Antikörper. Sind also wahrscheinlich zumindest teilweise vor dem Affenpockenvirus geschützt. Leider ist dies beim Coronavirus nicht der Fall. Aus Gründen, die wir noch nicht vollständig verstehen, sinkt der Antikörperspiegel gegen COVID-19 nach drei Monaten erheblich, weshalb sich Menschen auch nach dreimaliger Impfung immer wieder infizieren.“ Diesem Katz-und-Maus-Spiel mit dem Virus könnte nun ein Ende gesetzt werden.

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Nie wieder Booster-Impfung?

Die Booster-Impfung gegen Corona könnte damit bald Geschichte werden: „Eine gezielte Behandlung mit Antikörpern und deren Abgabe an den Körper in hohen Konzentrationen kann als wirksamer Ersatz für wiederholte Auffrischimpfungen dienen. Insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem.“ Kommt eine neue Corona-Variante, könne man dieser Entwicklung gelassen entgegensehen, denn Risikogruppen wären bereits mit wirksamen Antikörpern versorgt. Und wenn das Gesundheitssystem nicht mehrmals im Jahr neue Auffrischungsimpfungen bereitstellen müsste, ließe sich viel Geld sparen.

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Quellen

Themen Coronavirus
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